Bundesliga (D)

Unter-25-Jährige befürworten Super League

Wochen der Entscheidung für die Elite-Liga

Unter-25-Jährige befürworten Super League

Schon seit Jahren machen Fans gegen die Super-League-Pläne mobil - doch nicht alle sind gegen ein solches Format.

Schon seit Jahren machen Fans gegen die Super-League-Pläne mobil - doch nicht alle sind gegen ein solches Format. imago/Eibner

So kommt eine repräsentative Umfrage der globalen Sportbusiness-Datenbank ONE8Y DB unter 875 Fußballfans in Deutschland zwar in der Gesamtheit zu dem Ergebnis, dass 62 Prozent gegen das elitäre Projekt sind. Unterteilt aber nach Altersgruppen sieht es schon anders aus. Denn bei den Befragten unter 25 Jahren steht die Super League wesentlich höher im Kurs: Hier würden 58 Prozent eine Glitzerliga gegenüber dem etablierten Wettbewerb der UEFA, der Champions League, bevorzugen.

Bei der Altersgruppe der Über-25-Jährigen dagegen stieße die im April 2021 fürs Erste gescheiterte Idee bei 65 Prozent auf Ablehnung. "Junge Zielgruppen stehen der Super League deutlich offener und affiner gegenüber - Tradition ist für sie nur bedingt ein Kriterium für Fantum", glaubt Hendrik Fischer, Geschäftsführer der Wiesbadener Sportagentur ONE8Y, die die genannte Datenbank ins Leben gerufen hat.

Im Frühjahr 2023 wird ein Urteil erwartet

Die nächsten Wochen sind mitentscheidend für die Zukunft der europäischen Klubwettbewerbe. Am 15. Dezember wird der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) seinen Schlussantrag zum Super-League-Rechtsstreit vortragen, den ein Madrider Handelsgericht der Luxemburger Behörde vorgelegt hatte. A22-Sports, die Firma hinter der Super League, an der Real Madrid, der FC Barcelona und der in heftige Schwierigkeiten geratene italienische Rekordmeister Juventus Turin festhalten, hofft, dass der EuGH das Monopol der UEFA auf die Austragung der Klubwettbewerbe kippt. Ein Urteil wird für das Frühjahr 2023 erwartet.

Im April 2021 sorgten Fanproteste sowie eine Allianz aus UEFA, Verbänden, Ligen und den Lobbygruppen ECA und European Leagues für einen schnellen Rückzug zahlreicher Klubs aus dem Super-League-Vorstoß. A22-Sports geht unter dem jüngst geholten Medienmanager Bernd Reichart wesentlich diplomatischer vor als noch vor 18 Monaten. Der Deutsche betont, den Wettbewerb im Einklang mit den nationalen Ligen und mit Zugang über die nationalen Ligen austragen zu wollen. Bislang bleiben die Vorschläge unkonkret, was politisch betrachtet clever scheint, nimmt es doch potenziellen Kritikern und Traditionalisten die Angriffsfläche.

Eine ausführliche Hintergrundstory mit weiteren Zahlen aus der ONE8Y DB zu Super League, Champions League und Bundesliga lesen Sie in der Montagsausgabe des kicker - hier schon ab Sonntagabend im eMagazine.

Benni Hofmann