Augsburgs Trainer Markus Weinzierl sah sich gezwungen, seine Startelf nach der 1:2-Niederlage in Leverkusen auf drei Positionen zu verändern. Kurzfristig fiel Torwart Manninger mit Muskelfaserriss aus. Amsif übernahm den Job zwischen den Pfosten. Dazu meldete sich Parkhurst mit Grippe ab und de Jong wurde auf die Bank versetzt. Hahn und Ostrzolek übernahmen die Plätze in der Startelf. Auch 1899-Coach Marco Kurz rotierte drei Mal nach der 0:1-Niederlage gegen Stuttgart in der Vorwoche. Williams, Usami und de Carmargo mussten raus und wurden durch den zuletzt Gelb-gesperrten Roberto Firmino, Weis und Derdiyok ersetzt.
Mit viel Engagement gingen die Hausherren auf dem schwer zu bespielendem Rasen in die Partie. Bereits nach wenigen Sekunden musste Schiedsrichter Florian Meyer eine Verwarnung gegen Hahn auszusprechen. Große Wirkung konnte der FCA gegen die Abwehr der Gäste allerdings nicht erzielen. Ein Versuch von Koo, den Gomes sicher halten konnte, blieb für lange Zeit die einzige echte Torchance des Spiels (4.).
Der 23. Spieltag
Während den Augsburgern Ideen und Präzision im Spiel nach vorne fehlten, brauchte die TSG lange um der eigenen Verunsicherung und Nervosität Herr zu werden. Erst in der 25. Minute war eine Möglichkeit für Hoffenheim zu verzeichnen. Allerdings hatte FCA-Keeper Amsif daran den Hauptanteil. Einen Rückpass schoss er direkt auf den Kopf von Derdiyok. Von dort tröpfelte die Kugel aber über die Torauslinie.
Eine zweite Möglichkeit für die Gäste vergab in der 29. Minute erneut Derdiyok, als er einen Freistoß uninspiriert am Augsburger Tor vorbei schoss.
Danach erhöhten die Hausherren noch einmal die Schlagzahl. Hoffenheim kam kaum noch koordiniert aus der eigenen Hälfte heraus. Allein die Präzision beim letzten Pass fehlte den Augsburger bis kurz vor der Pause. Dann belohnte Ji die Seinen mit einem Traumtor. Ostrzolek hatte von der linken Seite geflankt, und in der Mitte beförderte der Südkoreaner den Ball quer in der Luft liegend unhaltbar ins linke obere Eck (45.).
Nach Wiederbeginn wollte Marco Kurz mit Schröck für Roberto Firmino mehr Kampfkraft für Spielkultur einwechseln. An der leblosen Vorstellung der Gäste änderte sich jedoch nichts. Augsburg kämpfte, rannte und spielte. Hoffenheim reagierte nur noch. Einzig das zweite Tor für die Gastgeber wollte in dieser Phase nicht fallen. Hahn (50.) und Mölders (53.) brachten den Ball nicht im Tor unter.
Der Hoffenheimer Auftritt wirkte nicht so, als wären sich die Spieler des Ernstes der Tabellensituation oder der Wichtigkeit des Spiels bewusst. Die Spieler von Marco Kurz reagierten oft nur. Die Offensiv-Abteilung war völlig abgetaucht und die Defensive wackelte mehrmals. Mölders köpfte in der 62. Minute eine Hahn-Flanke nur denkbar knapp vorbei, und Koo scheiterte mit einem 20-Meter-Heber nur um Zentimeter (64.).
Fast schon überrascht wurden die Zuschauer von der einzigen guten Chance der TSG in der 68. Minute. Wie aus dem Nichts tauchte Schröck im Augsburger Strafraum auf, schnappte sich einen Querpass und zog in der Nähe des Elfmeterpunktes ab. Er verfehlte das Tor aber deutlich.
Danach hatte der FC Augsburg das Spiel sofort wieder im Griff. Allein der kurz zuvor eingewechselte Ottl hatte zwei gute Möglichkeiten, auf 2:0 zu stellen, hatte aber Pech. Dies war Mölders vorbehalten, der sich damit für seinen großen Einsatz belohnte. Nach einem Zusammenprall mit Nasenpflaster unterwegs kämpfte der Mittelstürmer unverdrossen weiter. In der 79. Minute schickte ihn Koo mit einem Steilpass in den Strafraum der Hoffenheimer. Dort verwandelte er unhaltbar.
Erst jetzt, als der Augsburger Druck nachließ und das Heimteam sich auf Ergebnissicherung verlegt hatte, kamen die Kurz-Schützlinge im Spiel nach vorne besser zu Recht. In der 83. Minute pflückte Amsif einen Kopfball von Vestergaard herunter und vereitelte damit die beste Möglichkeit der Gäste. Diese allerdings hatten in der Nachspielzeit sogar noch die Möglichkeit die Partie auf den Kopf zu stellen. Nachdem der spät eingewechselte de Camargo den Anschlusstreffer erzielen konnte (90.+1.), schwammen nun die Augsburger. Mit Glück und Geschick konnten die Hausherren die drei Punkte aber über die fünfminütige Nachspielzeit retten.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist Augsburg in Bremen zu Gast, Hoffenheim genießt dagegen am Sonntag (15.30 Uhr) gegen die Bayern Heimrecht.