Bei den Aufsteigern Osnabrück und Elversberg sah der Hamburger SV in dieser Saison alt aus, in Wiesbaden sollte der Aufsteiger-Fluch beendet werden. HSV-Trainer Tim Walter vertraute derselben Startelf, die mit 1:0 gegen Düsseldorf gewann. Beim SVWW gab es derweil drei Änderungen nach der 0:2-Niederlage in Hannover: für Mockenhaupt, Froese (beide Bank) und Prtajin (Muskelfaserriss) starteten Günther, Bätzner und Kovacevic.
Der Matchplan der Hausherren war klar: Hinten sicher stehen und auf Fehler des HSV lauern. Das hatte zur Folge, dass sich der SVWW mit allen Spielern in die eigene Hälfte zurückzog und Hamburg viel Ballbesitz hatte - phasenweise tauchte sogar Heuer Fernandes im Spielaufbau an der Mittellinie auf. Wegen unsauberem Passspiel kamen die Gäste zunächst zu keinen Abschlüssen, die erste Chance gehörte Wiesbaden nach einer missglückten Klärungsaktion von Ramos (10.).
2. Bundesliga, 9. SPieltag
Das erste Mal etwas gefährlich für das Tor von Stritzel wurde es in Minute 27, Muheim schoss aus der Distanz knapp rechts vorbei. Nun wurde der HSV drückender und ging durch Benes beinahe in Führung: Zunächst wurde ein Schuss des Slowaken gefährlich abgefälscht, dann scheiterte er an der Latte (32., 35.).
Vukotic trifft aus dem Nichts
Torlos ging es in die Kabinen, weil der HSV seine Dominanz vor der Pause nicht in Tore ummünzen konnte. Das galt auch lange Zeit für den zweiten Durchgang. Am Spielverlauf änderte sich kaum etwas, Wiesbaden stand weiterhin sehr tief.
Das erste Mal lag der Ball nach 58 Minuten im Tor, der Treffer des eingewechselten Königsdörffer zählte aber nicht. Fünf Minuten später hätte es jedoch 1:0 für den HSV heißen müssen, Reis schoss aber freistehend im Strafraum links vorbei.
Muheims Schlenzer ins Glück
Der HSV rannte an, agierte dabei aber meist kopflos und machte es Wiesbaden damit einfach. Und wie es kommen sollte, waren es die Hausherren, die den Tor-Bann brachen. Heuer Fernandes konnte einen harmlosen Kopfball von Mathisen nicht festhalten, Vukotic drückte den Abpraller über die Linie (81.). Hamburg drohte, auch das dritte Spiel gegen einen Aufsteiger zu verlieren. Die Drangphase am Schluss wurde aber belohnt, Muheim traf per Schlenzer ins linke Eck zum 1:1 (89.).
Hamburg warf nun alles nach vorne und bekam in der siebten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter zugesprochen - Froese foulte Pherai klar und deutlich im Strafraum. Benes hatte den Sieg somit auf dem Fuß, schoss jedoch an die Latte (90.+8). Direkt danach war Schluss, Hamburgs Aufsteiger-Fluch hält somit weiter an.
Wehen Wiesbaden reist nach der Länderspielpause zum Aufsteigerduell nach Osnabrück (21. Oktober, 13 Uhr). Der HSV empfängt zeitgleich die SpVgg Greuther Fürth.