Drei Monate vor Beginn der südamerikanischen Qualifikation für die WM 2022 in Katar hat Rafael Dudamel seinen Rücktritt als Nationaltrainer von Venezuela verkündet. Als Grund für seine Entscheidung gab der 46-Jährige "verschlechterte Beziehungen" mit dem Verband an. "Unter den aktuellen Bedingungen war es sehr schwierig, weiterzumachen", schrieb Dudamel in einem offenen Brief, der in den Sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde. Dudamel hatte Venezuela, das als einziges südamerikanisches Land noch nie an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hat, im April 2016 übernommen. Bei der Copa America 2019 war Venezuela unter seiner Führung ins Viertelfinale eingezogen und erst am späteren Finalisten Argentinien (0:2) gescheitert.
Es gibt wenig zu essen, dauernd fällt der Strom aus, die politischen Gegner bekämpfen sich bis aufs Messer. Jetzt wollen die Fußballer aus Venezuela ihre Fans das Elend kurz vergessen lassen. Bislang hat sich das Team achtbar geschlagen, doch jetzt warten die Platzhirsche.
Venezuela, mit einem 2:0-Sieg gegen die deutsche Auswahl ins Turnier gestartet, steht bei der U-20-WM in Südkorea erstmals in seiner Geschichte im Halbfinale. Wie schon im Achtelfinale gegen Japan mussten die Venezuelaner auch in der Runde der letzten Acht gegen die USA in die Verlängerung. Sogar im Elfmeterschießen wurde das Duell zwischen Uruguay und Portugal entschieden.