Sturm Graz muss auf den Meister-Krönung noch warten. Die Tabellenführer der Bundesliga erreichte beim LASK am Sonntag nur ein 2:2 (1:1), der Vorsprung auf Salzburg schmolz damit auf zwei Zähler. Die Entscheidung im Titelzweikampf wird damit in der letzten Runde kommenden Sonntag fallen. Dann hat Sturm die Klagenfurter Austria in Graz zu Gast und noch immer alle Trümpfe in der Hand, sich erstmals seit 2011 zum Meister zu krönen.
Meistergruppe - 31. Spieltag
In Linz war für den Cupsieger nur ein Remis möglich. Nachdem Flecker (20.) die Oberösterreicher voran gebracht hatte, nutzte Kiteishvili (30.) einen Patzer der LASK-Hintermannschaft zum Ausgleich. Der formstarke Georgier ließ kurz nach Seitenwechsel (48.) noch sein neuntes Saisontor folgen. Die Elf von Ilzer schien auf Meisterkurs, ehe Ljubicic (77.) per Foul-Elfmeter für die Linzer noch das verdiente Remis fixierte. Im Finish traf Sturm noch die Latte.
Vier von fünf Spielen unter Interimstrainer Darazs hatte der LASK vor Anpfiff gewonnen, die Aufgabe für Sturm war eine große. "SK Sturm wird neuer Meister" ließen die angereisten Fans der Grazer vor Anpfiff via Transparent dennoch wissen. Ilzer musste auf zwei Stützen verzichten: Stankovic fehlte gesperrt, Affengruber plagten muskuläre Probleme. Geyrhofer begann im zentral defensiven Mittelfeld, Schnegg in der Viererkette. Beim LASK war der gesperrte Horvath nicht dabei, Talowjerow übernahm seinen Part im Mittelfeld.
Zweikampfbetonter Start
Die 18.500 Zuschauer sahen wenig Spielfluss auf beiden Seiten und viele Zweikämpfe. Beide Teams waren bedacht, nichts zuzulassen und leisteten sich vorerst keine Fehler. Erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum tauchte Sturm auf, Böving scheiterte nach einer turbulenten Szene an LASK-Keeper Lawal (13.). Die individuelle Klasse zweier Offensivkräfte leitete dann die Führung der Linzer ein.
Usor trickste an der Seitenlinie Prass und Schnegg aus und bediente Taoui, der seinerseits Lavalee ins Leere fahren ließ und Flecker mustergültig bediente. Kurz darauf war der Torschütze bei der nächsten Hereingabe von Taoui fast wieder am Ball. Mitten in die Hochphase riskierte die Linzer Hintermannschaft jedoch einmal zu viel und bescherte den Grazern den Ausgleich.
Sturm störte den Spielaufbau mit hohem Pressing wieder einmal früh, Lawals kurzer Pass auf Talowjerow war der denkbar ungünstigste. Kiteishvili eroberte das Leder vom Ukrainer und vollendete im Zusammenspiel mit Biereth. Beim LASK zeigte dies Wirkung, eine Chance hatten die Hausherren aber noch. Ziereis kam nach einem Eckball völlig frei zum Kopfball, setzte den aber deutlich am Ziel vorbei (34.).
Sturm kommt überfallsartig aus der Pause
Nach Seitenwechsel dauerte es nicht lange, ehe die Grazer Fans erneut jubeln durften. Wieder war Kiteishvili der entscheidende Mann, der Spielgestalter verwertete mit technischer Finesse von der Strafraumgrenze. Horvat hatte Bello zuvor an der Grenze zum Foulspiel den Ball abgeluchst und damit Sturms Angriff eingeleitet.
Der LASK suchte eine Antwort und warf immer mehr Kräfte nach vorne. Stojkovic schoss knapp vorbei, ehe Sturm-Keeper Jaros einen Ziereis-Kopfball über die Latte drehte (72.). Immer passiver werdende Grazer fingen sich schließlich noch das 2:2 ein. Lavalee traf Ljubicic im Strafraum am Schienbein, den verhängten Elfmeter verwertete der Gefoulte selbst souverän zu seinem bereits achten Tor in der Meistergruppe. Ilzer reagierte mit einem Dreifachwechsel, der fast zum Erfolg geführt hätte: "Joker" Jatta stieg in der 89. Minute nach einem Eckball hoch, traf aber nur die Latten-Unterkante.