Braunschweigs Interimscoach Marc Pfitzner, der nach der Entlassung von Jens Härtel für die kommenden zwei Partien die Hauptverantwortung trägt, veränderte nach dem 0:3 in Elversberg die Startelf gleich auf sieben Positionen. Marx, Behrendt, Kurucay, Nikolaou (nach Rotsperre zurück), Kaufmann, Multhaup sowie Ihorst ersetzten Ivanov, Caliskaner, Helgason (alle nicht im Kader), Wiebe, Decarli, Griesbeck und Amyn (alle Bank).
Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune vertraute hingegen Altbewährtem: Er schickte dieselbe Startelf wie beim wilden 4:3 gegen Kaiserslautern auf den Platz.
Pfitzners Debüt begann denkbar schlecht. Nachdem Vermeij die frühe Führung liegengelassen hatte (6.), schlug die Fortuna noch in der Anfangsviertelstunde doppelt zu. Erst stand Tzolis bei einer Kopfballverlängerung von de Wijs goldrichtig (12.), drei Minuten später erhöhte Vermeij nach mustergültigem Zuspiel vom Torschützen des 1:0 (15.).
Braunschweig zu harmlos
Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Gäste aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gegen harmlose Braunschweiger das Spielgeschehen. Lediglich Siebert musste gegen die schwächste Offensive der Liga - der BTSV hatte nur fünf Tore in den ersten zehn Partien erzielt - einmal im letzten Moment klären (22.). Da Vermeijs zweiter Treffer aufgrund seiner Abseitsposition zu Recht zurückgekommen wurde (36.), ging es mit dem 2:0 aus Fortuna-Sicht in die Pause.
Pfitzner reagierte auf die harmlose Vorstellung seiner Elf und tauschte zur Pause das Sturmduo aus (Sané und Gomez für Kaufmann und Ihorst). Viel veränderte sich dadurch zunächst nicht, bis die Niedersachsen plötzlich die Chance zum Anschlusstreffer bekamen. Krüger scheiterte an Kastenmeier und Joker Gomez setzte den Abpraller über den Querbalken (55.).
Siebert kontert Krüger
2. Bundesliga - 11. Spieltag
Im direkten Gegenzug zeigte sich Tzolis kaltschnäuziger. Allerdings nahm Referee Patrick Alt auch diesen Treffer aufgrund einer vorausgegangenen Abseitsposition von Vermeij zurück (57.) - und anstelle von 3:0 stand es kurz nach der VAR-Überprüfung aus dem Nichts nur noch 2:1. Diesmal überwand Krüger Kastenmeier nach perfekt getimter Flanke von Multhaup (59.).
Lange hielt die Spannung aber nicht: Siebert stellte per Kopf nur fünf Minuten später den alten Abstand her. Die Fortuna musste erneut kurz zittern, weil der VAR aufgrund eines vermeintlichen Handspiels des Torschützen eingriff - der Treffer hatte aber Bestand.
Wilde Minuten für den VAR
Die wilden Minuten des VAR gingen im Anschluss weiter: Denn Video-Assistent Markus Schmidt meldete sich kurze Zeit später zum dritten Mal binnen zehn Minuten, nachdem Appelkamp Hoffmann überwunden hatte (67.). Schiedsrichter Patrick Alt ging diesmal selbst an den Monitor und nahm abermals ein Tor wegen einer Abseitsposition zurück: Tzolis stand hinter dem letzten Abwehrmann und blockte anschließend Marx, der Torschütze Appelkamp noch hätte bedrängen können.
Dies konnten die Flingeraner aber verschmerzen, da Braunschweig sie nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis brachte. Kurz vor Schluss stellte noch Tanaka den 4:1-Endstand her (90.+8), nachdem Niemiec zuvor nur auf das Tornetz gelupft hatte (80.).
Fortuna springt vorerst auf Platz eins
Durch den ungefährdeten Sieg übernahm die Thioune-Elf vorerst die Tabellenspitze. Allerdings können noch St. Pauli, Hamburg, Kiel und Hannover an den Düsseldorfern vorbeiziehen. Auf der Gegenseite verließ die Eintracht bereits zum vierten Mal in Folge den Platz als Verlierer und ist weiterhin Tabellenletzter.
Braunschweig gastiert am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Hannover. Düsseldorf ist am Dienstag (20.45 Uhr) im Pokal in Unterhaching am Ball.