Christian Streich würfelte sein Team nach der 1:4-Niederlage gegen Leipzig munter durcheinander: Neben Kübler, Söyüncü, Abrashi und Kleindienst vertraute der Freiburger Coach auch auf Winter-Neuzugang Sierro und den gerade verpflichteten Ravet (beide Startelfdebüt). Das Sextett kam für Schuster, Kempf, Stenzel, Höfler, Frantz und Niederlechner zum Zug.
Dortmunds Coach Peter Bosz brachte gegenüber dem 2:0-Erfolg gegen Hertha BSC einen Neuen: Schmelzer kehrte wieder in die Startelf zurück und verdrängte Zagadou auf die Reservebank.
Fast hätte der SCF einen Start nach Maß erwischt: Nach einem Konter stand Kleindienst frei vor Bürki, vergab aber mit zu schwachem und unplatziertem Abschluss kläglich und scheiterte am Keeper (6.).
Der BVB versuchte sich mit gepflegtem Passspiel dem gegnerischen Tor zu nähern, blieb dabei zunächst ein ums andere Mal an der aufmerksamen und giftigen Defensive der Breisgauer hängen, ehe Götze (9.) und Aubameyang (11.) erstmals Gefahr versprühten.
Für Bartra war die Partie dann früh vorbei - der Spanier musste verletzt raus, der Ex-Freiburger Toprak kam (18.). Die Breisgauer, die bei Angriffen der hochüberlegenen Gäste alle Mann zurückzogen, waren in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich, Kübler und Sierro kassierten Ermahnungen von Referee Benjamin Cortus.
Ravet muss nach Videobeweis runter
Der SCF setzte in Kleindienst einen weiteren Nadelstich (25.), ehe Cortus nach Videobeweis eine vorher gezückte Gelbe Karte gegen Ravet revidierte und den Debütanten für dessen Foul an Schmelzer mit glatt Rot vom Platz schickte (30.).
Der Kapitän musste verletzt vom Platz getragen werden, mit Zagadou vollzog Bosz den zweiten Dortmunder Personalwechsel (32.). In Überzahl stieg die Ballbesitzquote der Dortmunder gegen das Abwehrbollwerk der Streich-Elf noch mehr an - auf insgesamt 82 Prozent im ersten Durchgang. Zwingende Möglichkeiten resultierten daraus bis zum Kabinengang allerdings nicht, SCF-Schlussmann Schwolow musste sein Können nur bei Sahins Fernschuss zeigen (40.).
1. Bundesliga, 3. Spieltag
Ob Bosz von seinen Schützlingen mehr Bewegung und Schwung gefordert hatte? Der Beginn von Abschnitt zwei war aus Dortmunder Sicht vielversprechend: Pulisic lief ins Zentrum ein und fand in Schwolow mit einem scharfen Drehschuss seinen Meister (47.).
Der Einbahnstraßenfußball Richtung Freiburger Tor hielt unvermittelt an. Philipp (53.) und Aubameyang (55.) fehlte die Präzision, der Gabuner verpasste anschließend eine Pulisic-Flanke im Fünfer knapp (56.). Richtig eng wurde es für den SCF, der höchst selten Entlastung fand, bei Philipps Schrägschuss, der Zentimeter am Winkel vorbeizischte (64.).
Philipps gute Chance war mehr dem Zufall denn zielstrebigem Angriffsspiel entsprungen - insgesamt musste sich der BVB auch im weiteren Verlauf den Vorwurf gefallen lassen, zu statisch zu agieren. Zu selten wählte die Bosz-Elf zudem Distanzschüsse als Stilmittel.
Aubameyang Tor zählt nicht - Videobeweis, die II.
In der Schlussphase lag der Ball dann doch im Freiburger Tor. Aubameyang hatte getroffen, der Schiedsrichter aber vorher auf Freistoß nach Foul an Sokratis entschieden (80.) - Pech für die Dortmunder (80.), die auch die letzte Siegchance liegen ließen: Piszczek köpfte nach tollem Sahin-Pass knapp links vorbei (82.). Es blieb beim 0:0, auch weil beim zweiten Videobeweis in der Nachspielzeit die Entscheidung nach einem Strafraumduell zwischen Piszczek und Stenzel Eckball statt eines eventuellen Elfmeters hieß (90.+5).
Freiburg spielt am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen. Dortmund spielt am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Champions-League bei Tottenham.