Oldenburg startete dynamisch ins Spiel, Wiesbaden wirkte in den Anfangsminuten etwas überrumpelt. Bereits nach drei Minuten hatte Badjie die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Lyska. SVWW-Coach Markus Kauczinski, der seine Startformation nach dem 1:0-Auswärtserfolg beim FSV Zwickau auf zwei Positionen veränderte - Lyska und Rieble ersetzten Stritzel (Schultereckgelenksprengung) und Reinthaler (Muskelfaserriss) - musste sein Team erstmal wachrütteln, ab der zehnten Minute übernahmen der SVWW dann langsam aber sicher die Spielkontrolle.
Boevink und Steurer retten
Die ersten guten Gelegenheiten ließen im Anschluss nicht lange auf sich warten: Prtajin scheiterte zweimal per Kopf (12.,15.), einen Schuss Ezehs aus spitzem Winkel konnte VfB-Keeper Boevink mit den Fäusten um den Pfosten lenken. Der Oldenburger Schlussmann war einer von fünf Neuen in der Startelf von Trainer Dario Fossi, am 125. Geburstag des VfB (gegründet am 17. Oktober 1897) und nach der 1:3-Heimniederlage gegen Erzgebirge Aue rotierte der Trainer kräftig durch: Neben Boevink standen Knystock, Schmidt, Brand und Hasenhüttl für Mielitz, Plautz, Starke, Möschl und Wegner in der ersten Elf.
Prtajin kontert Badjie
Der SVWW erhöhte den Druck immer weiter und konnte schließlich Boevink überwinden: Wurtz schraubte sich nach einer Flanke Hollerbachs in die Höhe und nickte den Ball ins linke untere Eck. Oldenburgs Torhüter konnte nur hinterherschauen, doch Steurer war zur Stelle und klärte kurz vor der Linie zur Ecke (19.). Dafür konnte sich der Torhüter einige Minuten später auszeichnen, als der Niederländer einen präzisen Abschluss Heußers aus dem rechten unteren Eck kratzen konnte (28.).
Kurz vor Ende der ersten Hälfte wurde es dann turbulent. Zunächst setzte Steurer nach einer Ecke Badjie gefühlvoll mit der Hacke in Szene, Oldenburgs Außenstürmer bedankte sich und vollendete aus kurzer Distanz (38.). Doch die Freude des VfB währte nicht lange, nur zwei Minuten später wurde Prtajin nach einem schönen Dribbling von Ezeh von diesem im Fünfmeterraum bedient. Der Stürmer musste nur den Fuß hinhalten und egalisierte die Führung so wieder. Es ging mit dem 1:1 in die Kabinen.
Hollerbach ist zur Stelle
Der spielerisch ansehnlichen ersten Hälfte folgte nach dem Seitenwechsel eine kämpferische zweite. Viele Torchancen gab es nicht zu bewundern, im mittleren Drittel ging es gehörig zur Sachen. Schiedsrichter Kampka musste in den ersten fünf Minuten gleich dreimal die Gelbe Karte zücken. Mit der ersten nennenswerten Gelegenheit im zweiten Durchgang gingen dann aber die Gastgeber in Führung: Nach einer Flanke des auffälligen Ezeh köpfte zunächst Prtajin Steurer an den Rücken, während der Angreifer einen Handelfmeter forderte schnappte sich Hollerbach die Kugel und schob unbedrängt links unten ein (56.).
Boevinks Patzer sorgt für die Entscheidung
3. Liga - 12. Spieltag
Der SVWW blieb anschließend das bessere Team, vom VfB kam offensiv wenig. Hollerbach (61.) und Ezeh (63.) prüften Boevink, wurden aber nicht zwingend genug. Weil der VfB nicht mehr konnte und Wiesbaden nicht mehr musste, plätscherte das Spiel der Schlussphase entgegen, hier verschuldete dann ausgerechnet der eigentlich so souveräne Boevink die Vorentscheidung: Der Keeper kam nach einem langen Ball von Fechner aus seinem Kasten und verlor das folgende Kopfballduell gegen Prtajin. Dem mitgelaufenen Iredale fiel die Kugel vor die Füße, der Joker vollendete im leeren Tor (86.). Ohne Probleme brachten die Hausherren das Ergebnis in der Folge über die Zeit, Iredale verpasste seinen Doppelpack kurz vor Schluss nur um wenige Zentimeter (90.+3). So endete die Partie mit 3:1, ein insgesamt verdienter Sieg für den SVWW.
Der SV Wehen Wiesbaden reist am kommenden Samstag zum TSV 1860 München (14 Uhr). Der VfB Oldenburg spielt zu Hause gegen den FC Ingolstadt 04 (23. Oktober, 13 Uhr).