2. Bundesliga (D)

Vor Paderborn: Zornigers voller Zettel mit Personalsorgen

Punktet das Kleeblatt 2023 erstmals auswärts?

Vor Paderborn: Zornigers voller Zettel mit Personalsorgen

Hatte unter der Woche nur wenig Personal im Training: Alexander Zorniger.

Hatte unter der Woche nur wenig Personal im Training: Alexander Zorniger. IMAGO/Zink

Alexander Zorniger hatte extra einen Zettel mitgebracht, um auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag keinen seiner angeschlagenen Spieler zu vergessen. Die von den U-Teams des DFB vorzeitig abgereisten Außenverteidiger Simon Asta (rechts) und Marco John (links) sind zwar wieder fit und startklar, auf eine "so volle Kapelle wie sonst" konnte Zorniger in dieser Trainingswoche dennoch nicht zurückgreifen.

Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer (Zerrung) wird dem Coach am Sonntag ebenso fehlen wie Mittelfeldspieler Devin Angleberger (Trainingsrückstand) und Defensiv-Allrounder Gideon Jung (Rotsperre). Die Partie in Paderborn aller Voraussicht nach ebenfalls verpassen werden Stürmer Afimico Pululu (Knieprobleme) und Andreas Linde. Die Nummer 1 im Tor ist seit Donnerstag krank (Grippe) - gewinnt der Schwede den Wettlauf gegen die Zeit nicht doch noch, wird ihn Leon Schaffran vertreten, der zuletzt beim 1:1 im Testspiel bei Eintracht Frankfurt sein Können unter Beweis stellte.

Was in Paderborn aufs Kleeblatt wartet

Bei den wie Linde zuletzt ebenfalls grippegeschwächten Stürmern Ragnar Ache und Dickson Abiama sowie Außenverteidiger Oualid Mhamdi sieht es zwar besser aus - Startelfoptionen sind sie aber allesamt eher nicht. Für den zuletzt stets gesetzten Ache (drei Tore und ein Assist in den jüngsten fünf Spielen) dürfte Armindo Sieb in den Angriff rücken.

Trotz der personellen Probleme ist Zorniger davon überzeugt, "mit einer schlagkräftigen Truppe" nach Paderborn zu fahren. Für das Spiel beim Tabellen-Sechsten stellt der 55-Jährige seine Mannschaft auf einen laufstarken und emotionsgeladenen Gegner sowie ein stimmungsvolles Stadion ein. "Das hatten wir zuletzt auch auf St. Pauli und in Kaiserslautern und haben dort zumindest teilweise ganz gute Leistungen abgeliefert", ist der Chefcoach optimistisch, dass dies seinem Team auch in Ostwestfalen gelingt.

Worauf es für Zorniger ankommt

Anders als am Millerntor (1:2) und am Betzenberg (1:3) und zuvor auch beim KSC (1:2) und in Kiel (1:2) soll für die SpVgg diesmal in der Fremde jedoch auch Zählbares rausspringen. Keinen einzigen Punkt holte das Kleeblatt in diesem Jahr bei Pflichtspielreisen, überhaupt rangiert Fürth in der Auswärtstabelle auf dem letzten Platz (ein Sieg, drei Unentschieden, acht Niederlagen). Zorniger will daraus kein grundlegendes Problem ableiten - zumal die Leistungen bis auf das Spiel in Karlsruhe zumindest streckenweise ordentlich waren - , sagt aber: "Einige Faktoren, die dich auswärts bisschen hemmen, kannst du beiseiteschieben, wenn du es schaffst, dich extrem auf dich zu fokussieren."

In diesen Zusammenhang passt auch, dass der Trainer seiner Mannschaft bereits vor dem jüngsten Heimspiel gegen Magdeburg ein Bild an die Hand gegeben hat, "das darauf ausgerichtet ist, dass es gerade eben Schritt für Schritt geht." Diese Devise will Zorniger auch nach dem 3:0-Erfolg gegen den Aufsteiger beibehalten ("Wir wollen nach einem Sieg jetzt nicht wieder ein anderes Bild zeichnen") und erklärt, worauf es ihm ankommt: "In allererster Linie geht es darum, eine gewisse Intensität nicht zu unterschreiten und eine gewisse Spielweise auf den Platz zu bringen - unabhängig davon, wo du spielst."

Sperren drohen

In dieser Hinsicht nimmt der Familienvater auch keine Rücksicht auf die drohenden Sperren von Asta, Innenverteidiger Oussama Haddadi, Stürmer und Kapitän Branimir Hrgota sowie Achter Tobias Raschl, die allesamt schon vier Gelbe Karten in dieser Saison gesammelt haben. "Wir haben zumindest noch das Glück, dass es nicht drei Stürmer sind, sondern die vier Spieler übers ganze Feld verteilt sind", meint Zorniger, stellt aber klar: "Es steht uns gar nicht zu, dass wir jetzt sagen, wir nehmen die Jungs jetzt mal raus, damit wir sie dann in Sandhausen einsetzen können, weil da vielleicht die Wahrscheinlichkeit größer ist zu punkten." Für ihn sind sowohl die Partie beim SCP als auch eine Woche später beim Tabellenletzten in Sandhausen "beides Spiele, wo wir am Anschlag sein müssen, damit wir punkten können" - und das Auswärtskonto im neuen Jahr nicht weiter leer bleibt.

Fabian Istel

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