Drei Tage nach dem ersten Saisonsieg in der Bundesliga (3:1 gegen Leipzig) stand für Eintracht Frankfurt ein echtes Highlight an. Im Waldstadion empfingen die Adlerträgerinnen den tschechischen Rekordmeister Sparta Prag zum Hinspiel in den Play-offs der Champions League, für die sie sich zuvor mit einem 5:4 i.E. über Juventus Turin qualifiziert hatten.
Gegen Pragerinnen, die zuvor fünf der ersten sechs Ligaspiele gewonnen hatten und sich bislang lediglich Tabellenführer und Stadtrivale Slavia geschlagen geben mussten, stellte SGE-Coach Niko Arnautis seine Mannschaft auf drei Positionen um. Doorsun, Hanshaw und die zuletzt erkältete Anyomi rückten für Kirchberger, Riesen und Gräwe in die erste Elf.
Anyomi eröffnet früh
Es dauerte nicht lange, da machte sich die Rückkehr von Anyomi auch schon bemerkbar. Nach Vorarbeit von Prasnikar brachte die deutsche Nationalspielerin ihre Mannschaft mit der ersten echten Chance in Führung (6.).
Fortan kontrollieren die Frankfurterinnen das Geschehen, während sich die Gäste Fehler erlaubten. Ein solcher Patzer im Aufbau führte kurz darauf zum Elfmeter, nachdem Dedinova mit ihrer Grätsche gegen Dunst im Strafraum zu spät kam. Freigang trat an und verwandelte sicher (14.).
Von Prag kam offensiv in den ersten 45 Minuten nichts, die SGE hatte dagegen weitere Chancen, das Spiel und möglicherweise auch die Runde bereits vorzeitig zu entscheiden. Doch sowohl Wolter (23.) als auch die umtriebige Dunst, die mit ihrem abgefälschten Schuss an der Latte scheiterte (40.), verpassten zunächst das 3:0 aus aussichtsreichen Positionen.
Women's Champions League Qualifikation - Dienstag
Platzverweis für Pochmanova
Auch nach dem Seitenwechsel behielten die Frankfurterinnen die Spielkontrolle - und waren kurze Zeit später in Überzahl. Einen leichten Kontakt von Pochmanova gegen Freigang wertete die Schiedsrichterin als Foul und Notbremse (53.).
Umso größer war also plötzlich die Chance, schon im Hinspiel alles klarzumachen. Die SGE ging weiter auf Tor Nummer drei - und belohnte sich. Nach einer schönen Kombination fand Dunst den Kopf von Reuteler und die Schweizerin nickte ein (58.).
Freigang mit schnellem Doppelschlag
Wenig später wäre Reuteler beinahe erneut zur Stelle gewesen, doch diesmal setzte sie ihren Kopfball über das Tor (64.). Besser machte es dann aber wieder Freigang, die eine Hanshaw-Flanke per Kopf zum 4:0 verwertete (76.) und nur eine Minute später nach Reuteler-Vorlage ihren dritten Treffer des Tages und das fünfte Tor der Frankfurterinnen besorgte (77.).
Beinahe hätte die SGE gar noch das halbe Dutzend vollgemacht, doch der Distanzschuss von Doorsun sprang von der Unterkante der Latte nur auf und nicht hinter die Linie (80.). Den ersten ernstzunehmenden Abschluss Prags gab es dann in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Sonntagova, doch Johannes konnte sich noch einmal auszeichnen und das 5:0 halten.
Die Ausgangslage für das Rückspiel ist damit mehr als nur komfortabel, um erstmals seit 2016 - damals noch als 1. FFC Frankfurt - unter die besten 16 Teams Europas zu kommen und in die Champions-League-Gruppenphase einzuziehen. Bevor der Vorsprung am 18. Oktober (18.30 Uhr) in Prag ins Ziel gebracht werden muss, gastiert die SGE (17.55 Uhr) am Samstag in der Bundesliga beim amtierenden Meister Bayern München. Sparta trifft ebenfalls am Samstag (14 Uhr) auf den 1. FC Slovacko, den die Frankfurterinnen in der Qualifikation zuvor bereits mit 1:0 besiegt hatten.