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Bosz sieht erst Fehler und später Tempo

Bayer verliert nach Patzern von Wendell und Hradecky gegen Watford

Bosz sieht erst Fehler und später Tempo

Sah ein 1:2 gegen den FC Watford - und äußerte sich im Anschluss kritisch dazu: Bayer-Trainer Peter Bosz.

Sah ein 1:2 gegen den FC Watford - und äußerte sich im Anschluss kritisch dazu: Bayer-Trainer Peter Bosz. imago images

Aus Leverkusens Trainingslager in Zell am See/Kaprun berichtet Stephan von Nocks

"Es war ein gutes Testspiel unter schwierigen Bedingungen", analysierte Peter Bosz nach der 1:2-Niederlage. "Wir haben das Spiel dominiert, wir waren offensiv, aber wir müssen von den Fehlern lernen. Beide Gegentore waren unsere Fehler."

Allerdings tat sich Bayer in der ersten Hälfte nach zwei Abschlüssen von Kai Havertz (7./14.) schwer, gegen die meist sehr tief stehenden Engländer Torchancen zu erspielen. Die Bosz-Elf hatte zwar sehr hohe Spielanteile, doch fehlte es ihr an Präzision im Spiel. Gerade die beiden kreativen Schlüsselspieler, Kerem Demirbay und Kai Havertz, wiesen eine für ihre Verhältnisse auffällig hohe Fehlerquote auf. "Es war sehr heiß, deswegen war das Tempo zu niedrig", urteilte Peter Bosz. "Wir haben viel aus dem Stand gespielt mit zu vielen Ballkontakten."

Umgekehrt zeigte sich Bayer anfällig für Konter: Dreimal wurde es über Leverkusens linke Defensivseite gefährlich. So auch beim 0:1, als Wendell einen Fehlpass ins Zentrum spielte und Watford über drei Stationen zum Torerfolg kam. Kurz darauf hatte Wendell Glück, dass sein strafstoßwürdiges Einsteigen gegen Deulofeu nicht geahndet wurde. Der Watford-Stürmer war dem Brasilianer in einer Umschaltaktion der Engländer im Rücken entwischt.

"Restverteidigung besser organisieren"

"In der ersten Halbzeit waren noch zwei Konter von Watford gefährlich, als wir den Ball verloren haben. Da dürfen wir erstens den Ball nicht verlieren und zweitens die Restverteidigung besser organisieren", so Bosz. Doch auch nach der Pause spielte Bayer Watford in die Karten. Leverkusen dominierte die Partie, verhalf Watford aber durch einen krassen Fehler von Lukas Hradecky zum zweiten Treffer: Leverkusens Torhüter verlor nach einem Rückpass den Ball gegen Gray, spielte diesem aus nächster Nähe flach in den Fuß - und dieser traf schließlich ins leere Tor.

Lukas Hradecky

Patzte beim Test: Leverkusens Torwart Lukas Hradecky. imago images

Danach erhöhte die Werkself, bei der sich Demirbay und Havertz deutlich steigerten, das Tempo, setzte das Team von Javi Garcia enorm unter Druck und hatte nach dem Anschlusstreffer, den der nun auffällige Diaby nach schönem Doppelpass mit Kevin Volland erzielte, noch einige gute Möglichkeiten. Von dem französischen Flügelstürmer erhofft sich Bosz noch deutlich mehr, wenn er besser ins Spiel integriert ist. "Das Wichtigste ist, dass seine Mitspieler ihn noch nicht gut kennen. Er läuft los und kommt immer hinter die Kette und wird gefährlich. Wenn unsere Spieler verstehen, dass er so schnell ist, müssen wir das besser nutzen", fordert der Niederländer.

Folglich war Boszs Fazit zwiegespalten. "In der zweiten Halbzeit war es besser. Aber das Ergebnis war nicht gut. Wir haben gesehen, wie die Gegentore zustande gekommen sind - und wir hatten selbst noch einige Möglichkeiten", kritisierte der Trainer, der aber als Entschuldigung für seine Spieler anführte, dass der Rasen trocken und dementsprechend stumpf war.

Statistik zum Spiel:

Bayer 04 Leverkusen - FC Watford 1:2 (0:1)

Tore: 0:1 Hughes (35.), 0:2 Gray (56.), 1:2 Diaby (66.)
Leverkusen: Hradecky - Dragovic, S. Bender, Wendell - L. Bender, Demirbay - Weiser, Havertz, Paulinho, Diaby - Volland
Watford (1. Hälfte): Foster - Femenia, Dawson (39. Mariappa), Kabasele, Holebas - Hughes, Doucouré, Capoue, Sema - Deulofeu, Deeney
Watford (2. Hälfte): Gomes - Janmaat, Mariappa, Cathcart, Masina - Forster, Wimot, Capoue, Cleverly - Gray, Okaka

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