Arsenals Coach Arsene Wenger brachte nach dem 4:1-Liga-Sieg gegen Norwich zwei Neue: Ramsey ersetzte Flamini (Gehirnerschütterung), Rosicky spielte für Santi Cazorla.
Auf der anderen Seite fehlte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp weiterhin wegen seiner UEFA-Sperre und wurde auf der Bank wie schon gegen Marseille von Zeljko Buvac vertreten. Personell gab es bei den Westfalen im Vergleich zum 1:0 gegen Hannover drei Änderungen: Hummels, der in der Bundesliga rotgesperrt gefehlt hatte, sowie Schmelzer und Blaszczykowski verdrängten Sokratis, Durm und Aubameyang auf die Bank.
"Wir verstecken uns nicht, sie verstecken sich nicht - es dürfte ein aufregendes Spiel werden", hatte Wenger für das Spiel prophezeit. Der Franzose sollte mit seiner Vorhersage nur bedingt Recht behalten, denn Dortmund spielte von Beginn an gewohnt aggressiv, schnell und mit Zug zum Tor, die Gunners aber nicht. Die Hausherren zogen sich entgegen ihrem eigentlich offensiven Naturell tief in die eigene Hälfte zurück und überließen weite Teile des Feldes den Westfalen.
Spielbericht
Die Schwarz-Gelben mussten also das Spiel machen, nahmen sich dieser Aufgabe auch an und erspielten sich rasch klare optische Vorteile, aus denen sie jedoch zunächst kein Kapital schlugen. Doch dann kamen die Hausherren den Dortmundern zu Hilfe: Ramsey brauchte zu lange, um einen schlampigen Pass von Reus zu klären und ließ sich das Leder vom nachsetzenden Reus wieder abluchsen. Lewandowski steckte dann gekonnt zu Mkhitaryan rüber, der trocken aus 16 Metern ins rechte Eck vollendete - 1:0 (16.).
Dortmund lädt die Gunners ein - Leerlauf nach der Pause
Abstauber: Olivier Giroud trifft zum 1:1. Getty Images
Zweifellos war die Führung durchaus verdient, vor allem wegen der enormen Passivität der Londoner, die im weiteren Verlauf der Begegnung allerdings stärker wurden. Eine große Mitschuld daran hatten aber auch die Dortmunder, die offensiv praktisch nicht mehr in Erscheinung traten und zudem immer wieder durch unnötige Fehler die Gunners förmlich einluden: Koscielny köpfte drüber (23.), Wilshere kam einen Schritt zu spät (29.) und Rosicky scheiterte am auf der Linie stehenden Hummels (39.). Es kam, wie es kommen musste, die Gunners schlugen zu! Sagna entwischte auf rechts und flankte dann stark in die Gefahrenzone. Dort irritierten sich Weidenfeller und Subotic gegenseitig. Nutznießer davon war der nachsetzende Giroud, der den nicht unverdienten Treffer zum 1:1-Halbzeitstand markierte (41.).
Nach Wiederanpfiff wollten beide Mannschaften zunächst nicht so wirklich aufs Gaspedal treten, vielmehr wurde in den Leerlauf geschaltet. Das hatte zur Folge, dass der zweite Durchgang zunächst eher zäh daherkam. Dagegen wusste jedoch Wenger Rat: Santi Cazorla kam für Wilshere, der angeschlagen nicht mehr rund lief. Das hatte zur Folge, dass Özil auf die rechte Außenbahn wechselte, während der Spanier links übernahm. Und diese Taktik ging auf. Arsenal zog das eigene Spiel nun sehr breit auf und sorgte damit für große Unruhe in der BVB-Deckung, die in der 69. Minute großes Glück hatte, als Cazorla aus 17 Metern die Latte touchierte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Buvac gewechselt - Aubameyang und Hofmann waren für Mkhitaryan und Blaszczykowski gekommen. Entlastungsangriffe der Dortmunder waren trotzdem nicht zu sehen, zu dominant traten mittlerweile die Gastgeber auf. Arsenal war in den letzten 20 Minuten absolut tonangebend und fabrizierte quasi Einbahnstraßenfußball. Zwingende Torchancen der Engländer hatten jedoch Seltenheitswert - nur bei Cazorla musste der BVB auf der Hut sein (76., 79.).
Genau in dieser Druckphase schlugen die Dortmunder wie aus dem Nichts zu: Aubameyang nahm Großkreutz auf rechts mit, der den Turbo zündete und prima von rechts nach innen flankte. Lewandowski stand richtig und schloss den mustergültigen Konter aus zehn Metern per Direktschuss gekonnt ab (82.). Das traf die Gunners mitten ins Mark, die sich von dem neuerlichen Rückschlag nicht mehr erholten und nach zuvor zwölf ungeschlagenen Spielen in Folge den Platz mal wieder als Verlierer verlassen mussten.
Auf beide Teams wartet am kommenden Samstag der Liga-Alltag: Arsenal ist bei Crystal Palace (13.45 Uhr) gefordert. Dortmund steht derweil das brisante Revierderby auf Schalke bevor (15.30 Uhr). In der Champions League sehen sich beide Mannschaften am Mittwoch, den 6. November (20.45 Uhr), zum Rückspiel in Dortmund wieder.