DFB-Pokal Analyse
DFB-Pokal

Revanche geglückt: Brasilianer sichern Bayern den Pokal

DFB-Pokal, Finale in Berlin, SV Werder Bremen - FC Bayern München 0:3 (0:0)

Revanche geglückt: Brasilianer sichern Bayern den Pokal

Bremen: Rost (2) - Frings (5), Barten (4,5), Baumann (3,5), Wiedener (-) - Eilts (4,5), Trares (4), Bode (4) - Herzog (4) - Ailton (5), Pizarro (5) München: Kahn (3) - Babbel (2,5), Andersson (2,5), Kuffour (3), Tarnat (3) - Salihamidzic (2,5), Effenberg (2), Jeremies (2) - Sergio (1,5), Jancker (3), Elber (2) Eingewechselt: 16. Skripnik (5) für Wiedener, 63. Flock für Eilts, 71. Wicky für Trares - 73. Santa Cruz für Jancker, 81. Fink für Effenberg, 86. Scholl für Elber Tore: 0:1 Elber (57., Linksschuss, Vorarbeit Effenberg), 0:2 Sergio (83., Rechtsschuss, Santa Cruz), 0:3 Scholl (90., Rechtsschuss, Salihamidzic) Chancen: 3:11 Ecken: 1:10 Schiedsrichter: Berg (Konz - Assistenten Schütz, Gerber), Note 3, Behielt in der Partie mit vielen Nickligkeiten die Nerven, hatte sehr viel zu tun, machte keine größeren Fehler. Zuschauer: 76.000 (ausverkauft) Gelbe Karten: Wiedener, Rost, Ailton, Herzog, Trares, Frings - Jeremies, Elber, Salihamidzic, Effenberg Spieler des Spiels: Paulo Sergio Er stieß aus dem linken Mittelfeld immer wieder nach vorne, fleißig und clever. Superklasse sein Treffer zum 2:0. Spielnote: 3


Der Spielbericht:

Spieler des Spiels

Paulo Sergio Sturm

1,5
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Spielnote

3
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Tore und Karten

0:1 Elber (57')

0:2 Paulo Sergio (83')

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Werder Bremen
Bremen

Rost2 - Frings5 , Barten4,5, Baumann3,5, Wiedener - Trares4 , Eilts4,5 , M. Bode4, A. Herzog4 - Pizarro5, Ailton5

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Bayern München
Bayern

Kahn3 - Babbel2,5, Andersson2,5, Kuffour3, Tarnat3 - Jeremies2 , Effenberg2 , Salihamidzic2,5 , Paulo Sergio1,5 - Jancker3 , Elber2

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Schiedsrichter-Team

Alfons Berg Konz

3
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Spielinfo
Stadion Olympiastadion
Zuschauer 75.841 (ausverkauft)
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Ein hoch motivierter FC Bayern hat am Samstagabend zum zehnten Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal gewonnen und damit erfolgreich Revanche für die Niederlage gegen Bremen aus dem Vorjahr genommen. Mit 3:0 (0:0) besiegte der überlegene Meister die Hanseaten und sicherte sich damit zumindest einen Titel in der laufenden Saison. Die Tore für die Münchner erzielten Elber (57.), Sergio (83.) und Scholl (90.) nach der Pause.

Mit dem Brasilianer Ailton im Startaufgebot konnte der SV Werder auflaufen. Das Traumduo Pizarro/Ailton stand also auf dem Feld. Ottmar Hitzfeld verzichtete wegen der hohen Belastung in Liga, Champions League und Pokal zunächst auf Mehmet Scholl und gab Carsten Jancker im Sturm das Vertrauen. Dafür stand der wiedergenesene Kapitän Stefan Effenberg wieder im Team des letztjährigen Verlierers.

Zum Spiel: Emotionen waren von Beginn an in der Neuauflage des Endspiels in nicht unerheblichem Maß vorhanden. In der Anfangsminute ging Andree Wiedener nach einem Gerangel mit Jancker zu Boden, wenig später brachte der Bremer, der selbst nach 15 Minuten verletzt ausschied, den Bosnier Hasan Salihamidzic an der Seitenlinie mit einem „dunkelgelben“ Foul zu Fall.

