Handball

Handball-WM 2023: USA-Profi beißt Gegenspieler und fliegt

"Dieses Klischee, dass Torhüter immer die verrücktesten sind"

USA-Profi beißt Gegenspieler und sieht die Blaue Karte

Ungläubiger Blick: Der Deutsch-Amerikaner Paul Skorupa sah die Blaue Karte.

Ungläubiger Blick: Der Deutsch-Amerikaner Paul Skorupa sah die Blaue Karte. imago images

Wenn man denkt, man hat schon alles gesehen: Im Hauptrundenspiel zwischen den Außenseiter-Nationen USA und Bahrain kommt es in der 40. Spielminute zu einer auch im Handball sehr ungewöhnlichen Szene. Beim Stand von 21:19 für Bahrain sucht dessen Kapitän Husain Alsayyad das Eins-gegen-eins und den Durchbruch zum Tor. Gestoppt wird der beste Torschütze dieser Partie (neun Treffer) vom Deutsch-Amerikaner Paul Skorupa.

Allerdings nur in den ersten Sekunden auf legale Art und Weise. Skorupa zieht Alsayyad erst an sich, um anschließend plötzlich in den rechten Wurfarm seines Gegenspielers zu beißen. Bahrains Spielführer sucht sofort das Gespräch mit den französischen Unparteiischen Karim und Raouf Gasmi, die die Szene ganz offensichtlich nicht genau gesehen hatten.

Eine Spielsperre droht

Es kommt zum Videobeweis, der "Täter" Skorupa entlarvt. Die Schiedsrichter zücken die Rote Karte und im Anschluss daran die Blaue Karte. Skorupa droht also eine Spielsperre. Bei einer "normalen" Roten Karte darf der Spieler beim Handball im Regelfall im nächsten Spiel wieder auflaufen.

Als den beiden deutschen Torhütern Andreas Wolff und Joel Birlehm die Szene nach ihrem 39:19-Kantersieg gegen Argentinien in der ARD vorgespielt wird, entgegnet Letzterer: "Ich glaube dieses Klischee, dass Torhüter immer die verrücktesten sind ... das glaube ich nicht. Das stimmt nicht." Handball-Keeper seien "abseits des Feldes eigentlich relativ normal".

Skorupa, seines Zeichens Kreisläufer und am 9. Juli 1999 in Düsseldorf geboren, hat seiner Mannschaft jedenfalls einen Bärendienst erwiesen. Zum Sieg gereicht hat es am Ende auch nicht: Bahrain darf sich nach dem 32:27 (17:13) weiter Hoffnungen aufs Viertelfinale machen, das US-Team nur noch weitere internationale Erfahrung sammeln.

msc