Hannovers Trainer Stefan Leitl, der mit 96 seit vier Spielen auf einen Sieg wartete (drei Remis, eine Niederlage), veränderte seine Startelf nach dem 1:1 bei Hertha BSC auf zwei Positionen: Oudenne und Voglsammer durften starten, Dehm und Schaub saßen dafür auf der Bank.
Auch SCP-Coach Lukas Kwasniok rotierte im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen Elversberg, dem zweiten Sieg in Folge nach zuvor sechs sieglosen Spielen, zweimal und brachte Ens und Ansah für Brackelmann und Top-Torjäger Grimaldi.
Paderborn lädt 96 zweimal ein
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Sportlich ging es beim Duell Sechster gegen Siebter nur noch um wenig. Dennoch ging es gleich richtig zur Sache, beide Mannschaften spielten mit offenem Visier nach vorne. Paderborn hätte nach drei Minuten in Führung gehen können, Klaas setzte einen Schuss aus kurzer Distanz über die Latte. Auf der anderen Seite grätschte Tresoldi eine erste Chance neben das Tor (5.).
Die Hausherren wurden schließlich zum 1:0 förmlich eingeladen: Musliu spielte einen blinden Rückpass genau in die Füße von Gindorf, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (6.). Hannover machte weiter Druck und belohnte sich erneut. Der sehr stürmische Muroya bediente Voglsammer im Strafraum, der sich gegen drei Verteidiger durchsetzte und durch die Beine von Bouvink zum 2:0 traf (11.). Und es kam noch dicker für die Gäste aus Paderborn: Hoffmeier spielte den nächsten katastrophalen Rückpass, den Tresoldi zum 3:0 nutzte (18.) - es waren noch keine 20 Minuten gespielt.
Kostons und Obermair bringen Paderborn zurück
Die Gäste wirkten zunächst völlig konsterniert, kämpften sich jedoch zurück in die Partie. Ansah prüfte erstmals Zieler mit einem Flachschuss (22.), fünf Minuten später waren die Ostwestfalen dann endgültig zurück im Spiel: Zieler wehrte einen Schuss mehr schlecht als recht zur Seite ab, Kostons staubte aus spitzem Winkel ab (27.).
Paderborn machte weiter Druck, Hannover nahm dagegen das Tempo raus, um das Spiel zu beruhigen und den Vorsprung zu verwalten. Nach einer Traumflanke von Zehnter vergaßen die 96er jedoch Obermair, der volley zum 3:2-Anschlusstreffer vollstreckte. Da Oudenne auf der anderen Seite noch knapp daneben zielte (45.), war dies auch der Halbzeitstand. Die Zuschauer in der Heinz von Heiden Arena bekamen in den ersten 45 Minuten ein wahres Spektakel zu sehen.
Gindorf scheitert an Boevink - Dreichfachchance für SCP
Bereits kurz nach dem Seitenwechsel hatte Hannover die große Chance, wieder auf einen Zwei-Tore-Vorsprung zu stellen, doch Gindorf scheiterte im Eins-gegen-Eins an einem starken Reflex von SCP-Keeper Boevink (47.). Insgesamt fehlte es der Partie nach Wiederanpfiff an Schwung: Paderborn drängte zwar, biss sich aber an Hannover, das zunehmend um Spielkontrolle bemüht war, die Zähne aus. Erst in der 60. Minute kamen die Ostwestfalen gefährlich vor das Tor, Obermair, Zehnter und Ansah scheiterten aber mit einer Dreifachchance.
Die Partie war durch viele Verletzungsunterbrechungen, Gelbe Karten und Wechsel in der Folge zunehmend zerfahren, Torraumszenen waren Mangelware. Teuchert verpasste in der 81. Minute schließlich unbedrängt das vorentscheidende 4:2. So kam Paderborn in der Schlussphase nochmal auf: Klefisch prüfte Zieler im kurzen Eck (85.), zwei Minuten später war der Keeper nach einer Ecke reaktionsschnell auf der Linie und hatte danach Glück, dass Musliu nur den Pfosten traf (87.), Obermairs Distanzschuss war schließlich leichte Beute (90.).
Erster Sieg gegen Paderborn überhaupt
Hannover brachte seinen knappen Vorsprung letztlich souverän über die Zeit und durfte sich über den ersten Erfolg vor heimischem Publikum nach zuvor vier sieglosen Heimspielen freuen. Zudem war es im zehnten Duell mit dem SC Paderborn der erste Sieg überhaupt für die Niedersachsen.
Die 96er sind am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr im BBBank Wildpark beim Karlsruher SC zu Gast. Der SC Paderborn empfängt bereits am Freitag ab 18.30 Uhr den Hamburger SV.