Mit dem ÖFB-Cup-Viertelfinalkracher zwischen Red Bull Salzburg und Sturm Graz steht am Freitag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) im österreichischen Klubfußball unmittelbar nach der Winterpause ein echtes Highlight auf dem Programm. Zumindest auf dem Rasen. Denn auf den Zuschauerrängen in Wals-Siezenheim dürfte aller Voraussicht nach große Leere herrschen. Stand Dienstagmittag waren für das Duell der beiden besten Teams des Landes erst 8.000 Tickets abgesetzt. Inklusive der mehr als 1.600 Karten für den ausverkauften Gästesektor.
ÖFB-Cup - Viertelfinale
Die Gründe für die mauen Verkaufszahlen sind vielfältig: Einerseits tragen der ungünstige Spieltermin sowie die TV-Übertragung im ORF ihren Teil dazu bei, andererseits gehen keine Tickets in den freien Verkauf. "Aus Sicherheitsgründen", wie es von Salzburg gegenüber dem kicker heißt. "Wenn Gästesektoren ausverkauft sind, ist das gängige Praxis." So soll einer Vermischung der beiden Fanlager vorgebeugt werden.
Frankfurt-Fans als Warnung?
Angesichts der Stadionkapazität von 17.218 Plätzen in nationalen Spielen scheint diese Begründung allerdings durchaus fragwürdig. Die Vorgehensweise der Salzburger erinnert an jene von Sporting Lissabon vor dem entscheidenden Champions-League-Gruppenspiel gegen Eintracht Frankfurt, als Tickets nur an Mitglieder verkauft wurden und im Estádio José Alvalade in der Folge zahlreiche Plätze frei blieben. Bei Salzburg dürfen für das Cupspiel gegen Sturm nur Dauerkartenbesitzer sowie alle registrierten Ticketkäufer der Spielzeiten 2021/22 und 2022/23 (Stichtag 22. Oktober 2022) Tickets erwerben.
Überraschend mutet das vor allem deshalb an, da selbst für das Europa-League-Sechzehntelfinale gegen die AS Roma trotz großen Zuschauerandrangs Tickets in den freien Verkauf gingen. "Nur ein kleiner Teil", betont Salzburg. Es bleibt dennoch der Eindruck, dass der Serienmeister gegen Sturm offenbar lieber auf Einnahmen verzichtet, anstatt das eigene Stadion in schwarz-weiße Hände zu übergeben. Der Auswärtssektor ist seit Wochen ausverkauft, aufgrund des großen Interesses aus Graz stand sogar eine Ausweitung desselben im Raum. Diese scheiterte jedoch an den Behörden.