Osnabrück bleibt die Mannschaft der Stunde in der 3. Liga. Mit dem fünften Auswärtssieg in Reihe - eine solche Serie gelang zuletzt vor 25 Jahren unter Trainer Gerd-Volker Schock - behauptete die Mannschaft den Relegationsplatz vier (die auf Platz zwei rangierende U 23 des SC Freiburg ist nicht aufstiegsberechtigt), mit vier Zählern Rückstand auf den SV Wehen Wiesbaden.
Von den zehn Punktspielen seit dem 6. November (3:4 in Zwickau) hat der VfL neun gewonnen, nur gegen Bayreuth setzte es eine denkwürdige 2:3-Heimniederlage - nach einer 2:0-Führung bis zur 76. Minute.
"Lange nicht ans Limit gekommen"
Die Lila-Weißen hatten an der Saar durchaus Luft nach oben, ließen viele Chancen zu. Der FCS wiederum hatte ernomes Schusspech, sodass man am Ende von einem glücklichen Sieger sprechen konnte. "Wir sind lange nicht ans Limit gekommen und hatten viel Glück, vor allem bei den Alu-Treffern der Saarbrücker", konstatierte VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger, der aber auch auf die Steigerung nach der Pause verwies: "Wir hatten - auch durch die Einwechslungen von Marc Heider und Jannes Wulff - in der zweiten Halbzeit eine bessere Mentalität. Nach den beiden Toren haben wir es gut verteidigt und gezeigt, dass wir eine gute Fitness haben."
Die beiden Tore fielen innerhalb von 99 Sekunden durch die Osnabrücker Top-Torjäger, beide nach überragender Vorarbeit von Routinier Robert Tesche: Erst hatte Ba-Muaka Simakala mit einem perfekten Schlenzer ins lange Eck getroffen, nachdem er zwei Saarbrücker ausgetanzt hatte, dann bugsierte Erik Engelhardt den Ball aus unmöglichem Winkel mit einer nahezu artistischen Aktion ins lange Eck. Die beiden Schützen, die zudem als zuverlässige Vorlagengeber hervorstechen, kommen nun auf je elf Saisontreffer; der VfL steht bei 51 Toren, nur Spitzenreiter Elversberg hat mehr (59).
Wegen Regeneration nicht im Sonderzug
900 der 1300 VfL-Fans im Ludwigspark waren in einem von der Fanszene e. V. organisierten Sonderzug angereist. Die Einladung an die Mannschaft zur gemeinsamen Rückfahrt im Zug lehnten die Profis dann aber doch ab: "Es war überragend, was die Fans geleistet haben - wir haben es genossen. Aber mit Blick auf die Regeneration sind wir dann doch in unserem Bus zurückgefahren", sagte Kapitän Timo Beermann schmunzelnd.