Das Derby d'Italia in seiner neuesten Auflage war an diesem 13. Spieltag der Serie A nach längerer Zeit mal wieder ein echtes Spitzenspiel. Sowohl Tabellenführer Inter als auch die zwei Punkte dahinter lauernde Alte Dame hatten in den vorangegangenen Wochen mit Siegesserien überzeugt - und so ging es am Sonntagabend in Turin um die Tabellenspitze.
Juve-Coach Massimiliano Allegri überraschte dabei mit dem 23-jährigen Caviglia, der Locatelli im Vergleich zum 2:1 über Cagliari Calcio ersetzte. Außerdem starteten Rabiot und Vlahovic für Miretti und Kean. Bei Inter gab es derweil nur einen Tausch nach dem 2:0 gegen Frosinone: De Vrij kam für den angeschlagenen Bastoni.
Die Partie war von langen Ballbesitzphasen geprägt, bei denen die jeweilige Defensive kompakt gegen den Ball arbeitete und nur wenig zuließ. Die einzige Lücke der Anfangsphase ließen die Mailänder aufgehen: Nach einem weiten Einwurf und Ablage von Rabiot vergab Chiesa allerdings aus 15 Metern (15.).
Vlahovic leitet seinen Führungstreffer selbst ein
Wirklich gefährlich wurde es allerdings dann, wenn es mal mit Tempo nach vorne ging. So geschehen beim Turiner Führungstreffer. Vlahovic war es hier, der seinen Führungstreffer mit einer Balleroberung im Mittelfeld selbst einleitete. Anschließend ging es über Chiesa links zurück zum im Zentrum mitgezogenen Serben, der Inter-Keeper Sommer via Flachschuss aus 15 Metern keine Chance ließ (27.).
Serie A, 13. Spieltag
Juventus, das in den vorherigen sieben Spielen nur ein einziges Tor kassiert hatte, konnte sich nun eigentlich auf die starke Defensive verlassen, ließ sich aber einmal überrumpeln. Ein schneller Vorstoß über die rechte Seite, bei dem Thuram seinen Sturmpartner Lautaro Martinez im Zentrum fand, der wiederum souverän einschob, besorgte die schnelle Antwort (33.). Im Anschluss war das Tempo wieder raus, der Ball zirkulierte zumeist durch die Abwehrreihen, Chancen waren rar. Entsprechend ging es mit 1:1 in die Kabinen.
Das große Feuerwerk blieb auch im zweiten Durchgang aus. Thuram kam zwar aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, traf den Ball allerdings nicht richtig und konnte Szczesny so vor keine richtige Aufgabe stellen (50.).
Zäher zweiter Durchgang - Pfiffe für Cuadrado
Es war letztlich nur noch ein Spitzenspiel ohne echte Chancen. Während beide Offensivreihen wenig ins Spiel kamen, konnten sich dabei immerhin die jeweiligen Defensiven auszeichnen. Für einen Aufreger sorgte dann die Einwechselung von Cuadrado, der bei seinem Ex-Klub Juve (im Sommer nah ausgelaufenem Vertrag ablösefrei zu Meisterkandidat FC Internazionale gegangen) mit lautstarken Pfiffen begrüßt wurde - und selbst darüber nur schmunzeln konnte. Sportlich zeigte der Kolumbianer auf rechts zwar noch ein paar Ansätze, doch auch er konnte nicht mehr für wirklich Gefahr sorgen.
So blieb es beim in Summe verdienten 1:1. Die Situation an der Spitze blieb damit unverändert, Inter führte die Serie A weiterhin zwei Punkte vor Juve an. Weiter geht es so: Die Nerazzurri müssen schon am Mittwoch (21 Uhr) in der Champions League bei Benfica Lissabon ran, bevor es in der Liga am Sonntag (20.45 Uhr) nach Neapel geht. Juventus Turin ist am Freitag (20.45 Uhr) zu Gast in Monza.