Braunschweigs Coach Jens Härtel rotierte nach dem 0:3 bei Hertha BSC auf vier Positionen. BTSV-Kapitän Nikolaou kehrte nach seiner Rot-Sperre zurück, außerdem waren Ivanov, Kaufmann und Wiebe neu dabei. Behrendt, Kurucay, Marx und Helgason nahmen dafür alle auf der Bank Platz.
Club-Trainer Cristian Fiel brachte im Vergleich zum 1:1 im Derby gegen Fürth sogar fünf Neue in der Startelf. Mathenia und Gürleyen waren nach Rot-Sperren zurück und ersetzten Klaus und Hübner (beide Bank). Ansonsten kamen Handwerker, Castrop und Möller Daehli für Brown, Loune und Duman (alle krank) ins erste Aufgebot.
Die Gäste aus Nürnberg begannen druckvoll und mit sehr hohem Pressing, was ihnen auch die erste gute Chance erbrachte. Gollers Ablage im Strafraum schlenzte Okunuki in Richtung des langen Ecks, doch Hoffmann streckte sich und parierte stark (7.). Die ersten fünfzehn Minuten gehörten klar dem Club, die daraus gegen etwas überfordernd wirkende Braunschweiger aber kein Profit schlagen konnten. Die beste Chance auf ein Tor hatte in der Anfangsphase dann sogar Ujah, der eine Flanke von Kaufmann im Duell mit Marquez knapp rechts vorbeisetzte (15.).
Mit Ujahs Chance drehte sich ein wenig das Momentum und die Hausherren wurden stärker. Nur zwei Minuten später gab es den nächsten Aufreger im Strafraum, als Gomez aus kürzester Distanz Marquez Hand traf und die Niedersachsen Elfmeter forderten. Der Unparteiische Florian Heft ließ weiterspielen. In der Folge spielte sich viel im Mittelfeld ab, beide Mannschaften taten etwas fürs Spiel, doch es fehlte an der letzten Konsequenz, bis einmal mehr Ujah im Mittelpunkt stand. Der Stürmer verwertete eine weite Flanke von Donkor perfekt mit dem Kopf und brachte seine Farben etwas aus dem Nichts in Führung (29.).
Nürnberg beweist Comeback-Qualität
Doch die Gäste aus Franken zeigten auch in Braunschweig einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten. Innerhalb von zwei Minuten drehte der Club gar die Partie. Erst war es Okunuki, der nach einem feinen Steckpass von Handwerker vor Hoffmann cool ins lange Eck traf (38.). Dann versuchte es Handwerker nach viel hin und her im Mittelfeld mal selber, doch sein Schuss wurde wieder zur Vorarbeit. Goller spritze vor dem rechten Pfosten in den Ball und schob zum 2:1 ein (40.).
2. Bundesliga - 7. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zweikampfintensiv, beide Teams investierten viel nach vorne, ohne so richtig gefährlich zu werden. Einzig Braunschweigs Mann des Tages blieb vor dem Kasten kaltschnäuzig und erzielte den Ausgleich. Erneut war es ein langer Ball auf Ujah, den Gürleyen nicht verteidigen konnte - diesmal nahm der Stürmer die Kugel stark runter und wuchtete das Leder in die Maschen (64.).
In der Folge blieb die Heimmannschaft etwas hartnäckiger und gefährlicher, auch wenn der eingewechselte Kania in seinem Profitdebüt für den Club noch das Gebälk zittern ließ. Sein Schuss traf den rechten Pfosten, dann Hoffmanns Rücken und flog ins Aus (71.) - Glück für den BTSV. Auf beiden Seiten wurde munter gewechselt, was dem Spielfluss sichtlich nicht gut tat.
Ujah vergibt das 3:2
In der Schlussphase hatten die Braunschweiger die besseren Chancen, ohne den Lucky Punch setzen zu können. Erst rauschte Helgasons Dropkick knapp links vorbei (78.), dann war Multhaupts Abschluss zu zentral (86.). Die beste Chance hatte aber natürlich noch Ujah, der nach einer Ecke frei vor dem Tor die Kugel nicht kontrollieren konnte und so für den FCN "rettete" (90.+2). Kurz vor Schluss prallte der Stürmer mit dem herausstürzenden Mathenia zusammen und musste angeschlagen ausgewechselt werden (90.+4).
Das Remis war über 90 Minuten die gerechte Punkteteilung, brachte aber beiden Mannschaften nicht viel. Die Löwen bleiben mit dem Punkt im Tabellenkeller auf Rang 17, der Club steht im Mittelfeld auf Platz zehn. Nächste Woche reist die Eintracht am Samstag (13 Uhr) nach Rostock. Nürnberg erwartet am Sonntag (13.30 Uhr) Besuch von Magdeburg.