Was ist es nun, das bleibt nach diesen ersten 120 Minuten, die der 1. FC Köln unter der Regie seines neuen Trainers Timo Schultz bestritten hat? Sind es die eklatanten Schwächen in der Abwehr, die die Mannschaft eine Stunde lang offenbart hat? Oder ist es der offensive Schwung, der mehr und mehr zu sehen war, je länger die Partie dauerte?
Das erste und einzige Kölner Testspiel der Winter-Vorbereitung hielt jedenfalls Licht und Schatten bereit. Die Partie war erst 23 Sekunden alt, als Obuz, eine FC-Leihgabe, Rot-Weiss Essen in Führung brachte - dann taumelte Köln von einer Verlegenheit in die andere und kassierte das zweite Gegentor durch Vonic, nachdem Schwäbe eine Flanke unglücklich nach vorne abgewehrt hatte (17.).
Als der Schiedsrichter den beiden Teams nach 30 Minuten eine erste Pause genehmigte, konnte sich der Effzeh glücklich schätzen, nicht schon ein drittes Gegentor kassiert zu haben - Hübers hatte eine Obuz-Chance kurz vor der Linie zunichte gemacht (30.).
Köln legt offensiv zu und schlägt zurück
Nach Wiederbeginn verkürzte Selke (32.), doch nur zehn Minuten später stellte Vonic nach einem Fehler von Hübers den alten Abstand wieder her (42.). Köln war defensiv nicht auf der Höhe, hatte nun aber zumindest offensiv etwas zu bieten: Waldschmidt gelang der erneute Anschlusstreffer nach einem Zuspiel von Katterbach (49.).
Je länger das Spiel nun dauerte, desto mehr zeichnete sich die Kölner Überlegenheit ab. Berlinski stellte zunächst zwar auf 4:2 (81.), doch die Geißböcke hatten den deutlich längeren Atem, brachten nun ihren Offensivdrang auf den Rasen und kamen noch einmal zurück: Erst traf Dietz per Elfmeter (84.), dann war es Thielmann, der das finale 4:4 erzielte, als ihm der Ball im RWE-Strafraum vor die Füße fiel (99.).