Chelseas Coach José Mourinho brachte nach der 0:1-Ligapleite in Everton gleich fünf Neue: Neben den Startelfdebütanten Willian und van Ginkel liefen auch Cahill, Oscar und Routinier Lampard von Beginn an auf. Terry, Mikel und Mata landeten dafür auf der Bank, während Ramires (Rot-Sperre) und Schürrle ganz im Kader der Londoner fehlten. Basels Trainer Murat Yakin hatte derweil beim 1:0-Pokalsieg beim FC Münsingen zahlreiche Stammkräfte geschont und wechselte folglich nun neunmal. Nur Streller und Safari flogen nicht aus der Startelf.
Die erste Hälfte an der Stamford Bridge hatte lange Zeit nicht viel zu bieten. Basel machte schnell deutlich, dass ein Punkt in London ein gutes Resultat wäre. Das zeigte nicht zuletzt die Tatsache, dass die destruktiv spielenden Schweizer bei ihren seltenen Konterchancen kaum einmal mit mehr als drei oder vier Mann in der gegnerischen Hälfte auftauchten. Chancen der Gäste waren also gleich Null. Auf die Offensive hatten die Baseler ihr Hauptaugenmerk allerdings auch nicht gelegt, vielmehr auf die Defensive - und dort gaben sie sich keine Blöße.
Spielbericht
Zwar hatte Chelsea ein deutliches Plus an Ballbesitz (65 Prozent), wusste damit aber nicht viel anzustellen. Das lag auch daran, dass die Blues meist den sicheren Pass suchten und so weitgehend berechenbar waren - da half ihnen eine beeindruckende Passquote von 90 Prozent im ersten Durchgang auch nicht weiter. Das führte zu der Tatsache, dass die Hausherren trotz drückender Überlegenheit nicht über Halbchancen (Cahill, 16., Hazard, 27.) hinauskamen und bis zur 45 Minute warten mussten, ehe sie die hochverdiente Führung bejubeln durften: David Luiz trieb den Ball nach vorne und passte auf Lampard, der das Auge für den startenden Oscar hatte. Der Brasilianer hatte urplötzlich freie Schussbahn und vollendete trocken ins lange Eck zum 1:0-Pausenstand.
Fingerzeig: Oscar (re.) bejubelt sein soeben erzieltes 1:0. Getty Images
Die zweiten 45 Minuten begannen eher schleppend. Das lag überwiegend an Chelsea, das die Schweizer nun locken wollte und nicht mehr allzu forsch nach vorne preschte. Der FCB wurde nun auch aktiver, hatte den spielerisch sowie individuell besseren Londonern aber nicht viel entgegenzusetzen. Die besseren Möglichkeiten hatten weiterhin die Blues, so scheiterte Oscar nach 56 Minuten an der Latte, während Hazard aus 14 Metern knapp drüber schoss (62.).
In der 71. Minute folgte jedoch der Schock für die Gastgeber: Safari, der nach einem Zusammenprall mit Willian mit einem dicken Kopfverband spielte, bediente Streller, der das Auge für Salah hatte. Die Chelsea-Defensive schaltete in dieser Szene zu langsam und konnte dann nur noch zuschauen, wie es im linken unteren Eck einschlug. Sichtlich unzufrieden entschied sich Mourinho für einen Doppelwechsel: Mikel und der Ex-Hoffenheimer Ba kamen für van Ginkel und Lampard. Das Tor machten aber wiederum die Schweizer! Nach einer Ecke stand Streller am ersten Pfosten goldrichtig, traf per Kopf aus fünf Metern in die Maschen und stellte den Spielverlauf damit völlig auf den Kopf (81.). Danach drängten die Engländer mit aller Macht auf den Ausgleich, konnten Sommer im Kasten der Eidgenossen aber nicht mehr bezwingen und mussten demnach mit einer Niederlage in die neue Champions-League-Saison starten.
Am Samstag (18.30 Uhr) empfängt Chelsea in der Premier League den FC Fulham, Basel ist tags darauf (16 Uhr) beim FC Sion zu Gast. In der Champions League geht es für beide Mannschaften am Dienstag, den 1. Oktober, weiter. Die Londoner sind dann bei Steaua Bukarest gefordert, Basel empfängt den FC Schalke - Anpfiff ist jeweils um 20.45 Uhr.