Lichtgestalten: Van der Vaart traf nach Vorlage von Trochowski (r.) zum 1:0 für den HSV. dpa
Leverkusen spielte im Vergleich zum 3:2-Sieg in Cottbus mit Vidal und Schwegler für den gesperrten Castro sowie Gekas. Für den Griechen rückte Kießling aus dem Mittelfeld in die Spitze. Hamburgs Trainer Huub Stevens zog aus dem mageren 1:1 gegen Hannover die Konsequenzen. Reinhardt, Benjamin und Guerrero liefen für Jerome Boateng, Jarolim und Choupo-Moting auf.
Im Verfolgerduell der beiden punktgleichen Mannschaften hatte der HSV die erste gute Chance. Van der Vaart bediente Olic, sein Drehschuss verfehlte in der 5. Minute das Ziel nur knapp. In den folgenden Minuten rückte aber nur ein Hamburger in den Fokus: Frank Rost. Der Keeper der Hanseaten zeigte mehrere Paraden des Prädikats Weltklasse. Zweimal knallte Barnetta (8., 16.) aus der Distanz auf den HSV-Kasten. Doch egal, ob mit links oder rechts - Rost war auf dem Posten. Als er auch noch den Versuch von Vidal aus elf Metern glänzend parierte, war sein Geduldsfaden wegen der schwachen Abwehrarbeit zum Zerreißen gespannt.
Rosts Vorderleute reagierten auf dessen berechtigte Kritik. Die Hamburger spielten couragierter als zuvor nach vorne, die Partie sorgte durch ihre Ausgeglichenheit auf den Rängen für immer bessere Unterhaltung. In der 22. Minute scheiterte van der Vaart noch am herauslaufenden Adler. Doch sechs Minuten später nicht mehr: Trochowski setzte sich auf der rechten Seite durch. Das schlechte Stellungsspiel von Callsen-Bracker und Friedrich ermöglichte den zehnten Saisontreffer des Niederländers. Aus kurzer Distanz lenkte er den Ball mit der Fußspitze an Adler vorbei (28.).
Der 19. Spieltag
Die Partie blieb auch nach der Hamburger Führung rasant und chancenreich. Der HSV hätte, erneut durch van der Vaart, erhöhen können, doch Adler hechtete sich bei dem Kopfballversuch erfolgreich nach dem Leder (36.). Für die Werkself hatten Barbarez (38.) und Schneider, der kurz vor der Pause mal wieder an Rost scheiterte, gute Gelegenheiten zum Ausgleich.
Trainer Michael Skibbe reagierte zur Pause, brachte den offensiver ausgerichteten Freier für Schwegler. Doch diese Maßnahme brachte zunächst nicht die gewünschte Wirkung. Im Gegenteil. Guerrero scheiterte per Kopf nach maßgenauer Flanke von Demel an Adler, der kurz danach mit einem Linksschuss von Olic Probleme hatte (53.).
Es dauerte nicht lange bis zum nächsten Höhepunkt. Über eine Standardsituation bestrafte Leverkusen die Nachlässigkeit der Hamburger. Friedrich setzte sich nach einer Barnetta-Ecke gegen Reinhardt durch, beim wuchtigen Kopfball des Verteidigers war Rost diesmal völlig chancenlos. Genauso wie der HSV nach der Führung aufgedreht hatte, erhöhte nun auch Bayer die Schlagzahl. Freier vergab jedoch gleich zwei gute Möglichkeiten. Nach Barbarez-Flanke köpfte er am leeren Tor vorbei (74.), drei Minuten darauf scheiterte er aus kürzester Distanz am bärenstarken Rost.
Vom HSV kam in der Schlussphase nicht mehr viel, die Kräfte schienen den Norddeutschen zum Ende hin auszugehen. Nach einem Freistoß von van der Vaart wäre ihnen dennoch beinahe ein weiterer Treffer gelungen. In der 87. Minute köpfte de Jong jedoch haarscharf am Tor vorbei.
Leverkusen tritt am Mittwoch (18.45 Uhr) bei Galatasaray Istanbul im UEFA-Cup an, danach geht's am Samstag nach Karlsruhe. Hamburg muss ebenfalls beim FC Zürich im UEFA-Cup spielen (Donnerstag, 20.30 Uhr). Am Sonntag empfängt die Stevens-Elf den VfL Bochum.