Motorsport

VW ID.2: Elektro-Polo für weniger als 25.000 Euro

Marktstart 2025

VW ID.2: Elektro-Polo für weniger als 25.000 Euro

Studie ID. 2all: Weder futuristisch noch verspielt, sondern im Stil eines klassischen VWs eingekleidet.

Studie ID. 2all: Weder futuristisch noch verspielt, sondern im Stil eines klassischen VWs eingekleidet. Hersteller

Bis auf wenige Ausnahmen wird das Reich der Elektroautos von verhältnismäßig großen Fahrzeugen bevölkert, gern im Crossover- oder SUV-Format. Was bislang weitgehend fehlt, sind bezahlbare Kleinwagen, die Elektromobilität auch einem breiteren Publikum zugänglich machen können, als buchstäbliche Volks-Wagen mithin. Auch bei VW beginnt das elektrische Portfolio aber erst mit dem ID.3, einem 4,26 Meter langen Kompakt-Stromer der Kategorie Golf.

Erst 2025 soll sich das - endlich - ändern. Dann fährt der ID.2 vor und übernimmt die Rolle eines elektrischen Polos. Wie das voraussichtlich aussehen wird, haben die Wolfsburger nun anhand der Studie ID. 2all vorgeführt.

Wieder im VW-Look

Auffällig ist, dass der künftige E-Kleinwagen optisch gar nichts mehr von den ersten Vertretern der ID-Familie hat. Vielmehr kehrt VW zu seiner klassisch-zeitlosen Formensprache zurück, der ID. 2all könnte genauso gut ein neuer Polo sein. Der Zeichenfeder des frisch berufenen Chefdesigners Andreas Mindt, der im Februar den glücklosen Jozef Kaban abgelöst hat, soll eine Art Charme-Offensive entspringen; man wolle VW "zu einer echten Love Brand machen", sagt VW-Markenchef Thomas Schäfer gar.

Volkswagen ID. 2all 

Rückansicht: Quer übers Heck zieht sich ein durchgehendes Leuchtenband. Hersteller

Mit 4,05 Metern bleibt der ID.2 all nur etwa zweieinhalb Längenzentimeter hinter dem aktuellen Polo zurück, ist gleichzeitig aber sechs Zentimeter breiter (1,81 Meter) und zehn Zentimeter höher (1,53 Meter). Beim Radstand liegt der Neue sogar um fünf Zentimeter vorn, das verspricht bessere Platzverhältnisse im Innenraum.

Erstes MEB-Modell mit Frontantrieb

Auch der ID.2all basiert technisch auf dem sogenannten Modularen Elektro-Baukasten (MEB). Allerdings handelt es sich dabei um eine weiterführende Entwicklungsstufe namens MEB Entry. Und damit ist eine Überraschung verbunden. "Der ID.2 all wird das erste MEB-Fahrzeug mit Frontantrieb sein", sagt Kai Grünitz, Markenvorstand für Technische Entwicklung. Damit unterscheidet sich der Kleinwagen vom Rest der ID-Familie, die von ID.3 über ID.4 bis hin zum ID.5 durchweg über Heckantrieb verfügt.

Mehr Kofferraum als der Golf

Auch von der Frontantriebsarchitektur profitiert das Platzangebot. Der Kofferraum stellt mit üppigen 490 bis 1330 Litern mehr als der aktuelle Golf 8 (381 bis 1237 Liter) bereit; wird die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt, lassen sich bis zu 2,20 Meter lange Transportgüter verladen. Ein Staufach unter der Fronthaube (Frunk) gibt es zwar nicht, dafür aber ein 50-Liter-Abteil unter der unkompliziert hochklappbaren Rückbank sowie ein abschließbares Tresorfach, das Wertgegenstände wie ein Laptop aufnimmt.

Volkswagen ID. 2all 

Tief gestapelt: Teil des üppigen Kofferraums ist dieses Fach unter dem Ladeboden. Hersteller

Bei der Innenraumgestaltung hat man die Kritik an ID.3 & Co. vernommen und die Bedienbarkeit vereinfacht. Fahrer beziehungsweise Fahrerin blicken auf ein 10,9 großes Digitalinstrumentarium sowie ein (optionales) Head-up-Display; der 12,9-Zoll-Touchscreen beherbergt ein Infotainment mit eingängigerer Menüstruktur. Unter dem Bildschirm befindet sich eine Klimatisierungseinheit mit beleuchteten Tasten, Freunde haptischer Bedienelemente dürften auch die Drehwalze zur Lautstärkeregelung und den Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole mit Wohlgefallen registrieren.

Volkswagen ID. 2all 

Dürfte schon sehr realitätsnah sein: Bedienkonzept mit Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole und kleiner Walze für die Lautstärkenregelung. Hersteller

Das Showcar wird von einem 166 kW/226 PS starken Elektromotor angetrieben, der eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sowie den 0-100-Sprint in weniger als sieben Sekunden erlaubt. Bedeckt hält sich VW noch, was die Akkukapazität betrifft. Zumindest aber zur Reichweite (ca. 450 Kilometer gemäß WLTP) und zur Ladezeit äußert man sich: An Gleichstrom-Schnellladestationen, wie sie sich vor allem entlang der Autobahnen finden, soll es möglich sein, die Batterie in etwa 20 Minuten von 0 auf 80 Prozent Ladestand zu bringen. Die Wechselstrom-Wallbox zapft der ID.2all mit bis zu 11 kW an. Auch eine versierte E-Routenplanung, so heißt es, werde zum Kompetenzgebiet gehören.

Noch kleiner, noch günstiger?

Was den Einstiegspreis für das Serienmodell betrifft, habe man als Ziel "unter 25.000 Euro" vor Augen, wie VW-CEO Thomas Schäfer sagt. Der ID.2 ist nur ein Baustein der sogenannten E-Offensive. Bis 2026 will VW zehn neue Elektromodelle auf den Markt bringen, darunter noch in diesem Jahr den modifizierten ID.3, die Langversion des ID. Buzz sowie die Limousine ID.7. Ein stromerndes Kompakt-SUV (ID. Tiguan) ist für 2026 avisiert, auch an einem ID. Golf wird gearbeitet. Und an einem Mini-Elektriker, der den ID.2 preislich noch unterbietet und weniger als 20.000 Euro kosten soll.

Ulla Ellmer