Pilsens Trainer Pavel Vrba, der mit seinem Team in der heimischen Liga nach acht Spielen von Platz zwei grüßt, setzte mit dem Ex-Augsburger Petrzela auf einen ehemaligen Bundesliga-Akteur in seiner Startelf. Mit Hubnik, der einst für Hertha BSC in Deutschlands Eliteklasse verteidigte, ließ er einen weiteren Bundesliga-Kenner zunächst auf der Bank. City-Coach Manuel Pellegrini tauschte derweil gegenüber dem 0:0 bei Stoke City fünfmal Personal: Kompany, Fernandinho, Jesus Navas, Aguero und Dzeko begannen. Javi Garcia, Rodwell, Milner, Jovetic und Negredo mussten weichen.
Bereits kurz nach Anpfiff wurde deutlich, welchen Verlauf die Partie im modernisierten Stadtpark-Stadion nehmen sollte. ManCity eroberte sich Feldvorteile, ließ das Leder zirkulieren und suchte Lücken im tschechischen Abwehrverbund. Viktoria empfing die favorisierten Gäste mit einer kompakten Defensive und schaltete nach Ballgewinn überfallartig nach vorne um.
Acht Minuten waren absolviert, als die Citizens ihre erste Chance verbuchten – und dies in doppelter Ausführung: Zunächst prüfte Jesus Navas Pilsens Schlussmann Kozacik mit einem strammen Schuss. Nach Nasris anschließender Ecke stand Yaya Toure am zweiten Pfosten blank, köpfte die Kugel aber ebenso über den Kasten wie nach gleichem Strickmuster kurz darauf Dzeko (10.). Die Engländer blieben in der Folge spielbestimmend. Doch nach knapp einer Viertelstunde zeigten sich die Hausherren aus ihrer Konterstellung heraus zunehmend zielstrebiger in der Offensive. Ausdruck fand dies in einer Torgelegenheit durch Kapitän Horvath, dessen mit Effet getretener Freistoß Gästekeeper Hart eine erste echte Arbeitsprobe abforderte (21.).
Doch eine solche Pilsener Chance hatte Seltenheitswert. Bis zum Kabinengang bauten die Engländer teilweise enormen Druck auf und reihten eine hochkarätige Möglichkeit an die nächste: Nach einer Kolarov-Flanke kam Dzeko an der Fünfer-Grenze völlig unbedrängt zum Kopfball. Der Ex-Wolfsburger scheiterte mit seinem unplatzierten Versuch an Kozacik (23.), der auch danach vollbeschäftigt blieb. Beim strammen Flachschuss von Aguero, der zuvor energisch angetreten war, hätte Pilsens Torwart aber in die Röhre geschaut. Der Ball sauste an den linken Pfosten. Kolarovs Nachschuss bekam der Schlussmann im Nachfasen unter Kontrolle (26.).
In Minute 37 steuerte Aguero auf das Gehäuse zu, wurde aber im letzten Moment vom Ball getrennt. Das Spielgerät prallte zu Jesus Navas, der die Kugel aber ebenfalls nicht im Tor unterbrachte. Der letzte Beweis für Manchesters Einbahnstraßenfußball erbrachte Aguero, der den Ball nach einer gefährlichen Kolarov-Hereingabe an den linken Pfosten beförderte (36.).
Spielbericht
Hatten die Citizens in Durchgang eins kein Kapital aus ihrem Chancenplus geschlagen, nutzen sie dieses in der zweiten Hälfte gnadenlos. Den perfekten Start in diese bildete die 48. Minute: Aguero behauptete bei seinem vehementen Antritt mit Glück und Geschick das Spielgerät und bediente Dzeko, der die Kugel per überlegtem Flachschuss im Kasten unterbrachte.
Die Gäste verbuchten nun Torgelegenheiten im Minutentakt. Und nun saßen auch die Versuche: Yaya Touré schlenzte den Ball aus halblinker Position sehenswert ins rechte Kreuzeck. Ein Treffer Marke Traumtor (54.)!
ManCity spielte sich nun in einen Rausch. Nach knapp einer Stunde ließen es die Pellegrini-Schützlinge zum dritten Mal klingeln: Nasri setzte Aguero in Szene, der sich dynamisch um seinen Gegenspieler drehte und den Ball saftig und platziert ins linke untere Eck jagte (58.). Die Partie war entschieden. Viktoria bemühte sich um Schadensbegrenzung, der Premier-League-Vertreter verpasste es, den Hausherren Treffer Nummer vier einzuschenken.
Viktoria Pilsen empfängt am Samstag Dukla Prag, Manchester City hat am Sonntag United zum Stadt-Derby zu Gast. Zum 2. Spieltag der Königsklasse gastiert Pilsen am 2. Oktober in Moskau (18 Uhr), City tritt beim FC Bayern an (20.45 Uhr).