Die georgische Auswahl, die ohne den gesperrten Napoli-Akteur Kvaratskhelia auskommen musste, gestaltete den ersten Durchgang dominant und wurde besonders über Karlsruhes Torjäger Zivzivadze (10 Treffer, zwei Assists in der 2. Liga) gefährlich. Als Chakvetadze per Hacke für den Angreifer ablegte, verhinderte vorerst noch der Pfosten den Führungstreffer für den Favoriten (13.).
Die Gäste aus Luxemburg taten sich schwer und kamen nur selten über die Mittellinie, Entlastung war nur zeitweise möglich. Weiterhin blieb Georgien am Drücker und diesmal traf Aktivposten Zivzivadze auch in die Maschen: Weil der hocherfahrene Schiedsrichter José Maria Sanchez Martinez aus Spanien aber aufmerksam wahrgenommen hatte, dass der Mittelstürmer die Kugel aus den Armen von Luxemburgs Torhüter Moris spitzelte, zählte der Treffer zu Recht nicht (22.).
Zivzivadze trifft noch vor der Pause
EM-Qualifikation, Play-offs
Die Gäste aus dem deutschen Nachbarland konnten die Georgier auch danach nur schwer vom eigenen Kasten weghalten und nach Moris' starker Parade gegen Kakabadze (39.) war es dann soweit: Bei einem Eckball klärte der aus Köln in die Schweiz verliehene Olesen unzulänglich in die Füße von Zivzivadze, der die Einladung dankend annahm und aus kürzester Distanz den verdienten Führungstreffer erzielte (40.).
Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste etwas gefährlicher und ließen erstmals echte Torgefahr aufkommen, als Gerson Rodrigues mit seinem Schuss aufs rechte Eck Mamardashvili zu einer Parade zwang (52.). Danach wurde es undurchsichtig: Rund eine Minute nach seiner Großchance auf den Ausgleich machte es Gerson Rodrigues besser und traf zum überraschenden 1:1 ins rechte Eck (53.).
Wilde Minuten in Tiflis - Rot und Freistoß statt Tor
Weil Schiedsrichter Sanchez Martinez aber einen Hinweis aufs Ohr bekam, sich doch eine Situation vor der Erzielung des Treffers genauer anzusehen, wurde das Luxemburger Tor vorerst mit einem Fragezeichen versehen. Und in der Tat drehte sich die Partie innerhalb weniger Augenblicke wieder auf die Seite der Georgier.
Der Unparteiische stufte nach seinem Videostudium ein Einsteigen Chanots auf der Gegenseite als strafwürdig ein und nahm den Treffer zurück. Weil der luxemburgische Innenverteidiger zudem als letzter Mann agierte, stellte der Referee den Abwehrspieler vom Platz (56.). Shengelia zirkelte den fälligen Freistoß an die Latte (57.). Nach dieser durchaus harten Entscheidung war den Luxemburgern der Stecker gezogen, Zivzivadze besorgte in Minute 63 schließlich die Vorentscheidung.
Von den Gästen kam nichts mehr, Georgien erreichte am Ende hochverdient das Finale der Play-offs, wo am Dienstag der Sieger aus dem Duell zwischen Griechenland und Kasachstan wartet.