14:26 - 11. Spielminute

Tor 0:1
Wooten
Münster

14:28 - 13. Spielminute

Tor 0:2
Wegkamp
Münster

14:43 - 28. Spielminute

Gelbe Karte (Münster)
Kok
Münster

14:52 - 37. Spielminute

Gelbe Karte (Wattenscheid)
Brdaric
Wattenscheid

14:56 - 41. Spielminute

Tor 0:3
M. Lorenz
Foulelfmeter
Münster

14:58 - 43. Spielminute

Tor 1:3
Meier
Foulelfmeter
Wattenscheid

14:59 - 44. Spielminute

Tor 1:4
Wegkamp
Münster

15:18 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Canbulut
für Meier
Wattenscheid

15:18 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Scherder
für Kok
Münster

15:20 - 48. Spielminute

Tor 2:4
Lerche
Foulelfmeter
Wattenscheid

15:21 - 49. Spielminute

Spielerwechsel
Yildiz
für Sané
Wattenscheid

15:27 - 55. Spielminute

Spielerwechsel
Bouchama
für Teklab
Münster

15:27 - 55. Spielminute

Spielerwechsel
Langlitz
für Oubeyapwa
Münster

15:32 - 60. Spielminute

Spielerwechsel
Kesim
für Renke
Wattenscheid

15:36 - 64. Spielminute

Spielerwechsel
Atmaca
für A. Hahn
Münster

15:37 - 65. Spielminute

Gelb-Rote Karte (Wattenscheid)
Lerche
Wattenscheid

15:50 - 78. Spielminute

Tor 3:4
Yildiz
Wattenscheid

15:57 - 85. Spielminute

Spielerwechsel
Jessey
für Lucas
Wattenscheid

15:57 - 85. Spielminute

Gelbe Karte (Münster)
Koulis
Münster

16:04 - 90. + 2 Spielminute

Tor 4:4
Brdaric
Wattenscheid

16:02 - 90. Spielminute

Gelbe Karte (Wattenscheid)
Renke
Wattenscheid

16:08 - 90. + 6 Spielminute

Tor 4:5
Scherder
Münster

16:02 - 90. Spielminute

Gelbe Karte (Münster)
Grote
Münster

SGW

MÜN

Regionalliga West

Wahnsinn in Wattenscheid: Preußen Münster gewinnt 5:4

SGW mit toller Moral - Zwei Treffer in der Nachspielzeit

Wilder Ritt in Wattenscheid: Preußen Münster nach 5:4 in Ekstase

Später Jubel: Preußen Münster erlebte in Wattenscheid Wechselbäder des Fußballs.

Später Jubel: Preußen Münster erlebte in Wattenscheid Wechselbäder des Fußballs. IMAGO/Michael Ketzer

Der 18. Spieltag

Preußen Münster war unter der Woche bei Schalke 04 II gefordert. Der 3:1-Sieg hatte offenbar den Kräfteverschleiß erträglich werden lassen, sodass nur Oubeyapwa für Bouchama in die Startaufstellung rückte. Bei Gastgeber Wattenscheid gab es drei Veränderungen. Renke, Sané und Lerche - Held der Vorwoche - kamen für Kaminski (Nase gebrochen), Yildiz und Kesim in die Anfangsformation.

Weil viele der rund 1.300 Gästefans kurz vor 14 Uhr noch vor den Stadiontoren standen, wurde die Partie rund eine Viertelstunde später angepfiffen. Die zuletzt zweimal siegreiche SGW hatte in der 7. Minute die erste hochkarätige Chance der Partie. Renke dribbelte sich links gut durch, schickte Sané steil, der aber aber freistehend im Strafraum an Preußen-Torwart Schulze Niehues scheiterte. Praktisch im Gegenzug machte es der Spitzenreiter besser, einen präzisen halbhohen Pass aus dem Halbfeld von Grote nahm Wooten im Sechzehner geschickt mit und traf abgezockt ins lange Eck. Zwei Minuten später bekam Wattenscheid den Ball nicht weg, Wegkamp brachte aus aussichtsreicher Position aber nur einen harmlosen Abschluss zustande.

Die 13. Minute war ein einziges Highlight: Wooten hatte nach Teklab-Hereingabe den Ball schon am herausgelaufenen Nullneun-Schlussmann Neufeld vorbeigelegt, doch zimmerte das Leder kurioserweise an den Pfosten. Doch die Preußen setzten nach, holten sich die Kugel, die zu Wegkamp prallte. Der Münsteraner Stürmer vollstreckte mit einem Schlenzer zum 2:0, Neufeld war noch mit den Fingerspitzen dran.

Münster versuchte immer wieder mit langen Bällen aus dem Mittelfeld ihre schnellen und durchsetzungsstarken Offensivspieler hinter der gegnerischen Kette in Szene zu setzen. Spätestens nach den beiden Gegentoren musste Wattenscheid einen deutlichen Qualitätsunterschied quittieren, auch wenn der SCP aus seinem spielerischen Vermögen zunächst keine weiteren Großchancen herausarbeiten konnte. In der 40. Minute wollte Lerche im eigenen Strafraum den Ball wegschlagen, doch traf Münsters Hahn statt den Ball, Elfmeter war die einzig richtige Konsequenz. Kapitän Lorenz nahm sich das Leder und traf mit Wucht hoch ins rechte Eck. Ein Strafstoß mit mannschaftsinternen Nebengeräuschen, denn Teklab stapfte sauer von dannen, als er einsehen musste, dass nicht er, sondern sein Kapitän diesen Elfmeter ausführen durfte.

