Hannovers Trainer Mirko Slomka brachte nach dem 1:1 in Mainz zwei Neue: Schmiedebach und Pogatetz ersetzten Haggui und Rausch.
Brügges Coach Christoph Daum ließ im Vergleich zum 1:1 gegen Sporting Braga im letzten Gruppenspiel der Europa League eine auf sechs Positionen veränderte Startelf beginnen: Stenman, Jordi, van Acker, Refaelov, Lestienne und Akpada spielten anstelle von Almebäck, Högli, Odjidja-Ofoe, Meunier, Vleminckx sowie den im Winter verkauften Dirar. Außerdem fehlte die etatmäßige Nummer eins, Jorgacevic. Der Serbe ist für die Europa League nicht gemeldet.
Die Hannoveraner ergriffen von Anfang an die Initiative und wollten zeigen, wer Herr im Hause ist. Die Niedersachsen kombinierten schnell nach vorne und zogen ihr Spiel dabei breit auf. Es dauerte auch nicht lange, ehe die 96er zu ersten guten Chancen kamen. Diouf schoss allerdings aus sechs Metern einen am Boden liegenden Gegenspieler ab (9.), während Pinto (11.) und Cherundolo (15.) aus der Distanz zu ungenau waren.
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Danach meldeten sich die Belgier aber in der Partie an und sorgten nach einem Freistoß durch Jordi für Aufregung im gegnerischen Sechzehner (18.). Die Begegnung wurde fortan etwas ruppiger, beide Mannschaften gingen mit viel Engagement zu Werke - ab und an kam man dann auch zu spät. Zahlreiche Spielunterbrechungen waren die Folge.
Brügge fand sich mit der neuen Situation besser zurecht, bekam ein wenig die Oberhand und sorgte fortan für viel Betrieb in der gegnerischen Deckung. Nach bösem Schnitzer von Pander prüfte Refaelov Zieler (27.), Jordi köpfte nach einer Ecke knapp am linken Pfosten vorbei (28.), während Akpala gegen Zieler zwei Schritte zu spät kam (33.).
Kurz darauf war die Partie für Abdellaoue, der angeschlagen ins Match gegangen war, beendet. Der Norweger signalisierte, dass es nicht weitergeht, und wurde fortan von Rausch vertreten. Dieser sorgte dann auch für das letzte Highlight des ersten Durchgangs, als er in der Nachspielzeit aus vollem Lauf aus 15 Metern knapp über das Tor schoss (45.+2).
![Hannovers Stindl im Duell mit Stenman (li.) und van Acker](https://derivates.kicker.de/image/fetch/w_1000%2Cq_auto:best/http://mediadb.kicker.de/news/1000/1020/1100/11000/spielbericht/764759/lars_stindl__fredrik_stenman__thibaut_van_acker-1329424868_zoom17_crop_560x205_560x205+5+23.jpg)
Ab durch die Mitte: Hannovers Stindl im Duell mit Stenman (li.) und van Acker. picture alliance
Lestienne sorgt für die kalte Dusche - Hannover beweist Moral
Ohne weitere Wechsel ging es dann nach dem Seitenwechsel weiter, dafür mit druckvollen Niedersachsen. Die Slomka-Elf legte furios los und hatte durch Schmiedebach die dicke Chance auf die Führung. Kujovic hielt seinen Kasten aber sauber (48.) und durfte etwas später die Arme in die Luft reißen: Hannover drückte, doch Brügge traf! Bei einem Konter hatte Stenman viel Platz zum Flanken und brachte das Leder präzise ins Zentrum zu Lestienne, der sträflich frei stand und sehenswert aus elf Metern in die Maschen köpfte (51.).
Die 96er ließen sich von dem Rückschlag nicht verunsichern und drängten von nun an auf den Ausgleich, den Stindl auf dem Fuß hatte. Nach 56 Minute drosch er den Ball aber aus guter Position drüber. Kurz darauf kam noch Pech hinzu, als Schiedsrichter Manuel Jorge Neves Moreira de Sousa aus Portugal nach einem Foul von Stenman an Schlaudraff im äußersten Strafraumeck nicht auf Elfmeter sondern nur auf Freistoß entschied. Diesen schlenzte Pander knapp über die Latte (61.).
Kurz darauf hatte Stindl großes Glück, als er nach einem Schubser gegen Lestienne nur die Gelbe Karte sah (61.). Mit elf Mann erhöhte die Slomka-Elf nochmals den Druck, doch Pander (66.) und Rausch (68.) hatten kein Abschlussglück. Zwei Minuten danach wurde es ganz bitter für die Gastgeber: Stindl setzte sich im Sechzehner durch und flankt scharf nach innen. Donk unterlief ein Eigentor. Der Treffer zählte aber nicht, weil der Assistent ein vermeintliches Foul von Stindl an Jordi gesehen haben wollte.
Als hätte sich alles gegen die Gastgeber verschworen. Wie schon gegen Mainz hatte Slomka aber in Sobiech noch den entscheidenden Trumpf. Zuerst stand der Pole nach einem Freistoß im Fünfer goldrichtig und staubte eine missglückte Kopfballabwehr von Stenman zum hochverdienten 1:1 ab (73.). Wenige Minuten später hakte er sich bei einem Laufduell bei Donk ein und ging im Sechzehner zu Boden. Referee de Sousa ließ sich überzeugen und entschied auf Strafstoß, den Schlaudraff frech per Lupfer verwandelte (80.). Damit gaben sich die Hausherren nicht zufrieden und drängten nun mit aller Macht auf das 3:1, das ihnen jedoch verwehrt blieb - auch weil Dioufs Heber aus spitzem Winkel hauchdünn am rechten Pfosten vorbeistrich (90.) und Rausch gegen den glänzend reagierenden Kujovic scheiterte (90.+2).
Hannover muss am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Stuttgart ran. Das Rückspiel gegen Brügge findet am 23. Februar in Belgien statt - dann ohne die Gelb-gesperrten Cherundolo und Donk. Der FCB empfängt in der Jupiler League am Sonntag den KV Kortrijk.