Atletico-Trainer Diego Simeone nahm im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen Villareal in "La Liga" vier Wechsel vor: Miranda, Gabi, Tiago und Adrian kehrten in die Startelf zurück. Alderweireld, Diego, Mario Suarez und C. Rodriguez fanden sich hingegen auf der Bank wieder. Stürmer-Star Diego Costa, der sich im am Oberschenkel verletzt hatte, musste passen.
Barcelonas Coach Gerardo Martino tauschte dreimal: Adriano, Pedro und Sanchez standen beim 3:1-Heimsieg gegen Real Betis noch in der Startformation. Nun mussten sie für Jordi Alba, Fabregas sowie Neymar Platz machen.
Alle erwarteten einen Sturmlauf des amtierenden spanischen Meisters. Doch dazu sollte die Blaugrana in der Anfangsphase keine Chance bekommen. Die Madrilenen schnürten die Gäste in deren Hälfte ein. Und bereits nach fünf Minuten war es passiert: Koke netzte zum 1:0 ein! Zunächst rettete noch das Aluminium nach einem Adrian-Schuss, dann legte der Stürmer seinem Kollegen per Kopf die Führung auf. Die Katalanen waren geschockt. Und Atletico drängte weiter.
Die Viertelfinal-Rückspiele
In der elften Minute traf Villa den Pfosten, wenig später knallte er das Leder erneut an das Gebälk (19.). Insgesamt sechs Mal feuerten die Hausherren in der ersten Viertelstunde auf Pintos Kasten. Ein Kopfball von Messi war lange alles, was Barcelona zustande brachte (13.).
Nach gut 20 Minuten übernahm die Martino-Elf immer mehr die Kontrolle über diese Partie, ohne jedoch den Abwehrriegel der Gastgeber knacken zu können. Die Madrilenen wiederum stellten ihr furioses Angriffsspiel größtenteils ein, was Trainer Diego Simeone merklich verärgerte. Die dickste Barca-Möglichkeit verbuchte Messi, der nach Neymar-Zuspiel sein Ziel knapp links verfehlte (24.). In der Folge entwickelte sich die Partie so, wie man sie erwartet hatte: Die Gäste versuchten mit ihren endlos erscheinenden Ballstafetten irgendwie zu Potte zu kommen, Atletico vertraute auf die eigene Defensivstärke.
Ballbesitz und Passstafetten à la Blaugrana
Der eine traf zweimal ans Aluminium, der andere doppelt daneben: David Villa (re.) und Lionel Messi. Picture Alliance
Eines war klar: Sollte das Pausenergebnis auch nach 90 Minuten noch Bestand haben, wäre der FC Barcelona raus aus der Königsklasse. Ein 1:1 würde alles wieder auf Null stellen, aber Courtois rettete in der 49. Minute grandios im Strafraum-Gewühl. Es sollte lange der einzige Hochkaräter in Durchgang zwei sein. Die Katalanen hatten nun zwar mehr vom Spiel, ohne jedoch wirklich für Gefahr zu sorgen. Atletico hingegen zollte dem hohen Tempo zu Beginn Tribut und beschränkte sich darauf, Einschussmöglichkeiten von Messi, Neymar & Co. zu verhindern.
Für Entlastung sorgten der eingewechselte Diego (65.) und ein Konter, bei dem Kapitän Gabi allerdings viel zu leichtfertig das mögliche 2:0 verschenkte (70.). Die Massen auf den Rängen tobten und trieben ihre Idole nach vorne, die mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf dem Zahnfleisch liefen. Doch auch in der Schlussphase hielt die Atletico-Abwehr den Barca-Angriffen stand. Neymar verfehlte in der 77. Minute um Zentimeter den Kasten. Damit war auch die letzte Chance auf eine Verlängerung vertan. Stattdessen setzte Rodriguez mit seinem vergebenen Angriff den Schlusspunkt unter diesen rein spanischen Vergleich. Das Halbfinale der Champions League wird ohne die Blaugrana stattfinden. Die Madrilenen, zum ersten Mal seit 2010 Barca-Bezwinger, sind hingegen drin im Lostopf, wenn am Freitag die Halbfinal-Duelle gezogen werden.
Atletico spielt am Sonntag (19 Uhr) gegen Getafe, Barcelona tags zuvor gegen Granada (20 Uhr). In der Champions League geht es am 22./23. April mit dem Halbfinal-Hinspiel weiter.