Drei Minuten später zeigte Schiedsrichter Lars Aarts erneut auf den Punkt, diesmal im anderen Strafraum: Oubeyapwa fällte den vorbeisprintenden Britscho, Meier verkürzte vom Punkt auf 1:3. Ansonsten fand Wattenscheid bis zur Pause aber offensiv so gut wie nicht mehr statt. Und Münster? Die Preußen zeigten eine herausstechende Effizienz, in Minute 44 wuchtete Wegkamp eine maßgenaue Flanke von Lorenz per Kopf zum 4:1-Pausenstand ins Netz.

Lerche trifft und fliegt

Der zweite Durchgang war keine drei Minuten alt, da eroberte erneut Britscho im gegnerischen Strafraum den Ball, Koulis foulte ihn, Elfmeter Nummer drei an diesem Tag war somit nötig, den Lerche im Netz unterbrachte 2:4 aus heimischer Sicht. In der 51. Minute stürmten mehrere Wattenscheider zu Schiedsrichter Aarts und wollten einen Handelfmeter, als Remberg bei einer Hereingabe den Ball zur Ecke lenkte. Doch kein TV-Bild konnte einen endgültigen Beweis liefern, mit welchen Körperteil der Flügelspieler der Gäste klärte. In der 53. Minute brannte es wieder im Strafraum des Tabellenführers, einen Kopfball von Schurig aus kurzer Distanz parierte Schulze Niehues mit einem tollen Reflex. Nach dem darauf folgenden Eckball zog Renke aus der Distanz ab und zielte knapp vorbei. Genauso wie in den beiden Spielen zuvor, als Wattenscheid Rückstände in Siege drehte, zeigte sich: Moral haben die Männer von der Lohrheide definitiv, die Preußen wackelten jetzt. 

Ab der 65. Minute spielte Wattenscheid mit einem Mann weniger: Lerche, der im bisherigen Verlauf der zweiten Hälfte zweimal mit zu viel Armeinsatz in Luftduelle ging, bekam wegen beider Delikte in Summe Gelb-Rot und stampfte mit ein paar provozierenden Gesten in Richtung Gästeblock in die Kabine. Die Hausherren versuchten aber weiter, das Unmögliche möglich zu machen, in Minute 68 setzte Tunga einen Freistoß um Zentimeter über die Querlatte.

Die Gäste tauchten ab der 70. Minute wieder in der Offensive auf. Wegkamp schoss freistehend in die Arme von Neufeld, Langlitz köpfte nach Ecke drüber und ein Flachschuss von Wegkamp ging hauchdünn daneben. In der 74. Minute hatte Wooten nach einem Konter das 5:2 auf dem Fuß, doch im Eins-gegen-Eins behielt Neufeld die Oberhand. Knapp 120 Sekunden später war endgültig wieder Spannung in der Partie: Nach schönem Doppelpass tauchte Yildiz vor Schulze Niehaus auf und drückte die Kugel zum Anschlusstreffer ins Netz.

Münster bekam einfach den Deckel nicht drauf: In der 85. Minute dribbelte Atmaca von rechts in den Strafraum, ein Wattenscheider lenkte den Ball an den eigenen Pfosten. Kurz darauf kam Bouchama im Fünfer zum Abschluss, Neufeld kratzte den Ball weg. Und dann kam die Nachspielzeit und die Heimfans lagen sich jubelnd in den Armen: Wattenscheid schlug in der zweiten Minute der "Overtime" nochmal den Ball in den Strafraum, Brdaric legte die Kugel am zögerlich herauslaufenden Schulze Niehues vorbei und erzielte tatsächlich das 4:4. Gegen den Spitzenreiter, in Unterzahl!

Ein gefühlter Sieg für das Kellerkind, so der voreilige Schluss. Bei sieben Minuten Nachspielzeit war nämlich noch lange nicht Feierabend: In der sechsten Minute der Nachspielzeit lenkte Neufeld einen Scherder-Kopfball über die Latte. Beim anschließenden Eckball prallte der Ball nach Kopfballverlängerung zu Scherder, der aus kurzer Distanz tatsächlich zum 5:4 traf. Einige Preußen-Fans sprangen vor Freude in den Innenraum, ohne aber das Feld zu betreten. Wattenscheid war gefrustet und sauer, dass Schiedsrichter Arts trotz zweier Tore in der Nachspielzeit den angezeigten sieben Minuten keine weiteren hinzufügte. 

Tore und Karten

0:1 Wooten (11')

0:2 Wegkamp (13')

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SG Wattenscheid 09
Wattenscheid

Neufeld - Renke , Brdaric , Schurig, Britscho - Lucas , Tunga, Sindermann, Meier - Sané , Lerche

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Preußen Münster
Münster

Schulze Niehues - Koulis , Kok , A. Hahn - Teklab , Remberg, Grote , M. Lorenz , Oubeyapwa - Wegkamp , Wooten

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Schiedsrichter-Team

Lars Aarts Goch

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Spielinfo
Stadion Lohrheidestadion
Zuschauer 2.709
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Jetzt müssen beide Teams erstmal durchschnaufen, ehe der Blick auf die kommenden Aufgaben gerichtet werden kann. Am nächsten Wochenende geht es für Wattenscheid mit dem nächsten dicken Brett weiter und zwar beim Wuppertaler SV. Preußen Münster empfängt mit dem SC Wiedenbrück ein Team, das trotz Platz 10 nur ein kleines Polster auf die Abstiegszone aufweist.

Stefan Wölfel