Mit ihrem „Chef“ Effenberg auf der Kommandobrücke im ausverkauften Berliner Olympiastadion fühlten sich die Münchner offensichtlich pudelwohl. Frank Rost musste in den ersten fünf Minuten gleich zwei Mal eingreifen. Zunächst bei einer Direktabnahme von Elber nach schöner Vorarbeit von Sergio auf dem linken Flügel (4.), Sekunden später bei einem wuchtigen 20-Meter-Freistoß von Michael Tarnat (5.). Nach neun Minuten hatte Jancker aus elf Metern nach Kopfballvorlage von Elber das 1:0 auf dem Fuß. Der Bayern-Stürmer traf den Ball jedoch nicht richtig und Frank Rost lenkte zur Ecke. Es brannte auch in der Folgezeit lichterloh im Werder-Strafraum: Elbers artistische Einlage lenkte Rost zur Ecke (16.). Kuffour köpfte aus drei Metern neben das Tor (17.). Elber marschierte wiederum Sekunden später allein auf Rost zu, kam ins Straucheln und schob das Leder am Werder-Tor vorbei (18.).


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Es dauerte eine halbe Stunde bis die Hanseaten erste Ansprüche auf die Pokalverteidigung anmeldeten. Nach einem weiten Flankenwechsel von Trares auf den linken Flügel passte der eingewechselte Skripnik sofort nach innen, wo Ailton lauerte. Kuffour und Andersson hinderten den Brasilianer mit vereinten Kräften am Torschuss. Es war vorerst jedoch nur ein kurzes Aufflackern der Bremer Offensivstärke. Die Bayern legten nach. Janckers Kopfball (30.) und Tarnats (32.) neuerlicher Freistoßversuch verfehlten aber ebenso das Ziel wie alle Versuche zuvor. Bis zur Nachspielzeit des ersten Abschnitts durfte Rost dann durchatmen, ehe Salihamidzic aus zehn Metern zum Schuss kam, ein Bremer Abwehrspieler sich allerdings erfolgreich in die Schussbahn warf. Die Halbzeit endete wie sie begann: hitzige Wortgefechte und Rangeleien nach einer an sich harmlosen Attacke von Kuffour an Rost. Sowohl der Werder-Schlussmann, als auch Elber erhielten von Schiedsrichter Berg (Konz) die Gelbe Karte.

Unverändert ging es in Halbzeit zwei weiter, zumindest aus personeller Sicht. Bremen stand nicht mehr ganz so krass unter Druck und hatte sogar die erste Großchance. Ailtons Kopfball spitzelte Babbel gerade noch ins Aus (56.). Dann jedoch die 57. Minute: Effenberg setzt Elber mit einem Steilpass in Szene. Der Brasilianer läßt Bewacher Mike Barten stehen und donnert das Leder aus zehn Metern am herausstürzenden Rost vorbei in die Maschen: 0:1! Thomas Schaaf reagierte und brachte mit Flock für Eilts und Wicky für Trares frische Kräfte, jedoch keinen neuen Stürmer. Es dauerte bis zur 74. Minute, ehe der Peruaner Pizarro seinen ersten Warnschuss abgab – kein Problem für den bis dahin unterbeschäftigten Oliver Kahn. Zwar zogen sich die Münchner in der Schlussviertelstunde weit in ihre Hälfte zurück, doch die Bremer waren in ihren Offensivbemühungen zu wenig zwingend. Zehn Minuten vor dem Ende verließ Effenberg nach einem überzeugenden Comeback den Platz und wurde durch Fink ersetzt. Auch ohne „Effe“ brachte Bayern das Spiel nach Hause. Flanke Santa Cruz in der 83. Minute, Paulo Sergio nimmt den Ball mit der Brust an und bugsiert ihn an Rost vorbei mit dem Außenrist ins rechte Eck: 0:2! Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Mehmet Scholl gegen die aufsteckenden Norddeutschen mit einem Schlenzer in der Nachspielzeit.