Schalke im Verletzungspech: Van Hoogdalem (Hüftverletzung), Andreas Möller, Ebbe Sand (beide Muskelfaserriss), Marc Wilmots (Sprunggelenkverletzung), Gerald Asamoah (Leistenoperation) und Kristijan Djordjevic (Wirbelsäulenverletzung) fielen aus, dazu musste Gustavo Varela (Gelb-Rot-Sperre) zusehen. So änderte sich die Mannschaft nach der 2:4-Pleite in Berlin auf drei Positionen. Für Matellan, Varela und Sand standen Waldoch, Vermant und Agali in der Anfangself. Die Schwaben befinden nicht erst seit dem Dreier gegen Dortmund (1:0) obenauf. Auch die drei Spiele zuvor gewann die Magath-Truppe. So sah der VfB-Trainer Magath keine Notwendigkeit, seine Mannschaft nach dem Sieg gegen den Deutschen Meister umzustellen.
Einmal mehr bewies Emile Mpenza, dass er der Mann der schnellen Tore ist. Nur drei Minuten brauchte der Belgier, um das Leder nach sehenswerter Vorarbeit von Agali hinter die Linie zu drücken. Für Mpenza nichts Besonderes, traf der Schalker Angreifer doch in Berlin in der ersten Minute und im Länderspiel Belgiens in Algerien am Mittwoch nach 120 Sekunden. Nur drei Minuten später hätte der 24-Jährige allein vor dem VfB-Kasten seinen nächsten Turbo-Treffer erzielen können, doch diesmal war Hildebrand auf dem Posten. Beflügelt von dem frühen Tor waren die Blau-Weißen auch in der Folgezeit das deutlich bessere Team. Chancen in Hülle und Fülle ergaben sich für die Knappen gegen eine löchrige VfB-Abwehr, die vor allem den beiden Sturmspitzen Mpenza und Agali zu viel Platz ließ. Die einzige gefährliche Szene der Schwaben ergab sich für Amanatidis - und der hätte den Spielverlauf mit einem Ausgleichstreffer auf den Kopf stellen können, als er plötzlich allein vor Keeper Rost auftauchte. Der Grieche schien aber selbst überrascht und spitzelte das Leder am Tor vorbei (26.). Der beste Stuttgarter stand im Tor: Bei einer Ecke von Böhme war allerdings auch VfB-Keeper Hildebrand, der zuvor alle Schalker Chancen zur Nichte gemacht hatte, geschlagen. Den Kopfball von Mpenza klärte aber Balakov auf der Linie. Mit dem Halbzeitpfiff durften die Gastgeber doch noch ihr zweites Erfolgserlebnis feiern. Vermant tippte den Ball für Hajto an, und der Pole traf das Leder bei seinem Schuss aus 25 Metern perfekt. Hildebrand kam nicht mehr rechtzeitig an den Ball, der im linken unteren Eck einschlug. Felix Magath reagierte in der Pause und brachte Tiffert und Ganea für Meißner und Amanatidis. Allein, es half nichts. Weiterhin waren die Gastgeber tonangebend. Wie nachlässig die Blau-Weißen mit ihren zahlreichen Chancen umgingen, war aber schon fahrlässig. Mpenza und Poulsen konnten ihre Kopfballgelegenheiten nicht verwerten, Vermant vergab mit einem Schuss aus 16 Metern ebenfalls. Ein wenig musste S04 dem hohen Tempo Tribut zollen, so dass der VfB besser ins Spiel kam. Zählbares sprang für die Magath-Truppe aber nicht heraus. Ein absolut verdienter Sieg für die Knappen, die das Spiel über die gesamte Spielzeit beherrschten. Der VfB hatte auch gegen zunehmend müder werdende Schalker nichts entgegenzusetzen und musste sich nach vier Siegen in Folge wieder einmal geschlagen geben.