Marseilles Trainer Élie Baup tauschte im Vergleich zum 1:1-Unentschieden in Toulouse in der Ligue 1 einmal Personal aus: André Ayew kam für Thauvin zum Zug.
Arsenal-Coach Arsène Wenger brachte nach dem 3:1-Sieg in Sunderland in der Premier League Mertesacker, der wegen Erkrankung gefehlt hatte, für Jenkinson. Nach seinem Debüt am Wochenende stand auch Özil wieder in der Startelf.
In Marseille brachte Gignac die Gäste-Abwehr gleich ins Schwitzen (3.). Mehr Ballbesitz und Spielanteile für die Gunners kennzeichneten aber ansonsten die Anfangsphase - immer wieder wurde der schnelle Walcott gesucht, der per Schrägschuss OM-Keeper Mandana eine erste Bewährungsprobe abforderte (6.).
Arsenals Dominanz ebbte nach einer knappen Viertelstunde ab. Marseille, das sich zunächst abwartend verhalten hatte, presste nun angeführt von Valbuena schon in der gegnerischen Hälfte, was den Londonern gar nicht schmeckte. Der kleine Linksfuß feuerte einen ersten Warnschuss ab (19.), so richtig gefährlich wurde es dann bei Ayews Kopfball Zentimeter vorbei (21.).
Nach guter Phase der Franzosen hielt die Wenger-Elf, bei der sich Özil und Wilshere in der Zentrale immer wieder abwechselten, den Gegner vorerst auf Distanz, der Offensiv-Motor der Gunners aber stotterte erheblich. Eine knifflige Szene aber spielte sich vor der Pause im Strafraum der Hausherren noch ab: Nach einer Ecke traf Romao den aufgerückten Mertesacker im Gesicht, die Pfeife von Referee Benquerenca aber blieb still (27.).
Nach vielen Begegnungen hauptsächlich im Mittelfeld wurden die Aktionen von Olympique kurz vor dem Seitenwechsel wieder zielstrebiger. Mertesacker rettete in letzter Sekunde vor Ayew, Gignac köpfte nach der folgenden Ecke Zentimeter über den Balken und verpasste die verdiente Führung von OM nur knapp (39.).
Spielbericht
Beide Trainer nahmen mit Wiederanpfiff keine Personalwechsel vor. Die Baup-Schützlinge kamen hellwach zurück, Fannis Schrägschuss flog hauchdünn links am Pfosten vorbei (47.). Doch auch Arsenal tauchte gefährlich vor dem Tor der Gastgeber auf, Gibbs zwang Mandana nach Doppelpass und Hackentrick von Özil zu einer guten Parade (54.).
Die taktischen Fesseln wurden beiderseits abgelegt. Payet, (57.) und Wilshere (58.) riefen den gegnerischen Keeper auf den Plan, Gibbs rettete nach Mertesacker-Fauxpas auf der Linie (60.). Und der Retter wurde alsbald zum Vorbereiter: Der Verteidiger schaltete sich ins Angriffsspiel ein, seine Flanke aus vollem Lauf rutschte Morel über den Scheitel, und Walcott knallte das Leder von halbrechts aus zehn Metern hoch ins linke Eck (64.).
Ein gewaltiger Nackenschlag für die Franzosen, die sich schüttelten und zum Gegenschlag ausholen wollten. Aber bis auf Fernschüsse (Payet, Valbuena) wurde es nicht wirklich brenzlig für die Londoner, die schließlich in der Schlussphase den Deckel draufmachten: Ramsey suchte im Zentrum den direkten Weg zum Tor, leicht abgefälscht von Nkoulou fand der Ball aus 16 Metern den Weg ins rechte Eck - 0:2 (84.). Jordan Ayews verwandelter Elfmeter - fragwürdig nach angeblichem Foul von Ramsey an Bruder André - war dann nicht mehr als Ergebniskosmetik (90.+3).
Tore und Karten
0:1 T. Walcott (65')
0:2 Ramsey (83')
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Vélodrome |
| Zuschauer | 38.380 |
In der Ligue 1 ist Marseille am Samstag in Bastia zu Gast, in der Premier League empfängt Arsenal am Sonntag Stoke City. In der Königsklasse geht es am 1. Oktober weiter. Dann mit den Partien Dortmund - Marseille und Arsenal - Neapel (beide Spiele um 20.45 Uhr).
