Am Ende fielen sich die Spieler und die Verantwortlichen von Preußen Münster derart freudig um den Hals, dass man alleine anhand dieser Szenen ermessen konnte, wie groß die Erleichterung war. Da hatte die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann gut eine Stunde lang kaum Zweifel aufkommen lassen - und dann wurde es plötzlich doch noch einmal spannend.
Bei feuchten und windigen Bedingungen fand Münster zunächst besser in die Partie und legte früh den ersten Treffer vor: Lorenz warf ein, Bazzoli lenkte die Kugel nach einer Kopfball-Verlängerung mit der Stirn an den Pfosten, und Grodowski schaltete am schnellsten - das 1:0 per Abstauber (11.).
Nun musste Ulm eine Antwort finden, hatte wenig später aber den nächsten Rückschlag hinzunehmen. Grodowski spitzelte Gaal den Ball im Mittelfeld vom Fuß, dribbelte auf den Strafraum zu und vollstreckte mit einem satten 17-Meter-Schuss (23.). Die beiden Tore verliehen den Preußen spürbar Energie. Ulm hingegen blieb im Spiel nach vorne blass und konnte sich glücklich schätzen, dass Batmaz jene Entschlossenheit und Präzision vermissen ließ (33., 45.+1), die Grodowski vorher an den Tag gelegt hatte.
Beim 3:0 scheint die Partie entschieden
3. Liga - 14. Spieltag
Münster hatte zuletzt mit 1:2 in Regensburg und mit 0:1 in Dresden verloren, zuvor aber sechs Spiele ohne Niederlage aneinandergereiht. Dass das nicht von ungefähr kam, war nun deutlich zu erkennen. Als Lorenz nach dem Seitenwechsel per Elfmeter auf 3:0 stellte, deutete alles auf klare Verhältnisse hin. Ulm schien auf die nächste Niederlage nach dem 2:3 gegen den Halleschen FC zuzusteuern, bäumte sich dann aber doch noch einmal auf.
Nach einem Foul von ter Horst an Scienza verkürzte Jann vom Elfmeterpunkt (70.), dann traf Rühle nach einer Scienza-Flanke mit der Brust zum 3:2 (74.). Auf einmal war der Ausgang der Partie wieder vollkommen offen, obwohl Ulm bis zum Strafstoß keinen einzigen Schuss aufs Preußen-Tor gebracht hatte.
Münster trifft noch zwei Mal die Latte
Die Spatzen rannten jetzt an und hatten auch deshalb bis zur letzten Sekunde die Chance auf einen Punktgewinn, weil die eingewechselten Deters (90.) und Oubeyapwa (90.+4) bei Münsteraner Kontern nur die Latte trafen. Am Ende fielen sich die Preußen doch um den Hals und bejubelten den Sieg.
Die Preußen sind nun am Sonntag (13.30 Uhr) beim SC Freiburg II gefordert. Ulm ist derweil um 19.30 Uhr bei Jahn Regensburg zu Gast.