Wolfsburgs Trainer Niko Kovac veränderte seine Startelf nach dem 3:0-Auswärtssieg in Mainz auf zwei Positionen. Statt Wimmer und Lukas Nmecha (beide Bank) begannen Marmoush und Wind.
Dortmunds Coach Edin Terzic nahm im Vergleich zum 3:0-Erfolg zu Hause gegen Bochum eine Änderung vor: Adeyemi spielte an Stelle von Reyna (Bank).
Süle trifft nur Aluminium
Wolfsburg startete hellwach in die Partie. Nach einer ersten Großchance durch Marmoush, die Kobel per Glanzparade vereitelte (3.), brachte Innenverteidiger van de Ven den VfL nach einem Eckball und unfreiwilliger Verlängerung von Schlotterbeck noch in der Anfangsphase in Führung. (6.). Es war das erste Bundesliga-Tor für den Niederländer. Dortmund musste sich kurz sammeln, kam nach einer guten Viertelstunde aber besser ins Spiel und erarbeitete sich fortan einige Chancen. Weil aber auch Wolfsburg weiter schnörkellos nach vorne spielte, entwickelte sich bis zur Pause ein munteres Hin und Her mit zahlreichen hochkarätigen Gelegenheiten.
Bundesliga - 14. Spieltag
Malen zwang Casteels zweimal zum Eingreifen (19., 21), Brandt verfehlte das Tor per Kopf nur knapp (39.). Dann kam die Zeit von Süle, der sich als Rechtsverteidiger immer wieder mit in die Offensive einschaltete: Nach einem Eckball verzog der Nationalspieler zunächst knapp (42.), in der Nachspielzeit scheiterte Süle schließlich mit einer Direktabnahme am Innenpfosten (45.+1).
Wolfsburg wiederum hatte nicht minder gute Chancen. Guerreiro klärte in der 32. Minute gegen Kaminski gerade noch vor der Torlinie. Marmoush schoss vom Strafraumrand per Aufsetzer nur um Zentimeter am Tor vorbei (40.), sodass es zur Halbzeit beim knappen 1:0 für den VfL blieb.
Joker Lukas Nmecha entscheidet
Dortmund störte nach der Pause noch früher und erhöhte so den Druck auf den VfL. Guerreiro per Freistoß aus spitzem Winkel und Moukoko per Kopf aus kurzer Distanz zwangen Casteels zu Paraden (55., 56.). Der VfL kam nun seltener vor das BVB-Tor; wenn aber, dann weiter brandgefährlich: Kobel musste gegen Wind und Felix Nmecha in höchster Not retten (61., 62.).
Auch in den letzten rund 25 Minuten fehlte dem BVB trotz aller Bemühungen gegen die mit Zähnen und Klauen verteidigenden Niedersachsen die letzte Durchschlagskraft - auch wenn Moukoko Casteels noch einmal zu einer Parade zwang (74.). Und so sorgte schließlich Joker Lukas Nmecha in der Nachspielzeit mit dem 2:0 für die endgültige Entscheidung (90.+2), sodass sich der VfL in der Tabelle weiter in Richtung internationale Plätze nach oben schiebt. Obendrein war es der erste Wolfsburger Sieg gegen den BVB in der Bundesliga seit dem 16. Mai 2015 (2:1) - und damit nach 14 Partien mit 13 Niederlagen und nur einem Punktgewinn.
Der VfL Wolfsburg schließt das Jahr 2022 am kommenden Samstag mit einem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim ab (15.30 Uhr). Einen Tag zuvor eröffnet der BVB um 20.30 Uhr auswärts in Gladbach den 15. Spieltag.