Nachdem Juve an diesem 22. Serie-A-Spieltag zuvor das Verfolgerduell in Neapel 0:1 verloren hatte, bot sich Tabellenführer Milan die Chance, mit einem Dreier bei Spezia den Abstand auf die Verfolger weiter auszubauen. Zugleich wollten die Mailänder im Fernduell mit Stadtrivale Inter, der erst am Sonntag gegen Lazio gefordert ist (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker), vorlegen.
Das Team von Trainer Stefano Pioli nahm das Duell beim Aufsteiger ganz offensichtlich nicht allzu ernst. Defensiv ließ man dem Gegner immer wieder zu viel Raum, während offensiv Fehler über Fehler fabriziert wurden. Das resultierte schließlich darin, dass Milan über weite Strecken des Spiels keinen einzigen nennenswerten Torschuss zustande brachte.
Erfrischendes Spezia sorgt für Milans kalte Dusche
Und Spezia? Das trat erfrischend auf, war präsent in den Zweikämpfen und bemüht in der Offensive - und erarbeitete sich ein klares Chancenplus. Kurz nach dem Seitenwechsel ging der Underdog dann sogar in Führung, auch weil Romagnolis missglückte Abwehraktion zur Vorlage für Maggiore wurde (56.). Milan hatte die Quittung für seinen pomadigen Auftritt bekommen.
Wer nun gedacht hatte, die Rossoneri würden aus ihrer Lethargie erwachen und das Blatt noch wenden, der sah sich getäuscht. Auch nach 75 Minuten warteten die Mailänder noch immer auf den ersten eigenen Torschuss. Zu diesem Zeitpunkt stand es übrigens schon 2:0 für Spezia, das hatte nämlich nach 67 Minuten mit einer Freistoßvariante die Gäste ausgetrickst und durch Bastoni den zweiten Treffer des Abends markiert. Der Profi traf satt rechts oben ins Gehäuse von Donnarumma.
Weil im weiteren Verlauf die Gäste weiterhin kein Bein auf den Boden bekamen und Ibrahimovic, Mandzukic & Co. keinen Weg Richtung Tor fanden, war die Überraschung perfekt - und die quasi seit Spieltag 1 gehaltene Tabellenführung in Gefahr. Gewinnt Inter gegen Lazio, dann wären die Nerazzurri neue Nummer 1 in Italien.