Lilien-Coach Torsten Lieberknecht, der nach seiner Sperre auf die Bank zurückkehrte, nahm nach dem Remis gegen Werder Bremen (1:1) drei Änderungen in seiner Startelf vor - und stellte von Beginn an eine Dreierkette auf. Bader (Muskelverletzung im Oberschenkel), Zimmermann (Bank) und Mehlem (erneuter Wadenbeinbruch) wurden ersetzt durch J. Müller, Franjic und L. Pfeiffer.
Augsburgs Trainer Jess Thorup veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Erfolg gegen den SC Freiburg auf zwei Positionen. Gouweleeuw (zurück nach Gelbsperre) und der zuletzt auffällige Maier ersetzten Bauer und Rexhbecaj (beide Bank).
Bundesliga, 24. Spieltag
Fünf Tore in 30 Minuten - Augsburg überrollt Darmstadt
Es dauerte gerade einmal 60 Sekunden, da war es um die Gastgeber bereits geschehen. Jannik Müller spielte am eigenen Sechzehner einen katastrophalen Fehlpass in die Füße des Ex-Darmstädters Tietz, der sich bedankte und zur frühen Führung einschoss. Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Skarke im direkten Gegenzug den Ausgleich erzielt hätte (2.) - angesichts der Folgeminuten hätte sich aber wohl nichts am Gesamteindruck geändert.
Denn die Lilien waren völlig von der Rolle, leisteten sich einen Fehler nach dem anderen und hätten nach den Chancen von Tietz (3.) und Vargas (11.) bereits früher mit 0:2 hinten liegen können. Treffer Nummer zwei dann jedoch kurz darauf durch Jensen (12.), nur acht Minuten später bedankte sich Demirovic für ein missglücktes Rückspiel von Gjasula zum 3:0 (20.). Aus Darmstädter Sicht war aber zunächst keine Besserung in Sicht, denn ein von Karic ausgehender Fehlpass nutze Vargas mit einem tollen Abschluss unter die Latte (24.).
Lieberknecht reagierte, wechselte zweimal und stellte auf Vierkette um - aber auch das brachte zunächst nichts, denn ein langer Ball hebelte die gesamte Hintermannschaft aus. Demirovic erzielte so das 5:0 (29.), nachdem er eine Minute zuvor noch eine Riesenchance ausgelassen hatte. Darmstadt fand in der Folge etwas besser in die Partie, allerdings natürlich viel zu spät und auch, weil Augsburg einen Gang rausgenommen hatte.
Partie plätschert vor sich hin
Die Luft war ab Wiederanpfiff logischerweise etwas raus, sodass das Spiel im Grunde vor sich hinplätscherte. Augsburg machte nicht mehr als nötig, die Hausherren, die am liebsten wohl in der Kabine geblieben wären, sehnten sich dem Abpfiff entgegen. Nennenswerte Chancen beschränkten sich auf Engels' abgefälschten Distanzschuss (55.) sowie die den Kopfball von Pfeiffer (59.).
Augsburg ließ den Ball in der Folge durch die eigenen Reihen laufen. Beinahe hätte Demirovic, der sich durch seine drei Scorer bis auf Rang zwei im Bundesliga-Vergleich schon, nach einer weiteren Uneinigkeit zwischen Schuhen und Zimmermann gar den Dreierpack geschnürt (65.). Darmstadt hatte durch den eingewechselten Torsiello die Chance, zumindest den Ehrentreffer zu erzielen, doch auch dies gelang nicht (83.).
Tietz macht das halbe Dutzend voll
Stattdessen klingelte es im eigenen Netz ein weiteres Mal. Tietz verwertete einen schnell ausgeführten Freistoß von Engels mit einem platzierten Schuss ins lange Eck. Mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga machte er gegen seinen Ex-Klub das halbe Dutzend voll. Ein 6:0 hatte es in der Bundesliga-Geschichte des FC Augsburg erst einmal gegeben - im April 2019 gegen den VfB Stuttgart.
In den kommenden Wochen warten die nächsten schwierigen Aufgaben auf die Lilien, die am kommenden Wochenende bei RB Leipzig zu Gast sind (Samstag, 15.30 Uhr), bevor die Bayern kommen. Auf Augsburg wartet das nächste Duell mit einem Aufsteiger, ebenfalls am Samstag um 15.30 Uhr kommt der 1. FC Heidenheim in die Fuggerstadt.