Werder-Coach Florian Kohfeldt sorgte für ein Comeback nach fast zweieinhalb Jahren und brachte Bartels, der zuletzt im Dezember 2017 in der Startaufstellung stand, wieder von Beginn an. Gemeinsam mit Osako und Selke bildete er ein komplett neuformiertes Offensiv-Trio bei den Bremern, dafür nahmen Sargent sowie die beiden angeschlagenen Bittencourt und Rashica zunächst nur auf der Bank Platz. Die vierte und letzte Änderung im Vergleich zum 1:0 auf Schalke: Veljkovic kehrte nach Gelbsperre zurück und ersetzte in der Innenverteidigung Langkamp.
Nur einen Wechsel nahm Frankfurts Trainer Adi Hütter nach dem 2:1 in Wolfsburg vor: Auf der rechten Außenbahn erhielt Toure den Vorzug vor Chandler.
Viele Zweikämpfe, viele Fouls - aber keine Tore
In der Partie der schlechtesten Heim- gegen die schwächste Auswärtsmannschaft der bisherigen Saison dominierten zunächst zahlreiche harte Foulspiele und Nickligkeiten. Beide Teams machten in den Zweikämpfen keine Gefangenen, Bartels (3.) und Hinteregger (14.) sahen früh Gelb. Den spielerisch etwas besseren Start erwischten die Hessen und hatten durch Silva den ersten Abschluss der Partie (11.). Für das erste Ausrufezeichen sorgte allerdings Werder: Klaassen zwang Trapp mit einem sehenswerten Distanzkracher zu einer starken Flugparade (15.). Auch die nächste gefährliche Aktion in einer nun ausgeglichenen und enorm zweikampfintensiven Partie gehörte Werder, Selke scheiterte aus spitzem Winkel an Trapp (23.).
Bremen erspielte sich in dieser Phase nun leichte Vorteile - und witterte die Chance auf den Führungstreffer, als Abraham im Frankfurter Strafraum den Ball im Duell mit Klaassen mit der Hand spielte. Schiedsrichter Ittrich bekam ein Signal aus Köln, zeigte letztlich aber nicht auf den Punkt, da Klaassen zuvor hauchdünn im Abseits gestanden hatte (35.). Der Unparteiische stand auch in der Folge häufig im Fokus, da die Zweikampfhärte - vor allem auf Seiten der Frankfurter - enorm hoch blieb. Dennoch ging die Partie ohne weitere Verwarnungen in die Pause - allerdings auch ohne weitere nennenswerte Tormöglichkeiten.
24. Spieltag
Silva belohnt stärker werdende Eintracht
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie ein wenig fairer. Wie im ersten Durchgang erwischten die Gäste den besseren Start - und erzielten zweimal binnen kürzester Zeit den ersten Treffer der Partie. Ein Kohr-Treffer zählte aufgrund einer hauchdünnen Abseitsposition des Torschützen nicht (58.), nur Augenblicke nach der VAR-Entscheidung köpfte Silva eine Kostic-Flanke ein - und diesmal zählte der Treffer, 1:0 für Frankfurt (60.).
Blitzstart und Doppelpack: Ilsankers erfolgreicher Arbeitstag
Von Bremen kam im zweiten Durchgang offensiv nun kaum noch etwas, stattdessen fehlten Gacinovic nach einem herrlichen Sololauf nur Zentimeter zum zweiten Frankfurter Treffer (72.). Dieser fiel dann mit Verspätung durch einen absoluten Blitzstart: Ilsanker wurde vor einer Frankfurter Ecke für Rode eingewechselt, trabte von der Seitenlinie durch in den Strafraum und drückte dort mit seinem ersten Ballkontakt die Kopfballverlängerung des ebenfalls eingewechselten Dost aus kurzer Distanz über die Linie (81.). Gerade einmal 20 Sekunden waren von Betreten des Platzes bis zum Torerfolg des Österreichers vergangen.
Doch der Arbeitstag des Defensivmanns wurde noch kurioser: Ilsanker, der beim 2:0 im 87. Bundesligaspiel sein erstes Tor erzielt hatte, legte sogar noch Treffer Nummer zwei nach. Eine Freistoßflanke des eingewechselten de Guzman köpfte der Österreicher zum 3:0-Endstand ein (90.).
Frankfurt hat damit acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und ist dem Klassenerhalt damit ganz nah, Bremen hat den Sprung auf Rang 16 verpasst. Am Sonntag haben die Norddeutschen, die Zuhause in der gesamten Saison weiter bei nur einem Sieg stehen, erneut ein Heimspiel vor der Brust und treffen auf den VfL Wolfsburg (13.30 Uhr). Frankfurt duelliert sich am Samstag (15.30 Uhr) beim Rhein-Main-Derby mit Mainz 05.