Chelsea erwischte im Londoner Stadtduell den deutlich schwungvolleren Start. Loftus-Cheek, der nach dreimonatiger Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf stand, schaffte es im Strafraum nicht, den Ball in die Mitte auf den freistehenden Havertz querzulegen (4.). Nachdem ein erster Treffer von Joao Felix wegen einer knappen Abseitsstellung in der Entstehung nicht gezählt hatte, klappte es im zweiten Anlauf: 120-Millionen-Mann Enzo Fernandez spielte einen herrlichen Flugball über die Abwehr. Der Portugiese, nach abgesessener Rotsperre wieder dabei, musste nur noch den Fuß hinhalten - 1:0 für Chelsea (16.). Havertz hätte fast nachgelegt. Doch auch sein Tor zählte nicht, da er beim Traumpass von Mudryk im Abseits gestanden hatte (23.).
Hatte West Ham in der Anfangsphase noch viel zu zaghaft agiert, trauten sich die Hammers, die früh den Ausfall von Lucas Paqueta zu verkraften hatten, zunehmend mehr - und kamen zum Ausgleich. Bowen verlängerte eine Coufal-Flanke stark an den zweiten Pfosten, wo Emerson gegen seinen früheren Arbeitgeber zum 1:1 vollendete (28.). West Ham blieb für einige Minuten am Drücker, ehe Chelsea sich wieder offensiv anmeldete: Winter-Neuzugang Madueke, von Chelsea-Coach Graham Potter erstmals von Beginn an aufgeboten, zwang Hammers-Torhüter Fabianski zu einer starken Parade (34.).
Dramatische Schlussphase: Souceks Tor zählt nicht - im eigenen Strafraum hat er Glück
23. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel war viel Feuer und Tempo drin im Stadtduell, in dem Chelsea den Gegner phasenweise in der eigenen Hälfte einschnürte. Einzig Torchancen sprangen für die Blues bei aller Überlegenheit nicht heraus. Die Hammers kämpften sich Stück für Stück wieder zurück ins Spiel und zu etwas mehr Entlastung.
In der Schlussphase stand das London Stadium dann für kurze Zeit Kopf: Nach Emersons Freistoßflanke von links hatte Rice Kepa per Kopf zu einer starken Parade gezwungen, Soucek per Abstauber vollstreckt (82.). Doch zum dritten Mal an diesem Samstag zählte ein Treffer nicht - diesmal hatte Rice beim Freistoß im Abseits gestanden.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit forderte Chelsea vehement Elfmeter. Gallaghers Schuss von der Strafraumgrenze hatte Soucek im Strafraum im Fallen abgelenkt - mit dem Arm. Doch alle Proteste der Blues halfen nichts, auch der VAR schaltete sich nicht ein (89.).
So musste sich Chelsea erneut mit nur einem Punkt begnügen und blieb bereits im achten Auswärts-Pflichtspiel in Folge ohne Sieg. Borussia Dortmund wird hoffen, dass diese Serie auch am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) anhält, wenn sich beide Teams im Signal Iduna Park im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegenüberstehen.