Auf seiner Vorab-Pressekonferenz hatte Arsenal-Trainer Mikel Arteta angekündigt, das Premier-League-Topspiel zwischen Liverpool und ManCity am Sonntag mit seinen Kindern vor dem Fernseher "zu genießen". Die Voraussetzung dafür schaffte seine Mannschaft am Samstagabend aber erst spät - in Person von Kai Havertz. Dank des formstarken Nationalspielers feierte Arsenal gegen Brentford per 2:1 den achten Sieg hintereinander und kletterte vorerst an die Tabellenspitze.
Arsenal trat ohne den angeschlagenen Gabriel Martinelli und Stammkeeper Raya an, der als Brentford-Leihgabe nicht spielberechtigt war. Und das hatte im ersten Durchgang schmerzhafte Auswirkungen. Nachdem Rice eine White-Flanke zur verdienten Führung eingeköpft hatte (19.), schenkte Raya-Ersatz Ramsdale Brentford kurz vor der Pause den Ausgleich. Die letztjährige Nummer eins, bei den wenigen Einsätzen in dieser Saison ohnehin immer wieder kritisch beäugt, ließ sich nach einem Rückpass zu viel Zeit, sodass Wissa den Ball ins Netz blocken konnte (45.+4).
Immerhin: Ramsdale zeigte sich nach dem Seitenwechsel unbeeindruckt von seinem Patzer. Gegen einen frechen 35-Meter-Schuss von Toney war er ebenso reflexartig zur Stelle (55.) wie bei einem Kopfball von Collins (71.). Ansonsten dominierten zwar weiterhin seine Vorderleute die Partie mit zeitweise 80 Prozent Ballbesitz, entfachten aber meist nur bei Ecken Gefahr. Aus einer solchen resultierte auch ein Rice-Schlenzer, der aus gut 20 Metern ans Kreuzeck prallte (74.).
White bereitet wieder vor - Havertz setzt seinen Lauf fort
Premier League, 28. Spieltag
Arteta ging mit Gabriel Jesus für Jorginho ins Risiko (70.), musste aber bis in die Schlussphase bangen. Dann lenkte Havertz, der vor dem Tor bis dahin glücklos geblieben war und sich bereits gelbverwarnt einen leichten Faller im Strafraum geleistet hatte (65.), eine weitere starke Flanke von White per Kopf ins Tor, Flekken kam nicht mehr entscheidend ran (86.). Und damit wurde Havertz, der nun in seinen letzten vier Ligaspielen vier Tore und zwei Assists gesammelt hat, Matchwinner. Brentford kam auch in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht gefährlich vors Tor.
Erstmals seit 2015 - damals noch unter Arsene Wenger - haben die Gunners damit wieder acht Siege in der Liga aneinandergereiht, 2024 gaben sie noch keinen Punkt ab bei 33:4 Toren. Brentford, das nur eines der letzten acht Spiele gewonnen hat, bleibt in Abstiegsgefahr.