Nach dem 2:4 in Kiel nahm HSV-Coach Tim Walter gezwungenermaßen einen Wechsel vor: Ambrosius begann in der Abwehr anstelle von Hadzikadunic (Gelbsperre). Das bedeutete auch, dass Pherai gegen seine Ex-Kollegen startete.
Der neue BTSV-Trainer Daniel Scherning veränderte seine Startelf nach dem 3:2-Sieg gegen den VfL Osnabrück ebenfalls auf einer Position: Kapitän Nikolaou verdrängte Krauße auf die Bank. Nicht im Kader stand Ihorst, der sich laut Klubangaben "im Abschlusstraining einen Muskelfaserriss zugezogen" hatte.
Der HSV dominierte das Geschehen im ausverkauften Volksparkstadion wie erwartet direkt und sammelte reichlich Ballbesitz. Durchsetzen konnten sich die Hamburger zunächst eher selten. Braunschweig setzte auf Gegenstöße, wurde aber kaum gefährlich. Ein Fehler der Gäste ermöglichte bezeichnenderweise die erste große Chance, Glatzel scheiterte im Eins-gegen-eins an Hoffmann (18.).
Ramos besorgt die Führung
Dank zunehmenden Drucks belohnte sich der Favorit schließlich - und das doppelt: Ramos köpfte nach einer Ecken-Variante ungestört zur Führung ein (25.) und Pherai besorgte infolge eines Nikolaou-Fehlers das schnelle 2:0 gegen seinen Ex-Klub (26.). Beide Spieler trafen somit erstmals diese Saison.
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Der BTSV versuchte daraufhin mehr, blieb vorne jedoch harmlos. Einzig Donkor prüfte einmal Heuer Fernandes, der mit dem Schuss keine größeren Probleme hatte (23.). Die Eintracht verlor zudem Decarli, der mit Keeper Hoffmann zusammengerauscht war (39.).
Kaufmann trifft und hat VAR-Pech
Nach dem Seitenwechsel war das Spiel wie schon in Hälfte eins phasenweise zerfahren, auch wenn die Gäste mehr investierten. Der HSV verwaltete das Geschehen - bis nach etwas mehr als einer Stunde plötzlich wieder ein Tor fiel. Und zwar für Braunschweig: Kaufmann überwand Heuer Fernandes, der nicht ganz glücklich ausgesehen hatte (62.). Die Löwen erhöhten die Schlagzahl merklich, der HSV agierte zu passiv.
So passiv, dass Kaufmann für kämpfende Gäste sogar den Ausgleich besorgte (74.). Der HSV hatte Glück, dass dieser Treffer wegen Abseits vom VAR zurückgenommen wurde (76.). Auch in der Schlussphase gelang den Hausherren sehr wenig, der BTSV ackerte und wollte mindestens einen Punkt mitnehmen.
Trotz der achtminütigen Nachspielzeit, die aufgrund eines Zusammenpralls samt der Behandlungen von Ramos und Gomez (80.) gegeben worden war, fand das Scherning-Team kein Durchkommen mehr - auch nicht Kaufmann (88.). Auf der anderen Seite vergab Königsdörffer die endgültige Entscheidung (90.+6). Der HSV zitterte sich letztlich zum Sieg, den siebten im siebten Heimspiel.
Auf den Hamburger SV wartet schon am nächsten Freitag (18.30 Uhr) das Stadtderby beim FC St. Pauli. Die Braunschweiger empfangen einen Tag später ab 13 Uhr die SpVgg Greuther Fürth.