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Weil Rebbe dranblieb: Kagawa unterschreibt bei Saloniki

Erster Japaner in der fast 95-jährigen Vereinsgeschichte

Weil Rebbe dranblieb: Kagawa unterschreibt bei Saloniki

Shinji Kagawa bei der offiziellen Präsentation bei PAOK Saloniki.

Shinji Kagawa bei der offiziellen Präsentation bei PAOK Saloniki. PAOK Slaoniki

Kagawa, der mit der geballten Erfahrung von über 450 Pflichtspielen dem griechischen Traditionsklub voranbringen soll, ist am Dienstagnachmittag in Thessaloniki gelandet und hat nach dem Medizincheck einen Vertrag bis zum Sommer 2022 unterschrieben. Die Rückennummer 23 hat er sich auch gleich geschnappt.

Es mag durchaus stimmen, dass sich die Karriere des 97-fachen japanischen Nationalspielers (31 Tore) nach dem Engagement in der zweiten spanischen Liga bei Real Saragossa auf dem absteigenden Ast befand. Doch bei PAOK bekommt der erste Japaner in der fast 95-jährigen Geschichte des Vereins eine neue Chance.

Trainer Pablo Garcia (43), der in seiner aktiven Zeit unter anderem auch bei Real und Milan kickte, ließ seine Karriere in Thessaloniki und PAOK fast sechs Jahre lang ausklingen. Und ist heute immer noch dort, seit Oktober 2020 als hauptverantwortlicher Trainer und plant mit Kagawa auf der Zehn.

Rebbe: "Shinji wird uns mit seiner Erfahrung und Qualität helfen"

Apropos Oktober: Schon damals wollte Sportdirektor Olaf Rebbe (42) Kagawa nach Thessaloniki lotsen, doch da ließ sich der Ex-Dortmunder nicht darauf ein - noch nicht, wie sich nun herausstellte: "Shinji wird uns mit seiner Erfahrung und Qualität helfen. Wir freuen uns, dass wir eine gesunde Lösung für ihn und PAOK gefunden haben."

Kagawa war seit vergangenem Oktober, nachdem der Aufstieg in La Liga mit Real Saragossa nicht gelang, vereinslos. Dieser Umstand scheint aber kein großes Hindernis zu sein: "Er ist in einer ordentlichen Verfassung und wird sich schnell einfinden", so Rebbe weiter. Sollte er halbwegs die nötige Spielpraxis holen, wird der einstiger Dortmunder Publikumsliebling (216 Spiele, 60 Tore, 55 Vorlagen), auch in der Superleague seine unbestrittene Klasse zeigen. Das Umfeld rund um PAOK, das in Nordgriechenland fast religiöse Züge hat, wird Kagawa auch in der fußballverrückten Hafenstadt schnell kennenlernen. Nur darauf, dass im vollen "Toumba"-Stadion mal wieder Ausnahmezustand herrscht, muss er sich Corona-bedingt gedulden.

Spätestens dann werden auch die meisten japanischen Fans mit den Vereinsnamen PAOK über seinem Namen auf dem Trikot etwas anfangen können.

Georgios Vavritsas