Wolfsburgs Trainer Niko Kovac veränderte seine Mannschaft nach dem mühsamen 1:0 gegen Carl Zeiss Jena im DFB-Pokal auf zwei Positionen, Waldschmidt und Wind wurden von Kapitän Arnold und Brekalo ersetzt. Kruse saß zunächst ebenfalls nur auf der Bank.
Bremen-Aufstiegscoach Ole Werner, der sein Bundesliga-Debüt gab, tauschte bei der Bundesliga-Rückkehr gegenüber dem engen 2:1 über Energie Cottbus im Pokal ebenfalls doppelt: Für Buchanan startete Jung, für den Corona-positiven Schmid spielte Neuzugang Stage (Startelfdebüt).
Nicht nur die Fans, auch die Mannschaft hatte dem Saisonstart in Bremen offensichtlich entgegengefiebert: Wie von der Tarantel gestochen begannen die Gäste, bereits nach sieben Sekunden hätte Weiser schon zum Abschluss kommen können, keine 60 Sekunden später verpasste Ducksch nur knapp.
Bremen lief im 3-3-2-2 früh an, vor allem Weiser beackerte seine Seite extrem offensiv und bereitete Gegenspieler van de Ven viele Probleme. Umso überraschender war daher der Stand nach elf Minuten: 1:0 für Wolfsburg. Wimmer setzte sich spielfreudig vor dem Strafraum durch und bediente Nmecha perfekt, Pavlenka hatte gegen den Heber keine Chance.
Freche Bremer drehen das Spiel
Bundesliga, 1. Spieltag
Doch auch vom plötzlichen Rückstand ließ sich der SVW nicht beirren und überzeugte vor allem über die Physis. Wolfsburg schien gerade etwas besser reinzukommen, da sorgte eine Einzelaktion für den Ausgleich. Füllkrug wurde auf der linken Seite im Halbfeld nicht richtig attackiert und legte den Ball unhaltbar ins lange Eck (21.).
Bremen wollte jetzt mehr und drehte das Spiel binnen zweier Minuten: Erneut agierte die rechte Seite der Wölfe zu passiv, diesmal durfte sich Ducksch zu frei bewegen und fand mit seiner Flanke im Zentrum Bittencourt, der maximal Geleitschutz erhielt und Casteels mit seinem Kopfball keine Chance ließ (23.).
Der SVW führte zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient - und an dieser Tatsache änderte sich bis zur Pause nichts mehr, da die Wolfsburger Offensivabteilung bis auf den agilen Wimmer nahezu komplett abtauchte und auf der Gegenseite Füllkrug sogar eine höhere Führung nur knapp verpasste (36.).
Kruse kommt spät - Guilavogui trifft spät
Die zweite Hälfte begann der VfL mit Guilavogui für Svanberg, vor den Toren boten beide Teams den 28.000 Zuschauern zunächst nicht viel. Also wechselte Kovac munter weiter, auch Waldschmidt und Neuzugang Kaminski kamen (67.) - Ex-Bremer Kruse verweilte weiterhin auf der Bank.
Doch auch die anderen Neuen sorgten zunächst für frischen Wind, für Kaminski wurde bei seinem ersten Ballkontakt der Winkel etwas zu spitz (68.). Dann war es doch so weit, eine Viertelstunde vor dem Ende kam Kruse für Baku.
Und Kruse sollte gleich entscheidend beteiligt sein: Seine Ecke verlängerte Nmecha an den zweiten Pfosten, wo Joker Guilavogui freistehend das 2:2 markierte (84.). Es war der Endstand, im Anschluss hatte Ducksch noch eine Einzelaktion, verfehlte das Tor aber knapp (89.).
Somit verpasste der SVW bei seiner Bundesliga-Rückkehr einen Dreier nur knapp, der VfL rettete bei der Kovac-Premiere immerhin noch einen Punkt über die Ziellinie.
Der VfL Wolfsburg ist am Sonntag beim FC Bayern München zu Gast (17.30 Uhr). Werder Bremen empfängt am Samstag den VfB Stuttgart (15.30 Uhr).