Nach der 0:2-Niederlage in Leverkusen, dem zehnten sieglosen Spiel in Serie, musste Niko Kovac gezwungenermaßen gleich drei Änderungen vornehmen. Neben den gesperrten Gerhardt und Jenz fehlte auch Casteels (Schulterprobleme) auf dem Spielberichtsbogen. Anstelle des Trios begannen Pervan, Svanberg und Maehle (nach abgesessener Gelbsperre) - die Hereinnahme von Maehle führte auch zur Rückkehr zur Viererkette. Dazu feierte Wimmer, der sich im Hinspiel ein Syndesmoseriss zugezogen hatte, sein Startelf-Comeback und verdrängte Majer auf die Bank.
Sein Gegenüber Jess Thorup sah nach drei Siegen in Serie - zuletzt 1:0 gegen Heidenheim - keinen Grund für Veränderungen und setzte zum dritten Mal in Folge auf dieselbe Startelf.
Wimmer sorgt für die frühe Führung
Mit seinem einzigen freiwilligen Wechsel bewies der unter Druck stehende Kovac zunächst ein goldenes Händchen: Wimmer nutzte gleich die erste Chance des Spiels zur Führung (9.) - der Beginn einer Drangphase. In den darauffolgenden sechs Minuten näherten sich die Wölfe gleich fünfmal dem Tor: Svanberg (10.), Baku (13., 15.), Arnold (13.) und auch Wind (15.) verpassten allerdings das 2:0.
Obwohl Demirovic die starke Phase der Wölfe mit zwei Abschlüssen beendete (19., 20.), hatten die Hausherren im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs lange Zeit alles im Griff. Es wirkte so, als hätten die Teams Rollen getauscht: Nicht die zuletzt erfolgreichen Augsburger waren dominanter, sondern eben die in diesem Jahr noch auf einen Sieg wartenden Wölfe.
Bittere Minuten für den VfL vor der Pause
bundesliga, 26. spieltag
Doch dies änderte sich schlagartig vor der Pause - auch, weil Schiedsrichter Timo Gerach sich falsch entschied: Anstatt Wimmer - der Österreicher hatte zuvor im Aufbauspiel den Ball verloren - für ein taktisches Foul an Mbabu die Gelbe Karte zu zeigen, entschied Gerach auf Notbremse und somit Platzverweis. Obwohl Lacroix noch hätte eingreifen können, blieb es trotz Überprüfung von VAR Felix Brych bei der Entscheidung. Es sollte aber noch bitterer kommen: Den fälligen Freistoß von Maier fälschte Arnold nämlich zum 1:1-Pausenstand ins eigene Netz ab (45.+2).
In Überzahl setzten sich die Fuggerstädter natürlich nach Wiederanpfiff in der gegnerischen Hälfte fest. Doch Torgefahr strahlten sie zunächst kaum aus. Daher war es nicht verwunderlich, dass das 2:1 aus einer Ecke resultierte. Jakic, der zuerst Tietz angeköpft hatte, reagierte schnell und traf in die linke Ecke (61.).
Jakic macht den Deckel drauf
Nachdem Wind für die anschließend wieder etwas mutiger werdenden Gastgeber den Ausgleich verpasst hatte (71.), machte Jakic mit seinem Doppelpack dann den Deckel drauf. Beim Distanzschuss des Kroaten sah Casteels-Vertreter Pervan aber nicht gut aus (79.). Da Michel in der Nachspielzeit noch sein Joker-Tor liegenließ (90.+2), blieb es beim 3:1.
Durch den vierten Bundesliga-Erfolg in Serie stellten die Augsburger ihren Vereinsrekord ein - dies gelang zuvor nur 2014. Wolfsburg hingegen trug sich auch in die Vereinsgeschichte ein, allerdings negativ. Innerhalb einer Saison blieben die Niedersachsen erstmals elf Spiele in Serie sieglos.
Die Wölfe gastieren nach der Länderspielpause am Samstag in Bremen (15.30 Uhr). Augsburg spielt tags darauf gegen Köln (15.30 Uhr).