Fünf Tage nach dem 1:1 bei Tottenham, bei dem Pogba nach knapp sechs Monaten sein Comeback als Joker gegeben hatte, beorderte Ole Gunnar Solskjaer den Franzosen in die Startformation. McTominay musste dafür ebenso wie Fred und James weichen, denn auch Matic und Greenwood rückten neu ins Team.
Während der Halbzeitpause des Tottenham-Spiels hatte ManUnited-Ikone Roy Keane noch mächtig vom Leder gezogen und über den Auftritt der Red Devils geschimpft. Es schien, als wollten die gescholtenen Profis gegen Sheffield beweisen, dass sie es besser können - so druckvoll starteten sie im leeren Old Trafford. Die Gäste waren noch nicht richtig im Spiel, da zündete Rashford rechts im Strafraum den Turbo und setzte per scharfer Hereingabe auf den ersten Pfosten Martial in Szene, der den Fuß hinhielt - 1:0 (7.).
Im Anschluss entwickelte ManUnited eine Spielfreude, die sich wohl nicht nur Keane gewünscht hatte. Der Offensivmotor brummte, weil das Kunstleder schnell und flüssig lief und vor allem Martial und Rashford sich immer wieder gegenseitig suchten und fanden. Allerdings vergab der englische Nationalspieler den Hochkaräter zum 2:0 auf Vorlage seines kongenialen Partners (13.).
ManUnited druckvoll - Martial omnipräsent
Bruno Fernandes prüfte Moore per direktem Freistoß (18.), dann verpasste Rashford die Chance auf das Tor des Monats, als er am Ende einer One-touch-Kombination inklusive Pogba-Lupfer den Ball bei seinem Volley-Schussversuch nicht traf (20.). Erst nachdem Schiedsrichter Anthony Taylor einen Kopfballtreffer von Maguire aufgrund eines Foulspiels abgepfiffen hatte (21.), fingen sich die Gäste ein bisschen - jedoch nur bis kurz vor der Pause. Dann stand Martial erneut goldrichtig und veredelte eine flache Hereingabe von Wan-Bissaka humorlos zum 2:0 (44.).
Nach dem Seitenwechsel nahm United das Tempo aus der Partie. Das rasante Offensivspiel der Anfangsphase wich einem kontrollierten Ansatz. Sheffield lief dem Ball nur noch hinterher, weil die Hausherren ihre technische Überlegenheit ausspielten und die Gäste kaum mehr in den Genuss von Ballbesitz kamen.
Martials Abend wird immer besser
Sheffield kam überhaupt nicht mehr zum Zuge und konnte spätestens in der 74. Minute die Hoffnungen auf einen Punktgewinn begraben. Rashford hatte alle Zeit der Welt, um Martial in die Tiefe zu schicken, der den herauseilenden Moore lässig per Lupfer überwand. Die Partie war nun endgültig entschieden, doch einen Höhepunkt gab es noch, denn Solskjaer vollzog zehn Minuten vor dem Schluss einen fünffachen Spielerwechsel und ermöglichte seinen Offensivspielern den vorzeitigen Feierabend. Kurz darauf war Schluss.
Die Solskjaer-Elf distanzierte die Gäste mit dem verdienten Sieg auf fünf Punkte. Beide Teams treten am Wochenende zum FA-Cup-Viertelfinale an: Manchester gastiert in Norwich (Samstag, 18.30 Uhr), Sheffield empfängt den FC Arsenal (Sonntag, 14 Uhr).