Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht tauschte gegenüber der 1:4-Niederlage in Mönchengladbach zweimal Personal aus: Für Kessel und Theuerkauf rutschten Kratz und Jackson in die Startelf. Elabdellaoui rückte aus dem Mittelfeld wieder auf die Rechtsverteidigerposition zurück.
VfB-Coach Thomas Schneider setzte nach der 1:2-Pokalniederlage in Freiburg ein Trio auf die Bank: Rausch, Harnik und Abdellaoue machten für Boka, Maxim und Werner Platz. Keeper Kirschbaum feierte nach Pokal- auch seine Ligapremiere im Trikot der Schwaben.
Gleich mit einem Fehler der Eintracht startete das erneute Unterfangen, den ersten Dreier einzufahren: Traoré luchste Reichel den Ball ab, nach seiner Hereingabe scheiterte Ibisevic aus sechs Metern an Petkovic (3.).
Die technisch überlegenen Schwaben kombinierten sich meist durchs Mittelfeld, währenddessen der Aufsteiger die beiden Spitzen Jackson und Kumbela oft mit langen Pässen zu füttern versuchte. Gegen die nicht immer geordnete Abwehr des VfB ein probates Mittel, auch wenn die Präzision des bissigen und mit hohem Tempo agierenden Aufsteigers beim Abschluss noch zu wünschen übrig ließ (Kumbela, 14.).
Die engagierten Gastgeber hatten sich in der ersten Viertelstunde Feldvorteile erkämpft, danach begegneten sich die Teams weitgehend auf Augenhöhe, mit den gefährlicheren Ansätzen für die Lieberknecht-Elf. Allerdings blieben Chancen zunächst Fehlanzeige. Zu hektisch und unstrukturiert wurden die Angriffe vorgetragen, der Weg ins letzte Drittel wurde von den Defensivreihen verbaut oder aber der finale Pass kam nicht an.
Nach einer Ecke standen die weiterhin forschen Löwen dicht vor der Führung, bei Kumbelas Kopfball fehlten nur Zentimeter (28.). Immer wieder war Bellarabi die Schwungfeder im Angriffsspiel der Gastgeber. Die Leverkusen-Leihgabe, nominell am rechten Flügel, tauschte schon auch mal die Seite und leitete Caligiuris Chance ein - Kirschbaum parierte (36.).
Vom VfB war offensiv lange nichts zu sehen, kurz vor der Pause schlug aber Ibisevic gnadenlos zu: Bei Maxims perfekter Freistoßflanke von halblinks war viel Verkehr vor Petkovic. Es genügte eine leichte Berührung des sich im Zentrum zu robust gegen Bicakcic behauptenden Torjägers per Kopf, um den Keeper aus drei Metern zu überwinden (40.).
Der 7. Spieltag
Oehrl kam mit Wiederanpfiff für Jackson zum Zug, beim VfB Rausch für den gelbverwarnten Boka. Die Eintracht drängte gleich wieder, kassierte aber den nächsten Nackenschlag: Petkovic konnte Traorés Fernschuss nicht festhalten, Maxim setzte nach und traf aus spitzem Winkel aus fünf Metern ins lange Eck (51.).
Das zweite Gegentor zeigte deutlich Wirkung bei den Löwen, die Mühe hatten, sich an oder in den gegnerischen Strafraum zu spielen. Stuttgart hatte die Partie weitestgehend unter Kontrolle und durch den überragenden Traoré die nächste Gelegenheit (61.).
Mitte des zweiten Abschnitts hatte sich die Eintracht wieder gefangen und mühte sich um den Anschlusstreffer (Kumbela, 67.). Mehr Qualität hatte allerdings Ibisevics Möglichkeit (72.), und Traoré packte den Sieg der Schwaben denn auch in trockene Tücher: Gentner steckte halblinks auf den Flügelflitzer durch, der Petkovic aus sieben Metern per Linksschuss das Nachsehen gab (76.).
Dies war noch nicht der Schlusspunkt, den der eingewechselte Harnik nach schöner Vorarbeit von Traoré aus kürzester Distanz setzte (86.).
Braunschweig gastiert am Samstag (15.30 Uhr) zum Nordduell in Wolfsburg. Stuttgart, das im Tableau einen Riesensprung auf Platz sechs gemacht hat, empfängt zeitgleich Besuch aus Bremen.