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Welt- und Europameister, deutscher Meister und Pokalsieger
Er wurde Welt- und Europameister, deutscher Meister und Pokalsieger, siebenmal Torschützenkönig und zweimal Fußballer des Jahres - Gerd Müllers Laufbahn war voller Erfolge und Superlative. Ein Rückblick. imago images
Von seinem Heimatverein, dem TSV aus Nördlingen, wo Gerd Müller am 3. November 1945 das Licht der Welt erblickte, wechselte der damals 19-Jährige zum FC Bayern München - die Konkurrenz bei 1860 wähnte er damals als zu stark. Bei den Bayern traf er mit Zlatko "Tschik" Cajkovski auf einen Trainer, der von ihm zunächst wenig überzeugt war und in Anspielung auf seine kurzen Beine und mächtigen Oberschenkeln meinte: "Was soll ich mit einem Gewichtheber?" Bei seinem Debüt in der Regionalliga erzielte Müller zwei Treffer und wurde schnell unverzichtbar - auch nach dem Aufstieg in die Bundesliga: Hier trifft er in der ersten Saison des FCB 1965/66 gegen Duisburg. imago images
"Kleines, dickes Müller" nannte Cajkovski den späteren "Bomber der Nation" liebevoll. Der stämmige Mittelstürmer kam in der Bundesliga schnell an: 14 Treffer gelangen Müller 1965/66 in seiner ersten Saison im Oberhaus. Die Keeper sollten den schier unstillbaren Torhunger Müllers aber erst noch so richtig kennenlernen. imago images
Schon ein Jahr später sicherte sich Müller zusammen mit Dortmunds Lothar Emmerich mit 28 Treffern die Torjägerkanone. Längst nicht zum letzten Mal: Insgesamt siebenmal - damit ist er natürlich Rekordhalter - wurde er Torschützenkönig. imago images
Nicht nur persönliche Auszeichnungen sollten fortan seinen Weg pflastern, mit dem FC Bayern avancierte er zum Titelsammler in allen Wettbewerben. Den ersten Pokalsieg fuhr er mit den Münchnern schon in der Aufstiegssaison 1966 ein, 1967 verteidigte der FCB den Titel mit einem 4:0 gegen den HSV. Fast unnötig zu erwähnen, dass Müller mit einem Doppelpack unter den Torschützen war - und mit 78 Toren in 62 Spielen im DFB-Pokal Rekordtorschütze ist. imago images
In der Saison 1966/67 hatte sich der Goalgetter auch zum ersten Mal den Titel des besten Torjägers und des Fußballer des Jahres gesichert. Und wiederholte seinen Triumph zwei Jahre später in der ersten Meister-Saison des FC Bayern 1969. imago images
Der FC Bayern 1969 im kollektiven Jubellauf: "Bulle" Roth stemmt die Schale in die Höhe, Müller (M.) winkt den Fans zu. imago images
Fünf Jahre später waren die Haare länger. Müller, der hier zusammen mit Paul Breitner Coach Udo Lattek schultert, hatte mit dem Titel 1974 seine vierte Meisterschaft geholt. imago images
Bayern konnte sich stets auf den Torriecher Müllers verlassen. "Mir war egal, wie ich den Ball ins Tor brachte", sagte er. "Hauptsache, er war drin." Ob per Kopf... imago images
... oder halb im Sitzen: Müller traf einfach in jeder Lage. Wenn es eine Standardversion eines Müller-Tores gab, dann das aus der schnellen Drehung: Aufziehen, Schuss antäuschen, der Abwehrspieler macht diese Bewegung mit. Dann zog er den Ball in einer engen Kurve am Gegner vorbei, Schuss rechts wie links, Tor. imago images
Auch am Boden in der Waagerechten klappt es, wie hier 1977 gegen Eintracht Trier. imago images
Auch als Elfmeterschütze zeichnete er sich aus. imago images
Als schönsten Treffer seiner Karriere bezeichnet Müller das 2:0 im Wiederholungs-Finale im Pokal der Landesmeister gegen Atletico Madrid 1974 (Endstand: 4:0), als er Jupp Kapellmanns Flankenball aus spitzem Winkel in den Winkel des Tores drosch. imago images
