Beide Teams waren noch am Donnerstag in der Europa League im Einsatz. Für Atalanta nahm das Halbfinal-Duell mit dem 3:0 gegen Marseille ein besseres Ende als für Rom, das gegen Leverkusen ausschied.
In der Liga rangierten beide Teams vor dem Spiel punktgleich auf den Rängen 5 und 6. Also ging es in diesem Duell um nicht weniger als Rang 5, der in der kommenden Saison für die Champions League berechtigt.
Entsprechend gering sahen die Rochaden im Vergleich zum Donnerstag aus. Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini nahm drei Wechsel vor. Torhüter Musso, Zappacosta und Lookman waren die einzigen Spieler, die eine Pause bekamen. Dafür begannen Carnesecchi, Hateboer und Pasalic. Auf der anderen Seite beließ es Daniele de Rossi lediglich bei zwei Wechseln. Kristensen und Baldanzi ersetzten Spinazzola und Azmoun.
Serie A, 36. Spieltag
Müde Römer chancenlos
Der Roma war das harte Programm der letzten Wochen mit den EL-Duellen gegen Milan und Leverkusen sowie Ligaspielen gegen Bologna, Napoli und Juventus jedoch deutlich anzumerken. Von Beginn an wirkte die Giallorossi müde, war in nahezu jeder Situation einen Schritt zu spät.
Während Djimsiti nach vier Minuten noch das Tor verfehlte, war es de Ketelaere, der in Minute 18 und 20 den Doppelpack schnürte und seine Elf innerhalb von zwei Minuten auf die Siegerstraße beförderte. Während er beim ersten Tor den schwach verteidigenden Mancini alt aussehen ließ, vollendete er bei Treffer Nummer zwei eine sehenswerte Kombination.
Atalanta dominierte die Partie nach Belieben und hätte nach weiteren hochkarätigen Chancen durch de Ketelaere (37.), Hateboer (37.), Koopmeiners (44.) und Pasalic (45.+1) eine weitaus höhere Halbzeitführung herausspielen können.
Schlussoffensive der Roma kommt zu spät
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Bergamo das dominante Team. Scamcca (52.), Lookman (59.), de Roon (61.) und Pascalic (63.) ließen aber allesamt das dritte Tor liegen. Die schwache Chancenauswertung von Bergamo, das mit Blick auf das Pokalfinale am Mittwoch nach gut einer Stunde bereits de Ketelaere, Scamacca und Ruggeri herunternahm, sollte sich rächen.
Denn aus dem Nichts bekam die Roma nach Foul von de Roon an Abraham einen Elfmeter zugesprochen, den Pellegrini zum Anschlusstreffer verwandelte (66.). Angebahnt hatte sich der Treffer nicht, plötzlich witterte die Roma aber ihre Chance und hatte durch Pellegrini (77.), Bove (82.) und Lukaku (83.) gleich die nächsten guten Gelegenheiten.
Die Roma warf nun alles nach vorne, dadurch ergaben sich Räume für Atalanta. Doch Ederson/Touré (87.), Koopmeiners (89., 90.+4) sowie Miranchuk (90.+1) verpassten allesamt die Entscheidung.
Atalanta vor CL-Qualifikation
So blieb es trotz einer unerwartet spannenden Schlussphase beim letztlich hochverdienten Sieg der Gastgeber, der sich damit auf Rang 5 festsetzt und einen großen Schritt in Richtung der Champions-League-Qualifikation macht. Atalanta muss sich aber vorwerfen lassen, die zahlreichen Chancen nicht genutzt und Rom wieder ins Spiel geholt zu haben.
Für Atalanta geht es bereits am Mittwoch mit dem Finale der Coppa Italia gegen Juventus weiter (21 Uhr, LIVE! bei kicker), die Roma empfängt am kommenden Sonntag (20.45 Uhr) den CFG Genua.