DFB-Pokal Spielbericht
DFB-Pokal

Netzers Sonntagsschuss krönt ein Final-Spektakel

Gladbach ist Pokalsieger

Netzers Sonntagsschuss krönt ein Final-Spektakel

Der große Held: Günter Netzer schoss in der Verlängerung das entscheidende Tor.

Der große Held: Günter Netzer schoss in der Verlängerung das entscheidende Tor. IMAGO/Horstmüller

Als die Rivalen vom Rhein den Rasen betraten, waren ihre Visiere schon weit geöffnet. Die Gladbacher Anhänger hatten nach Rupps erstem Vorstoß in der zweiten Minute bereits den Torschrei auf den Lippen, Cullmann rettete gerade noch auf der Linie. Es ging in hohem Tempo hin und her.

Leicht favorisierte Kölner traten im ersten Durchgang aktiver auf, während Weisweilers Fohlenelf mehr auf Konter lauerte. Zu Chancen kamen regelmäßig beide Kontrahenten, für die Angriff alternativlos erschien. Den nächsten Hochkaräter ließ Wimmer ungenutzt, der an FC-Schlussmann Welz scheiterte (10.). Das Finale wurde auch zum Schaukampf der Torhüter, Kleff parierte glänzend gegen Simmets Fernschuss (15.).

Neumann gleicht Wimmers Führung aus

Ebenfalls aus der zweiten Reihe war gegenüber schließlich Wimmer erfolgreich, der ein Solo mit einem platzierten Flachschuss ins Eck krönte. Mit Gladbach - ohne den nach Madrid abwandernden Netzer, der bloß auf der Bank saß - führte die Mannschaft, die bis dato gefährlicher geworden war (24.).

Der erste Treffer tat einem wahren Fußballfest im Düsseldorfer Rheinstadion keinen Abbruch, hoher Temperaturen zum Trotz. Während Köln, ohne klaren Mittelstürmer, aber vor allem Versuche aus der Distanz abgab, hatte Heynckes für Gladbach das 2:0 auf dem Kopf. Welz reagierte abermals bärenstark (39.), ehe Overath auf der Gegenseite den verdienten Ausgleich durch Neumann vorbereite - ein Fernschuss (40.).

Nach der Pause wurden die Rollen getauscht. Gladbach agierte, Köln reagierte mehr. Vor den Toren blieb es beidseitig belebt. Simmet scheiterte aussichtsreich vor Kleff (48.), Hein klärte auf der Linie gegen Jensen (49.), der kurz darauf den Pfosten traf (52.). Es hätte auch 3:3 stehen können. Die Borussia war der erneuten Führung näher - erst recht, als Kapellmann Heynckes elfmeterreif foulte. Der Gefoulte trat selbst an - und scheiterte an Welz (59.).

Immer wieder Aluminium - Overath muss runter

Weitere Chancen häuften sich an, mit fortlaufender Spieldauer mehr und mehr auf Seiten der Kölner. So hatte Hein eine gute Möglichkeit per Kopf (61.), Glowacz traf die Querlatte (68.). Das reagierende Team wurde auch im zweiten Spielabschnitt gefährlicher. Doch nach 70 Minuten erlitt Köln einen Rückschlag, Spielmacher Overath musste wegen Krämpfen vorzeitig ausgewechselt werden.

Die Marschroute blieb rein offensiv, hüben wie drüben. Der Sieger hätte genauso Köln heißen können wie Gladbach. Flohe traf die Latte (80.), Heynckes den Pfosten (85.); Kleff zeichnete sich gegen Gebauer (78.) und Simmet aus (82.), Welz gegen Heynckes (88.). Vor allem der Gladbacher Nationalstürmer hätte die Partie in der Schlussphase entscheiden können. So gab es Verlängerung.

Tor durch Günter Netzer

Gemeinsames Hinterherblicken: Netzer jagt die Kugel in den Knick. IMAGO/Horstmüller

Der vom Publikum wohlwollend aufgenommene Nachschlag fand mit Netzer statt, der Kulik ersetzte und gleich mit seiner ersten Aktion zum großen Schaulauf ansetzte. Nach einem Doppelpass mit Bonhof lief Netzer durch und hämmerte den Ball mit dem linken Fuß hoch ins kurze Eck. Diesmal war Welz ohne Abwehrchance (94.). Gladbach führte wieder, nachdem nur Sekunden zuvor Gebauer für Köln hätte auf 2:1 stellen können.

Tore und Karten

1:0 H. Wimmer (24')

1:1 He. Neumann (40')

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Bor. Mönchengladbach
M'gladbach

Kleff - Bonhof, Vogts, Sieloff, Michallik - H. Wimmer , C. Kulik , D. Danner - H. Jensen, Rupp , Heynckes

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1. FC Köln
Köln

Welz - Kapellmann, B. Cullmann, W. Weber, He. Hein - Flohe, Simmet, Overath , He. Neumann - Glowacz , Löhr

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Schiedsrichter-Team

Kurt Tschenscher Mannheim

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Spielinfo
Stadion Rheinstadion
Zuschauer 69.600
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Nebst seinem Treffer blieb Netzer ziemlich blass, weitere Gladbacher Tore verpassten seine Kollegen Rupp (96.), Danner (98.) und Jensen (105.). Die Möglichkeit zu Kontern kam der Weisweiler-Elf entgegen, die sich im eigenen Tor auf Kleff verlassen konnte. Der Schlussmann hielt auch gegen Löhr (110.) und Cullmann (120.), der die letzte Chance vergeblich anlaufender Kölner vergab.