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Direkter Freiwurf von Göppingen schockt SG Flensburg-Handewitt

Persson mit dem Lucky Punch

Direkter Freiwurf von Göppingen schockt SG Flensburg-Handewitt

Frisch Auf Göppingen bejubelte nach einem direkten Freiwurf den Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Frisch Auf Göppingen bejubelte nach einem direkten Freiwurf den Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt. IMAGO/Pressefoto Baumann

Die SG Flensburg-Handewitt war mit reichlich Selbstvertrauen zum Spiel der Handball Bundesliga bei Frisch Auf Göppingen angereist: Von den letzten fünfzehn Pflichtspielen ging nur eines verloren. Die Schleswig-Holsteiner mussten vor 5000 Zuschauern am Samstagabend allerdings auf Kay Smits (Herzmuskel-Entzündung) verzichten. Bei den Schwaben fehlten Kresimir Kozina (Sprunggelenk) und Jaka Malus (Knie).

"Möglichst lange dranbleiben", hatte Markus Baur für das Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt als Ziel für Frisch Auf Göppingen ausgegeben. Für Blaz Blagotinsek, laut Statistik derzeit der beste Abwehrspieler der Liga, war es eine Rückkehr an die Wirkungsstätte der Vorsaison. Der Slowene war nach fünf Minuten der erste Spieler, der eine Verwarnung kassierte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Partie bereits Fahrt aufgenommen und verlief zunächst, nach Baurs Wunsch, auf Augenhöhe. Ein starkes Anspiel von Sarac auf Heymann am Kreis zum möglichen 4:4 (8.) kam allerdings einen Pass zu spät. Im Gegenzug sorgte Hansen für die Flensburger Zwei-Tore-Vorlage. Das 3:6 durch Golla war dann der sechste Treffer des sechsten Spielers. Baur buzzerte zur Auszeit.

"Ihr spielt das gut, aber der Ball muss schneller sein", forderte der Göppinger Trainer. Den Schwaben gelang es zu selten, das Flensburger Abwehrbollwerk zu überwinden. Kevin Møller verzeichnete 43 Prozent Fangquote, ehe Jakobsen auf 4:9 (13.) erhöhte. Das 6:10 (16.) fiel, nachdem FAG-Kapitän Kneule das Spielgerät vor dem eigenen Kreis leichtfertig eingebüßt hatte.

Kurz darauf begrüßten die Flensburger Simon Pytlick zurück auf dem Spielfeld, dessen Sprunggelenks-Fraktur schon nach zwei Monaten ausgeheilt zu sein scheint. Nicolej Krickau wechselte weiter durch, Mads Mensah war beim 7:13 der achte SG-Torschütze. Frisch Auf wurde in dieser Phase mutiger. Heymann setzte Poteko in Szene und Schiller nutzte den fälligen Strafwurf zum 10:14 (23.).

FAG-Torhüter Marin Sego war nun einmal mehr der zentrale Rückhalt der Gastgeber. Krickau hatte Redebedarf und bemängelte die Konzentration. SG-Rückkehrer Pytlick erhöhte dann kraftvoll auf 12:17 (28.), doch im nächsten Angriff ging der Ball schon wieder verloren. So gelang Göppingen auch der 15:17-Halbzeitstand, Schiller traf nach einem Flensburger Stürmerfoul in Überzahl.

Die Schwaben konnten im ersten Abschnitt mithalten. "Das ist nicht gut genug", bemängelte Emil Jakobsen bei Dyn und steuerte zwei Minuten später das 15:19 bei. Flensburg hatte die restliche Zeit in Unterzahl gut gemanagt, konnte sich aber in doppelte Überzahl dann nicht weiter abzusetzen. Sarac nutzte einen Freiwurf zum 18:21 (38.), Heymann verkürzte im Gegenstoß, die Grün-Weißen blieben im Spiel.

Sebastian Heymann unterstrich mit dem 20:21-Konter (40.) seine Rückkehr zu alter Stärke und die "Hölle Süd" kochte kurz darauf, nachdem er eine strittige Zeitstrafe erhalten hatte. Göppingen schrammte in dieser Situation am Ausgleich vorbei, da Schiller den Ball zweimal um den langen Pfosten ins Aus drehte. Die Flensburger waren derweil unzufrieden mit einigen Stürmerfoul-Entscheidungen.

Beim 22:22 (45.) stellte Schmidt die Partie auf null. Sego parierte danach einen Siebenmeter Jakobsens, dessen siebte Parade. Blagotinsek wurde nach einem unnötigen Foul an Schmidt hinausgestellt. Sarac traf ansatzlos zum 23:22. Im Stakkato setzten die Schwaben jetzt die Akzente. Mit "Jugo links" und Rückkehrer Pytlick wollte die SG das Ruder wieder herumreißen.

Markus Baur hatte derweil sichtlich Freude an seiner Mannschaft, denn sie überstand auch eine zweite doppelte Unterzahl und ging beim 29:28 (55.) wieder in Führung. Gottfridsson führte sein Team mit einem Treffer und einem Assist zurück an die Spitze, aber Göppingen fand weiterhin Antworten und lag beim 31:30 (59.) wieder vorne.

Die Begegnung war längst zu einem Thriller geworden, in dem für Göppingen fünfzehn Sekunden blieben um nach Hansens 31:31 im letzten Angriff noch den zweiten Punkt zu holen. Dies gelang dann nach der Sirene, als Persson den Ball aus ungünstigem Freiwurf-Winkel ins Tor hämmerte.

Direkter Freiwurf

Erik Persson nimmt sich den direkten Freiwurf im Spiel Frisch Auf Göppingen gegen SG Flensburg-Handewitt. Ingrid Anderson-Jensen

Erik Persson, Direkter Freiwurf.

Frisch Auf Göppingen jubelt über den Siegtreffer im Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt. Ingrid Anderson-Jensen

Frisch Auf Göppingen - SG Flensburg-Handewitt 32 : 31 (15:17)

Frisch Auf Göppingen:
Heymann 6, Persson 6, Schiller 6/3, Sarac 5, Kneule 3, D. Schmidt 3, Flodman 2, Poteko 1

SG Flensburg-Handewitt:
E. M. Jakobsen 11/1, Pytlick 4, Golla 3, Gottfridsson 3, J. Hansen 3/1, Jörgensen 3, Einarsson 2, Larsen 1, L. K. Möller 1

Zuschauer: 4.500
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner
Strafminuten: 12 / 4

HBL, SPIELTAG 17

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Felix Buß