Hoffenheims Trainer Marco Kurz nahm nach der 1:2-Niederlage in Augsburg gleich sechs personelle Wechsel vor. Ochs, Schröck, Vestergaard, Williams, Usami und de Camargo kamen für Beck, Polanski (beide Gelb-Sperre), Delpierre (Schienbeinprellung) sowie Roberto Firmino, Joselu und Derdiyok (alle Ersatzbank) in die Startelf.
Auch Bayern-Coach Jupp Heynckes rotierte im Vergleich zum 1:0-Sieg im Pokalviertelfinale gegen Dortmund. Boateng, Shaqiri und Gomez spielten für van Buyten, Kroos und Mandzukic. Der im Pokal gesperrte Ribéry kam für Robben (Wadenprobleme) zum Einsatz. Im Tor erhielt Ersatzmann Starke an alter Wirkungsstätte an Stelle von Neuer eine Bewährungschance.
Hoffenheim versuchte die Münchner Angriffsmaschinerie mit frühem Stören und einer massierten Deckung im Zentrum in den Griff zu bekommen. Und dieses Unterfangen gelang zumindest in der Anfangsphase auch überraschend gut. Nicht nur kam der FC Bayern zu keinen eigenen Chancen, nach etwa einer Viertelstunde wagten sich die Kraichgauer sogar selbst nach vorne. Williams traf nach einer Standardsituation im Strafraum aber nur das Außennetz (14.).
Der 24. Spieltag
Eine noch bessere Gelegenheit bot sich kurze Zeit später de Camargo nach Vorarbeit des Ex-Münchners Usami, doch der Brasilianer zögerte mit dem Abschluss einen Tick zu lange (16.). Nur eine Minute später zielte erneut Williams, diesmal aus der Distanz, knapp am Tor vorbei (17.). Der FC Bayern fand in der Folge erst langsam besser ins Spiel. Müller nach einer Ribery-Flanke köpfte nach 27 Minuten ein paar Meter neben das Tor.
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte nahm der Druck des Rekordmeisters zu. Nach einer ersten Halbchance für Gomez in der 36. Minute genügte ein Aufbaufehler der Hoffenheimer, um dem FC Bayern die Führung zu bescheren. Boateng fing einen Pass von de Camargo ab und flankte zu Ribery, der am Strafraumrand sofort per Kopf zu Gomez weiterleitete. Der Mittelstürmer spitzelte den Ball schließlich an Keeper Gomes vorbei ins linke Toreck (38.).
Kurz-Elf fehlt der letzte Pass
Nach Wiederbeginn brachte Marco Kurz Roberto Firmino für Usami. Eine Hereinnahme, die durchaus zu mehr offensiver Agilität der TSG beitrug. Denn der Brasilianer verpasste nach einem von ihm selbst herausgeholten Eckball in der 56. Minute eine gute Kopfballchance nur knapp. Kurz darauf blieb der Offensivspieler mit einem Distanzschuss an Landsmann Dante hängen (60.).
Bejubelt sein sechstes Saisontor: Mario Gomez. Getty Images
Die ganz große Spielfreude wollte bei den Münchnern in der Folge weiterhin nicht aufkommen. Während Hoffenheim auf Konter lauerte, kombinierten die Münchner immer wieder gefällig bis an den Strafraumrand, wo es aber meist am letzten Pass mangelte. Bei Standardsituationen wurde es aber brandgefährlich: Gleich zweimal, in der 69. Minute aus halblinker, und in der 75. Minute aus halbrechter Position, scheiterte Schweinsteiger mit einem Freistoßschlenzer am Aluminium.
Eine Schlussoffensive der Hoffenheimer blieb aufgrund der am Ende spielerisch drückend überlegenen Münchner aus. Stattdessen verpasste Mandzukic per Kopf (80.) das 2:0 für den FCB, Ribery scheiterte vom Strafraumrand ebenso an Gomes wie kurze Zeit später Alaba (86., 88.). Trotz insgesamt guter Gegenwehr konnte die TSG die Niederlage somit nicht verhindern, während die Heynckes-Elf mit nunmehr 583 Minuten ohne Auswärtsgegentor einen neuen Bundesliga-Rekord aufstellte.
1899 ist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Fürth zu Gast, Bayern empfängt zeitgleich Düsseldorf.