Köln-Coach Olaf Janßen veränderte sein Team nach der Punkteteilung in Mannheim doppelt: Fritz und Marseiler standen von Beginn an für die angeschlagenen Schultz und Philipp auf dem Rasen.
Aues Trainer Pavel Dotchev war nach dem 2:0-Sieg gegen Saarbrücken zufrieden mit der Leistung seiner Elf, Grund für Veränderungen sah er nicht.
Im Duell der Tabellennachbarn, die beide an den Aufstiegsrängen dranbleiben wollten, nahm zunächst Aue das Heft des Handelns in die Hand. Die Veilchen ließen den Ball laufen und lösten alle Pressingsituationen der Kölner spielerisch. In der 5. Minute hätten die Gäste sogar früh in Führung gehen müssen, Bär drosch die Kugel nach unfreiwilliger Vorlage von Rauhut aber über den leeren Kölner Kasten.
Aue überlegen, trifft aber nur Aluminium
Zwar kontrollierte Aue gegen harmlose Kölner auch im Anschluss das Spielgeschehen, wirklich gefährlich wurden die Gäste aber erst in der 22. Minute wieder: Tashchy donnerte die Kugel an die Latte, kurz darauf scheiterte Pepic per Kopf an Rauhu (24.). Die Viktoria wartete hingegen weiter auf den ersten Torschuss.
Lange passierte in den Strafräumen dann nichts mehr, Aue schob sich viel den Ball hin und her - bis sich gegen Ende der zweiten Hälfte auch die Hausherren schüttelten und so ersten guten Gelegenheiten kamen: Bogicevic (37.) und Lorch (45.+1) sorgten für erste Lebenszeichen der Kölner Offensive, scheiterten aber an Männel bzw. der eigenen Schusstechnik, so ging es torlos in die Kabinen.
Marseilers Blitztor schockt Veilchen
Olaf Janßen musste seinem Team neues Leben einhauchen - und fand in der Kabine wohl die richtigen Worte. Keine 40 Sekunden waren in Hälfte zwei gespielt, da schlug die Kugel im Gästetor ein: Marseiler versenkte einen Abpraller von Henning unten rechts. Minuten später hätte Bogicevic sogar auf 2:0 erhöhen müssen, schob die Kugel aber aus sechs Metern unbedrängt wie schludrig am Tor vorbei (48.).
3. Liga am Samstag
Die Gäste aus dem Erzgebirge fingen sich und spielten durchaus strukturiert nach vorne, die Viktoria hatte aber nun leichtes Spiel und konnte sich entspannt auf die Defensivarbeit fokussieren - und zugleich Nadelstiche setzen. So versenkte Joker Handle eine Hereingabe von Henning, der aber zuvor im Abseits gestanden hatte (56.), drei Minuten zuvor war Bogicevic an Männel gescheitert. Auf der Gegenseite taten sich die Veilchen schwer, klare Chancen zu kreieren, oft war am Kölner Strafraum Schluss.
Becker in der Nachspielzeit
Alles lief nach Plan für die Hausherren, dann entglitt ihnen das Spiel binnen fünf Minuten: Erst konnte Stefaniak eine Hereingabe von Danhof versenken, weil Lorch am Ball vorbeisäbelte (70.), kurz darauf zirkelte der Vorlagengeber die Kugel selbst traumhaft von links ins lange Eck (75.) - die Partie war gedreht. Die Rheinlänger bemühten sich, hatten aber nur noch wenig entgegenzusetzen.
Dann brach die Schlussphase herein, alles sah nach drei Punkten für die Veilchen aus. Doch die hatten die Rechnung ohne Köln-Joker Becker gemacht. Kurz nach seiner Einwechslung verlängerte Marseiler per Kopf, sodass der Angreifer frei vor Männel auftauchte - und in Mittelstürmer-Manier eiskalt einschob (90.+3). Beide Teams machten in den verbleibenden vier Minuten Nachspielzeit Betrieb, der Lucky Punch gelang aber niemandem mehr. So endete die Partie mit 2:2.
Die Viktoria ist am kommenden Samstag (14 Uhr) in Lübeck zu Gast, am Sonntag empfängt Aue dann den SSV Ulm (19:30) zum Abschluss des 12. Spieltags.