3. Liga (D)

Jean Zimmer über den FCK: "Wir sind keine schlechte Mannschaft"

Lauterns Rückkehrer über den Abstiegskampf

Zimmer: "Wir sind keine schlechte Mannschaft"

Ist vor wenigen Tagen zu seinem Ausbildungsverein zurückgekehrt: Jean Zimmer.

Ist vor wenigen Tagen zu seinem Ausbildungsverein zurückgekehrt: Jean Zimmer. imago images

Noch in der vergangenen Saison lief Zimmer für Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga auf, spielte bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie in vollen Stadien und gegen namhafte Gegner. Nun heißt die Realität: Abstiegskampf in der 3. Liga. "Wer vor einem Jahr gegen Bayern München gespielt hat, der sieht in einem Auswärtsspiel wie jetzt in Verl nicht die reizvollste Aufgabe. Aber wer mich kennt, der weiß, was mir an dem Verein und an der Pfalz liegt", stellt Zimmer klar. Und so brachte sich der Rückkehrer auf Anhieb gut ein, war bei der zwischenzeitlichen Führung seiner Mannschaft in Verl sogar unmittelbar in der Entstehung beteiligt. Dass am Ende aufgrund des Remis (1:1) die Enttäuschung überwog, musste er gar nicht verhehlen: "Wenn wir in Verl das 2:0 machen, gewinnen wir das Spiel wohl. Die Chancen dazu waren da. Wie der Ausgleichstreffer dann zustande kommt, ist sehr ärgerlich. Auch da waren es Kleinigkeiten, aber jeder von uns war letztlich den entscheidenden Tick zu spät."

Ob etwa von Christian Gentner in Stuttgart oder in Düsseldorf von Oliver Fink, Adam Bodzek oder Rouwen Hennings - von allen erfahrenen Spielern habe ich versucht, etwas mitzunehmen.

Jean Zimmer

Das Remis in Ostwestfalen, es war für den FCK bereits das elfte in der laufenden Saison, hatte auch zur Folge, dass der viermalige deutsche Meister unter der Woche aufgrund der Nachholspiele der Konkurrenz auf einen Abstiegsplatz zurückfiel. Der Druck vor dem Rückrunden-Start bei Tabellenführer Dresden nimmt damit noch weiter zu. "Aber ich habe auch viele gute Szenen gesehen", betont Zimmer allerdings die positiven Aspekte. "Die gilt es über eine längere Zeit auf den Platz zu bringen, dann gewinnen wir auch wieder Spiele."

Dass der 27-Jährige dabei vorangehen soll, ist kein Geheimnis. Erstmals ist Zimmer in seiner Karriere als Anführer gefragt. "Deshalb bin ich hier. Ob etwa von Christian Gentner in Stuttgart oder in Düsseldorf von Oliver Fink, Adam Bodzek oder Rouwen Hennings - von allen erfahrenen Spielern habe ich versucht, etwas mitzunehmen, wie man eine Mannschaft führt oder mit jüngeren Spielern umgeht", sagt der Hoffnungsträger. "Das will ich alles einbringen."

In seinen ersten Tage nach der besiegelten Ausleihe habe er viel mit der Mannschaft gesprochen. "Wichtig ist, dass wir unser Selbstvertrauen wiederfinden. Denn wir sind keine schlechte Mannschaft. Jeder spielt hier, weil er etwas gut kann", ist Zimmer überzeugt.

Zimmer denkt noch nicht über seine Zukunft nach

Die Chance, das zu beweisen, hat der FCK am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn das Gastspiel bei Dynamo Dresden ansteht. "Es stehen jetzt 19 Spiele bevor, und da gilt es, so schnell wie möglich in die Erfolgsspur zu kommen", stellt Zimmer klar. Wie es danach für ihn ganz persönlich weitergehen kann, steht noch in den Sternen. "Dass ich nicht dauerhaft in der 3. Liga spielen möchte, dürfte klar sein. Aber ich habe mir wirklich noch keine Gedanken über den Sommer hinaus gemacht." Für den Fall der Fälle hat sich der FCK jedenfalls eine Kaufoption gesichert.

Im ausführlichen kicker-Interview (Donnerstagsausgabe) spricht Jean Zimmer außerdem über seine Verbindung zum FCK, wie er den Hype um seine Rückkehr erlebt hat und was diese Euphorie für ihn bedeutet. Die aktuelle Ausgabe ist auch als eMagazin erhältlich.

pau/MK