Im Pokal der Landesmeister triumphierte der FC Bayern von 1974 bis 1976 dreimal in Folge. 1975 gegen Leeds, auch dank eines Müller-Tors zum 2:0-Endstand. Hier gehen Jonny Hansen, Müller, Sepp Maier und der junge Karl-Heinz Rummenigge auf die Ehrenrunde. imago images
Unvergessen: 1970 in Mexiko, Viertelfinale gegen England. Die Three Lions führten schon mit 2:0, aber die deutsche Nationalelf egalisierte in der regulären Spielzeit und drehte den Spieß in der Verlängerung noch um: Müller schmetterte eine Kopfballvorlage von Hannes Löhr volley zum 3:2-Sieg ins Netz. imago images
Bei der Endrunde in Mexiko war Müller kaum zu bremsen. Mit mit zehn Treffern sicherte er sich den Titel des Torschützenkönigs. Siebenmal hatte er bereits in der Vorrunde getroffen, seinem Treffer gegen England ließ er im Halbfinale gegen Italien zwei weitere folgen. Sein Doppelpack war beim "Jahrhundertspiel" gegen die Squadra Azzurra allerdings vergeblich: Deutschland schied mit 3:4 n.V. aus. imago images
Insgesamt 14-mal traf Müller bei seinen beiden WM-Teilnahmen. Sein wichtigstes Tor war das entscheidende 2:1 gegen die Niederlande im Endspiel von München 1974, das die Schützlinge von Coach Helmut Schön zum Weltmeister machte - sein letzter Treffer im DFB-Dress kam seiner Standardversion nahe. Nach 68 Toren in 62 Länderspielen beendete Müller seine Nationalmannschafts-Karriere nach dem WM-Triumph. imago images
In der Bundesliga spielte Müller noch bis Februar 1979. Die Partie gegen Schalke Ende Januar war eine seiner letzten im Trikot der Bayern, die er nach 427 Bundesliga-Partien und sagenhaften 365 Toren Richtung USA verlassen sollte. Hier begegnet er seinem "Kronprinzen": Klaus Fischer folgt dem "Bomber der Nation" in der ewigen Torjäger-Tabelle mit 535 Spielen und 268 Toren vor (inzwischen auch Robert Lewandowski (321/236)) Jupp Heynckes (369/220). In beiden hat Müller große Bewunderer. Fischer: "Als Torjäger war er der Größte überhaupt." Heynckes: "Gerd ist unerreichbar und wird es immer bleiben. Er war ein Strafraum-Phänomen, einzigartig und würde heute genauso viele Tore erzielen." Sowohl Fischer als auch Heynckes loben Müllers Bescheidenheit und seinen wunderbaren Charakter. imago images
Im Februar 1979 folgte Müller seinem langjährigen Mitspieler Franz Beckenbauer in die USA. Allerdings ging er nicht nach New York, sondern in den Sonnenstaat Florida, wo er bis Dezember 1981 unter anderem mit Weltstars wie Teofilo Cubillas (l.) und George Best für die Fort Lauderdale Strikers auflief. imago images
Natürlich trafen die Weggefährten in der damaligen North American Soccer League häufiger aufeinander. "Der FC Bayern hat alles, was er heute ist, Gerd Müller zu verdanken", ist Beckenbauer heute überzeugt. imago images
Müller kehrte 1992 zum FC Bayern zurück. Zunächst als Spielerbeobachter, dann als A-Jugendtrainer und von 1995 bis 2014 als Co-Trainer der Bayern-Amateure und von Hermann Gerland. imago images
Von seinem immensen Erfahrungsschatz profitierten nicht wenige - der heutige Bayern-Star Thomas Müller gehört mit Sicherheit dazu. Sein Namensvetter sagt: "Gerd Müllers Bilanzen in allen Wettbewerben sagen alles aus. Er ist unerreichbar und ein großes Vorbild für mich. Gerd ließ es sich nicht anmerken, dass er der Größte war." imago images
Später erkrankte Gerd Müller an Alzheimer. Doch er blieb ein bescheidener, höchst angenehmer Charakter und als Fußballspieler der Gigant unter den Torjägern. Am 15. August 2021 starb er im Alter von 75 Jahren. imago images